achidi john

Die Akten sind geschlossen. Niemals wird die Familie von Achidi John erfahren, wie genau der 19-jährige Nigerianer ums Leben kam – es sei denn, die RechtsanwältInnen haben Erfolg, die für die Familie um die Aufnahme eines Ermittlungsverfahrens kämpfen. Achidi John war im Dezember 2001 gestorben, nachdem ihm im Universitätskrankenhaus Eppendorf (UKE) gewaltsam durch eine Nasensonde Brechmittel in den Magen gepumpt worden war, zur „Beweissicherung“ verschluckter Drogenkügelchen. Obwohl die anwesenden ÄrztInnen ihn nach seinem Zusammenbruch mehrere Minuten auf dem Boden liegen ließen, ehe sie mit der Reanimation begannen, hat die Staatsanwaltschaft den Fall geschlossen: Es gebe keinen Anhaltspunkt für ein Fehlverhalten der ÄrztInnen und folglich kein strafrechtliches Verfahren. Seitdem wurden am UKE rund 200 weitere Brechmitteleinsätze durchgeführt. EE