Arbeitsrecht in Griechenland: Maulkorb für Gewerkschaften
Griechenland verbietet freie Tarifverhandlungen und verstößt damit gegen die europäische Grundrechte-Charta. Die Troika macht Druck und will Löhne senken.

Sollen nicht mehr mitreden: Mitglieder der Gewerkschaft PAME in Athen. Bild: reuters
BERLIN taz | Der europäische Druck zu weiteren Sanierungsschritten in Griechenland wird immer größer. Dabei werden nicht einmal die unveräußerlichen Sicherheiten der EU-Grundrechtecharta geschont. So hat das griechische Parlament vor Kurzem die freien Tarifverhandlungen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern vorläufig verboten - eine Maßnahme, die in Deutschland kaum vorstellbar ist.
Neue Tarifverträge, die höhere Löhne beinhalten könnten, sind nach den Beschlüssen von Regierung und Parlament in Griechenland bis auf Weiteres nicht mehr möglich. Dieses Verbot gilt allerdings nur für kollektive Lohnvereinbarungen. Individuelle Verträge zwischen einzelnen Arbeitnehmern und Firmen sind weiter gestattet.
Die Maßnahme soll dazu dienen, das Lohnniveau in der griechischen Wirtschaft insgesamt zu senken. Unter anderem die Bundesregierung drängt darauf, die Löhne zu kürzen, um die griechischen Unternehmen "wettbewerbsfähiger" zu machen. Soll heißen: Wenn die Betriebe geringere Lohnkosten haben, können sie ihre Produkte leichter auf dem Weltmarkt verkaufen. Dadurch nähme der griechische Staat mehr Geld ein und bräuchte weniger Kredite.
Die Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds will die Löhne so lange einfrieren, bis die Arbeitslosigkeit auf 10 Prozent zurückgegangen ist.
Auf deutsche Verhältnisse übertragen würde dies bedeuten, dass der Bundestag ein Gesetz verabschiedete, mit dem er beispielsweise der IG Metall und dem Branchenverband Gesamtmetall verböte, die nächste Tarifrunde zu eröffnen. Freie Lohnverhandlungen gehören zum Grundbestand der Demokratie. Deswegen ist der Deutsche Gewerkschaftsbund äußert skeptisch, was die griechische Sanierungsstrategie betrifft.
So sagt Thorsten Schulten von der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung: "Dass der durch einen nationalen Tarifvertrag festgelegte Mindestlohn in Griechenland gekürzt wird und außerdem die Tariflöhne nicht mehr frei verhandelt werden können, sind eindeutige Eingriffe in die Tarifautonomie. In Bezug auf die EU-Charta der Grundrechte kann man dies als Rechtsbruch qualifizieren." Artikel 28 der Grundrechtecharta enthält das Recht auf freie Tarifverhandlungen - sie sind somit ein Rechtsgut, das niemals beschnitten werden darf.
Leser*innenkommentare
GEGEN AUTOS!!! Fahrrad in Athen
Gast
Es geht offensichtlich ganz gut mit dem Fahrrad in Athen, man fährt sogar Rennen, es gibt Critical Mass (auch bei den Demos!) und einen Kurierdienst gibt es mittlerweile auch:http://localathens.blogspot.com/
DagobertD
Gast
Griechen "müssen wollen" (taz)?
Und dazu reicht es, zu schweigen und aus deutschen Steuergeldern immer mehr zu zahlen?
Die taz berichtete voll Sympathie über Verweigerer der Immobilienabgabe ("weil ich das nicht einsehe"). Dabei ist die eine der wenigen Möglichkeiten, bei der reiche Griechen kaum ganz ausweichen können (Konten in Steueroasen hingegen sind schnell eröffnet). Selbst diese sozial gerechtere Steuer wird egoistisch nicht gewollt. Und die taz fördert das nicht-"Wollen".
KleinerMann
Gast
Nur Peter Adams eigener Kommentar ist "überflüssig und dämlich" (20.02.2012 19:56 Uhr). Warum schaltet die Redaktion solche Beschimpfungen frei???
