Haft für Gewalt in Osttimor

JAKARTA ap ■ Ein indonesisches Gericht hat gestern erstmals einen Offizier wegen Menschrechtsverletzungen in Osttimor zu fünf Jahren Haft verurteilt. Oberstleutnant Soejarwo ist der erste Angehörige der Streitkräfte, der wegen der Gewalttaten während der Loslösung Osttimors von Indonesien 1999 schuldig gesprochen wurde. Die bisherigen Prozesse gegen Soldaten und Polizisten endeten alle mit Freisprüchen, was auch international zu Protesten geführt hatte. Menschenrechtsvertreter, die der indonesischen Armee eine Verwicklung in die Massaker von 1999 vorwerfen, bezeichneten auch die jetzt verhängte Strafe als zu gering. Mit fünf Jahren Haft betrug die Strafe die Hälfte dessen, was die Staatsanwaltschaft gefordert hatte. Der Offizier, der militärischer Kommandeur in der Hauptstadt Dili war, kündigte Berufung an. Bis dahin bleibt er auf freiem Fuß.