die anderen
:

Zur differenzierten Haltung von Bundeskanzler Schröder zu den Kriegseinsätzen in Afghanistan und Irak meint die österreichische Zeitung Der Standard: Nun sind sieben Soldaten in Särgen zurückgekehrt, umgekommen im bisher schwersten Unfall bei einem Auslandseinsatz der Bundeswehr, doch Gerhard Schröder wankt nicht trotz des allgemeinen Schocks.Der Kanzler trennt den „gerechten“ Krieg vom „ungerechten“, den Feldzug gegen das terrorfördernde Regime der Taliban in Afghanistan von der angekündigten Schlacht gegen Saddam Hussein. Es ist nicht zuletzt Schröders klare Meinungsverschiedenheit mit Washington, die die Deutschen heute den Tod der sieben Soldaten hinnehmen lässt: Der geplante Irakkrieg habe nichts mit dem weltweiten Antiterrorkampf zu tun; die internationale Schutztruppe in Kabul baut auf, die Air Force über Bagdad wird wieder zerstören. „Ohne uns“, hieß noch der Slogan im Deutschland der 50er-Jahre, als es um Wiederbewaffnung und Eintritt in die Nato ging. Die Verweigerungsmentalität der Deutschen in Kriegsfragen hat sich bis heute gehalten und soll jetzt in einer Art Tauschgeschäft aufgehen: In Afghanistan richtet sich die Bundeswehr auf einen jahrelangen Einsatz ein, im Februar übernimmt sie das Kommando der Schutztruppe.