HamburgerX
Gast
Helena, völlig richtig. Die Rolle der Gewerkschaften ist äußerst fragwürdig. Reines Besitzstanddenken und Sinn und Verstand, teilweise absolut wirtschaftsfeindlich und leider oft sehr kommunistisch geprägt. Ich meine, wenn ein Gewerkschaftsführer Bilder von Lenin oder Marx in seinem Zimmer hängen hat, und dann noch Macht und Einfluss hat, dann ist es kein Wunder, dass ein Land auf kurz oder lang das entsprechende sozialistische Elend erwartet. Man sollte linksextreme Wohlstandsvernichter und Staats-Erpresser nun wirklich nicht gerade über den Klee loben. Stattdessen lieber auffordern, in Kuba oder anderswo ihr Glück zu suchen. Denn da können sie keinen weiteren Schaden mehr anrichten. Gleichzeitig gehört in die Schulen mehr Aufklärung über grundlegende Wirtschaftsprinzipien (Produktivität, Angebot- und Nachfrage, Unternehmertum, Fix- und variable Kosten), denn eine aufgeklärte Bevölkerung ist der beste Schutz von links- oder rechtsextremen Rattenfängern.
Aus Athen
Gast
@Helena ist offensichtlich noch nie in Athen gewesen.Denn dann wäre Ihnen sofort klar warum hier kaum einer Fahrrad fährt. Wenn Sie also Ihr Leben riskieren wollen kommen Sie doch mal vorbei und versuchen Sie es ohne im Krankenhaus oder auf dem Friedhof zu landen.Und noch was, vielleicht können sie mir auch sagen wie ich ein Fahrrad in Athen sichern soll wenn ich es auf der Strasse parke - das wäre nämlich innerhalb von fünf Minuten geklaut.Im übrigen habe ich ein Fahrrad das ich aus diesen Gründen nur sehr begrenzt einsetzen kann. - Gestern gab es eine Arbeitsniederlegung der Busfahrer von 10 bis 17 Uhr . D.h. in diesem Zeitraum fuhr kein einzieger Bus im gesamten Großraum Athen. Der Grund war ein Generalversamlung der Mitarbeiter. Auf die Frage der Presse ob diese Versamlung nicht am Wochenende hätte statt finden können wo wesentlich weniger Fahrpläne gelten antwortete der Betriebsrat "die Bussfahrer müssen sich am Wochenende ausruhen". Bemerken Sie die absurdität der Argumentation und noch schlimmer den Egoismus? Fast vier Millionen Menschen leben und arbeiten im Großraum Athen/Attika. Es handelt sich um öffentliche Verkehrsmittel die mit Steuergeldern finanziert werden. Die Bilder die man in Deutschland sieht von Streikenden sind fast ausschließlich Leute die im öffentlichen Dinst arbeiten, aus der Privatwirtschaft streikt kaum jemand. In Griechenland gibt es eine Zweiklassen- Gesellschaft:Die die im öffentlichen Dienst arbeiten oder Beamte sind und die die das nicht sind (Privatwirtschaft). Die einen nehmen sich alle Rechte auf Kosten der Andern. Und die Anderen können nur zusehen, da sie auch politsch nicht repräsentiert werden - bisher.
@Helena
Gast
100 Euro? Vielleicht setzt Du Dich mal auf ein Fahrrad und dann kommt da auch nicht so ein Müll aus der Birne. Streiks sind erst dann illegal, wenn sie vom Gericht verboten werden und das passiert nicht selten. Es gab viele Streiks mit hohen Beteiligungen und all dies war doch nur um der Basis ein Ventil zu bieten. Die Gewerkschaftsspitzen Griechenlands gehören genauso zum System und sind in ihrer Sozialpartnerschaft Verräter, auch wenn sie bisher von "Friedenspflicht" und anderem deutschen Schwachmatenschiss verschont blieben. Ganz einfach: Hätten sie in den letzten zwei Jahren nur einmal einen einzigen echten Generalstreiks durch gezogen, sähe die Sache ganz anders aus. Generalstreiks auf 24 oder 48 Stunden zu beschränken, sind allerdings bloßes Spektakel und verdienen den Namen nicht. Generalstreiks müssen unbefristet sein, sonst sind sie keine.
Aber die Lösung ist ganz einfach und geht ohne auch Gewerkschaften: Wilde Streiks und Fabrikbesetzungen!
