Schnelles Atomprogramm

Iran will den Bau seines AKW mit Hilfe von Russland zügig voranbringen. Prüfung für einen zweiten Reaktor

TEHERAN ap ■ Iran will die Fertigstellung des Atomkraftwerkes in Buschehr beschleunigen. Zu diesem Zweck unterzeichnete die iranische Regierung am Mittwoch eine Vereinbarung mit Russland. Wie die amtliche Teheraner Nachrichtenagentur Irna meldete, sieht das Abkommen auch die Bildung einer gemeinsamen Kommission vor, die den Bau eines zweiten Reaktors in Buschehr prüfen soll. In einem gesonderten Vertrag erklärt sich Russland bereit, zehn Jahre lang Brennstoff für die Atomanlage im Süden Irans zu liefern.

Die Vereinbarungen wurden vom russischen Atomenergieminister Alexander Rumjanzew und dem Leiter der iranischen Atomenergiebehörde, Gholamresa Aghasadeh unterzeichnet. Der Reaktor in Buschehr soll nach dem bisherigen Zeitplan Ende 2003 in Betrieb gehen. Der Bau des Kraftwerkes wurde in den 70er-Jahren mit deutscher Hilfe begonnen. Die Arbeiten wurden jedoch 1979 im Zuge der islamischen Revolution in Iran unterbrochen. Bei den USA stößt die Vollendung des Kraftwerkbaus auf Kritik. Nach Darstellung der US-Regierung könnte die Anlage zur Produktion von Atomwaffen genutzt werden. Iran wies den Vorwurf zurück, es wolle Atomwaffen entwickeln. Alle Atomanlagen würden friedlich genutzt, sagte Präsident Mohammed Chatami.