Es wäre interessant zu sehen, ob bei den Privatisierungen auch die Belegschaften als Käufer ins Auge gefasst werden, wohl eher nicht und was sagt die TROIKA dazu, daß die meisten Fabrikbesetzungen nicht mit der Übernahme der Produktion durch die Belegschaft enden, sondern weil die Besitzer auch die Rohstoffmärkte und Logistikunternehmen kontrollieren?
Also, was soll das denn für eine Liberalisierung sein?
Eugène Pottier
Gast
Wacht auf, Verdammte dieser Erde,
die stets man noch zum Hungern zwingt!
Das Recht wie Glut im Kraterherde
nun mit Macht zum Durchbruch dringt.
Reinen Tisch macht mit dem Bedränger!
Heer der Sklaven, wache auf!
Ein Nichts zu sein, tragt es nicht länger
Alles zu werden, strömt zuhauf! ....
Anony Mouse
Gast
@Peter Adam
Sarkasmus? Ich denke Thomas Kommentar war voll davon ;)
Valentin
Gast
Ab in den Faschismus 2.0, die Mahner werden wieder nicht gehört. Die Presse, auch die taz, bringt solche Meldungen so ganz nebenbei, etwas beiläufiges eben, wenn die Tariffreiheit in einem EU-Land von der internationalen Finanzmafia gekippt wird. Das nennt die taz dann verharmlosend "Maulkorb für die Gewerkschaft". Schlimm, schlimm...
Mir wird angst und bange, es geht schneller, als ich gedacht hätte. Und außer passivem Widerstand gibt es auch nicht viel zu tun.
Und unser Super-Gauck würde das alles bestimmt auch alles super finden, denn nur Leistung soll sich lohnen.
kotsch
Gast
@ peter adam
Sie haben Thomas Fluhr vollkommen falsch verstanden. Er hat leider Recht. Solange sich nichts Grundlegendes ändert, wird das auch so bleiben.
Aus Athen Helena Krommydakis
Gast
Die Gewerkschaften in Griechenland sind nicht vergleichbar mit denen anderer europäischer Länder. Sie sind die Basis des Klientelsystems in Griechenland und müssen in ihrer Macht beschränkt werden, oder am Besten ganz zerschlagen werden. So denken viele in Griechenland mitlerweile. Ich war gezwungen in der vergangenen Woche in Athen über 100,-Euro nur für Taxifahrten auszugeben, da an drei aufeinanderfolgenden Tagen die öffentlichen Verkehrsmittel bestreikt wurden. Und wohlgemerkt, jedes mal war der Streik illegal. Mitarbeiter der öffenlichen Verkehrsbetriebe werden von Gewerkschaftlern, unter androhung von Prügel, daran gehindert ihre Schicht anzutreten. Eine Urabstimmung gibt es in Griechenland nicht. Die Gewerkschaftsspitze kann alleine entscheiden ob gestreikt wird oder nicht. Eine Monatskarte habe ich mir übrigens seit langem nicht mehr geholt, lohnt sich einfach nicht bei den vielen Streiks. Die Gewerkschaften in Griechenland waren bisher mächtiger als die Parteien denen sie politsch nahe stehen und haben in der Vergangenheit jegliche Reformbemühung von vornherein im Keim erstickt. Und Reformen braucht Griechenland dringend. Große Teile der Bevölkerung halten sie deshalb auch für mitverantwortlich an der heutigen Lage des Landes. Gewerkschaftler die über Jahrzehte so getickt haben können sich nicht so ohne weiteres ändern. Selbst in dieser fatalen Lage in der sich das Land jetzt befindet wird klar wie wenig sie von den Zusammenhängen begreifen und wie groß ihre Mitschuld ist. Die Bevölkerung wird weiterhin von den unterschiedlichen gewerkschaftlichen Gruppen als Geisel benutzt, wie eh und je. Die jetzigen Gewerkschaften in Griechenland sind nicht konsenzfähig oder gar dialogfähig. Auch dies sicherlich ein Grund warum man jetzt Arbeitsrechtlich von einem extrem ins andere verfällt.
hopfen
Gast
@Peter Adam:
Sarkasmus muss schon verstanden werden...
@Artikel: Also haben sie bei der Reform des griechischen Steurerwesens schon aufgegeben. Denn normalerweise würden höhere Löhne auch höhere Steuereinnahmen bedeuten. Weil die aber schonbar nicht so einfach eingetrieben werden können wendet man sich an die Firmen...
Spoetter
Gast
Wenn hier die Staatsschulden weiter steigen - kommt dann weiterer Rechteabbau ?
Den Zwang zu gesundheitsschädlicher Arbeit (SGB II)
haben wir bereits - kommt dann morgends das Anlegen der Daumenschraube als Druckmittel ?
Wie faselt Gauck so schön : Fürsorge macht träge - Genau, mit der Peitsche angetrieben lässt sich der Profit noch verdreifachen !
im right on the left side
Gast
wow... es sollte sich hiernach bitte keiner mehr wundern warum die menschen, voller verzweiflung und hass und durchaus gewaltbereit, auf die straße gehen.
extremismus in extremen zeiten nennt man, in der regel, eine revolution... meiner meinung nach bedarf es nicht mehr viel "sprengstoff" um das ganze in ein nur noch sehr bedingt kontrollierbares spektakel zu verwandeln.
greece, anon is watchng you.
Twig
Gast
@Thomas Flur
Ist ja unglaublich was für einen Mist sie hier verzapfen. Soll das ironie sein? Sie glauben also für eine Krise für die 99% der Griechen nicht verantwortlich sind müsste man ihnen die demokratie wegnehmen also nur Staaten mit einem ausgeglichenem Haushalt haben ein recht auf Demokratie???
Ich hoffe doch dass bei der nähsten wahl die Kommunisten sich durchsetzen und frewilig die Rezension beenden und austreten.Die Troika hat einfach keine Ahnung wie man mit einem (fast) bankrottem Staat umgeht. Ihre Lösung besteht darin gesetze zu verletzen und Bild-Leser finden das sogar gut.Offenbar auch TAZ-leser. Aber man kann sich seine Leser ja leider nicht aussuchen
Arne Babenhauserheide
Gast
@Thomas Fluhr: Völliger Unfug. Geld ist nur ein Austauschmedium, das pervertiert wird, um Macht auszuüben.
Um sich Rechte leisten zu können, muss man nur unabhängig von Leuten sein, die einem diese Rechte wegnehmen wollen.
Die Griechen könnten zum Beispiel aufhören, deutsche Produkte zu kaufen und stattdessen einfach wieder alles im eigenen Land produzieren. Und jeder könnte individuell nur bei Leuten kaufen, die ähnlich viel Geld haben wie er. Wer zu viel Geld verdient, wird einfach boykottiert, bis er seine Preise so weit senkt, dass er in etwa genausoviel verdient, wie andere.
Oder einfach den reichen Säcken das Geld wegnehmen, die davon profitiert haben, dass das halbe Land ärmer wird.
Was für ein Recht hat denn ein Mensch, Kontrolle über 1000 andere Menschen auszuüben? Egal ob mit Waffen oder mit Geld: Es geht um Macht, und die Griechen merken gerade, dass sie sich genauso von fremdem Geld abhängig gemacht haben wie wir hier.
Und was ist fremdes Geld? Was sind Staatsschulden? Es ist eine Abhängigkeit von denen, die das Geld haben. Es ist das Versprechen, das Geld irgendwie zurückzugeben - mit Zinsen. Also ist es das Versprechen, dass man das Vermögen des anderen erhöhen wird.
Wenn sich die Griechen nach einem Schuldenschnitt problemlos finanzieren können, dann ist die Griechische Krise kein echtes Problem. Sie könnten einfach aufhören, die Schulden zurückzuzahlen.
Sie könnten einfach aufhören.
Und sie könnten einfach weiter Euro zum Bezahlen nutzen. Das ist auch nur geprägtes Metall und bedrucktes Papier.
Gut, es würde ihnen erstmal niemand mehr Geld geben. Aber die Anleger würden schon wieder angekrochen kommen. Sie wollen nämlich Geld vom Staat. Nichts anderes sind Staatsschulden: Jemand gibt dem Staat Geld, so dass Leute wieder glauben, dass der Staat Geld hat. Und der, der das Geld gegeben hat, der kriegt noch was raus.
Aber warum hatte der eigentlich Geld, das er dem Staat geben konnte? Warum kann der Staat sich das Geld nicht einfach über Steuern holen?
Ja, warum?
Wäre doch billiger: Man müsste keine Zinsen zahlen. Und das Geld wäre auch beim gleichen.
Also, warum wird das nicht gemacht?
Wer will, dass wir weiter glauben, dass Geld das Recht gibt, andere zu kontrollieren? Oder das manche Leute das Recht haben, mehr zu besitzen als tausend andere zusammen? Woher haben die das Recht?
Weil wir ihnen glauben, dass sie es haben.
Allerdings hast du natürlich in einem gewissen Sinn Recht. Man muss sich Moral leisten können. Wenn es nur genug Essen für jeden 2. im Land gibt und nicht genug Platz in den Häusern, dass jeder ein warmes Bett haben kann, dann können wir uns unsere Moral vielleicht nicht leisten.
Zum Glück haben wir aber heute Technologie, die so effizient arbeitet, dass wir Essen und Wohnung für jeden in unserem Land mit 2 Stunden Arbeit pro Tag sichern könnten.
Und selbst der IWF gibt inzwischen zu¹, dass eine gleichmäßige Verteilung von Wohlstand der beste Weg ist, um uns diese Technologie zu erhalten.
¹: http://draketo.de/node/455#comment-782
Anders gesagt: Die reichen Drecksäcke, die in den Krisen der letzten Jahre die große Mehrheit unseres Landes ausgeplündert haben - und nebenbei noch viele andere Länder in der Eurozone - das sind diejenigen, die uns in die Gefahr bringen, dass wir uns irgendwann keine Moral mehr leisten können.
Diese Reichen Profiteure von Staatskrisen sind diejenigen, die die wirkliche Wirtschaft in Europa gefährden und schädigen. Und sie behaupten auch noch, sie seien Leistungsträger. Obwohl sie in Wirklichkeit Leistungsnehmer sind: zerstören die Leistung des Landes, um sich selbst Macht anzueignen.
Gallier
Gast
Der Euro ist zur Zwangsjacke der Griechen geworden. Diese künstliche Währung mag auf Deutschland, Benelux......... und vielleicht noch auf Frankreich passen, nicht aber auf ein Land wie Griechenland.
Es sollte,mit einer Art Marshall-Plan versehen, die Euro-Zone verlassen, so dass es mit seiner nationalen Währung wettbewerbsfähiger wird und zu nationaler Selbstbestimmung zurückkehren kann.
Hans
Gast
What the fuck!!1!
Erst der Sozialstaat, dann die Demokratie, dann die Menschenwürde...
guntherkummmerlande
Gast
Griechenland steht offenbar kurz vor dem Zusammenbruch. Ein Staat in höhster Not
muss anders gemanagt werden, als ein Staat
der im "Normalbetrieb" läuft.
Die erfolgten Beschlüsse werden die Investoren
wieder anlocken und weg von Investitionen
in Autokratien führen hin zu
den Staaten mit Übergangshaushalten, wenn
die prognostizierten Gewinnmargen stimmen!
Schade ist nur das Deutschland so dumm ist,
seine Lösungsansätze ihrer eigenen
Probleme auf Griechenland zwangsanzuwenden,
anstatt wirklich das spezifisch griechische
Entwicklungspotential zu studieren.
Es sind ja lediglich 11 Mio Menschen, die
wohlständig leben müssen.
Das kann ohne Korruption, Vetternwirtschaft,
Pumpkredite und Wirtschaftskriminalität
durchaus anständig funktionieren.
Dabei müssen nicht zuerst die Lohnkosten gesenkt
werden, sondern die fixen Lebenshaltungskosten
(besonders Energie,Miete und Nahrung)!!!!!!!
Und besonders die Mieten und Steuern auf Besitz
von NICHT-MULTI-MILLIONÄREN müssen für die nächsten
vier Jahre mindestens auf 20% ihres bisherigen
Wertes abgesenkt werden!!!!!!!!!!
Autarkie und Export ermöglichende Branchen der Ernährungsindustrie, der Energieversorgung
müssen konsequent gefördert werden!!!!
Bestimmte Branchen die in Europa nur wenig
Produktionsvolumen haben und damit keinen
Geberland Marktanteile streitig machen, sollten
gefördert werden, zum Beispiel die ökologische
und moderne Bekleidungsindustrie für Sportprodukte.
Europa muss facettenreich bleiben!!!!!!!!!!!!!!!!
Besonders dann wenn das Potential der bisherigen
Branchen optimiert wird und Griechenland
im Energiesektor als Produzent eine bedeutende
Rolle spielt und den Bedarf der zukünftigen
Alten in Europa nach Vergnügen, geruhsamen Lebensabend, Medizin, Bildung, Unterhaltung
mit passenden Angeboten begegnet.
Die deutsche Politik macht sich als
Taktgeber unbeliebt und verlangt blöderweise
das zukünftig alle sich auf ähnliche Weise
ernähren sollen, also überall industrielle
Branchenmixe. An der Währung des Pfund und
der Scheizer Franken kann man aber die Stärke
Gesamteuropas an der unterschiedlichen
Wirtschaftsstruktur ermessen. Es ist dumm
diese Verschiedenheit einzuebnen,
denn sie erhöht den zukünftigen Leistungsdruck
auf das aussterbende deutsche Volk zusätzlich
enorm!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Klugerweise sollte Deutschland sich gesund
prosperierende Staaten aufbauen, die als Konsumenten
deutscher Produkte unseren Wohlstand absichern
und NICHT geradezu zwingen als Konkurrent
im Industriesektor aufzutreten.
Die Diplomatie Europas und Deutschlands war miserabel. Zig Mrd. € wurden umsonst verpulvert,
die Lage bessert sich nicht und wir noch dazu
die Griechen streckenweise gegen uns aufgebracht,
anstatt ein wenig Dankbarkeit zu erfahren
und in Zukunft zwingen wir die Produktionssektoren
Europas geradezu in eine verheerende
Lohnkürzungsrunde mit gravierenden Auswirkungen
auf Beschäftigung, Fortpflanzung (Leiharbeiter
am Existenzminimum überlegen sich den Kinderwunsch
mehrfach). Enorme Mrd.-verluste, miserables
Krisenmanagement, kaum wirtschaftliche Nischensuche, schlechte Image neben den Verursachern selber natürlich. Viel weniger Finanzzusagen, sofortige
Suspendierung Griechenlands und Realinvestitionen
in Energiesektor nach völkerrechtlich
verbindlichen Verträgen der Bestandsgarantien
von 50jährigen Pachtverträgen für Energieanlagen
wären besser gewesen. Deutschland
hätte nur für Schäden durch Wirtschaftskriminalität
der eigenen Industrien innerhalb Griechenlands
Kompensation leisten sollen. Es hat viel zu viel gezahlt und gebürgt!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Ein Bruchteil dieser Gelder wäre zum Abtragen
der eigenen Staatsschulden besser aufgewendet gewesen!!!!!!!!!!!!!!!!!
Der ständige Psychoterror mit den Krisengipfeln
ist ein Paradebeweis für die Dummheit und
kurzfristige Beruhigungsidiotie deutscher und
europäischer Politik. Die sogenannten Wirtschaftsweisen wie DiMauro sollten
lieber bei einer Stadtsparkasse anheuern, als
mit ihrer Dummheit das Potential ganzer Völker
zu ruinieren OHNE das irgendeinen geholfen wäre!!!!!
Peter Adam
Gast
@Thomas Fluhr
Selten solch einen dämlichen und überflüssigen Kommentar gelesen. Ich möchte Sie mal erleben wenn man Ihre Rechte auf derart diktatorische Art und Weise, ohne jegliche Widerspruchsmöglichkeit und auf unbestimmte Zeit beschneidet. Dann können sie doch mal versuchen was von Moral zu faseln. Aber wenn Ihre Kenntnisse über mein Heimatland aus der " Bild "-Zeitung stammen sei Ihnen verziehen, denn sie wissen es nicht besser und wahrscheinlich interessiert es sie auch nicht sonderlich, solange bei Ihnen ein fetter Braten Sonntags auf dem Tisch steht.
HamburgerX
Gast
In Lettland ist noch mehr passiert, 30% weniger Beamte, Gehaltskürzungen im öffentlichen Sektor bis zu 40%.
Da sieht man mal, welche extremen Maßnahmen notwendig werden können, wenn ein Staat nicht mehr auf Ehrlichkeit setzt (z.B. bei Staatsdefiziten), Schulden macht ohne Scheu, um Sozialleistungen zu erhöhen und die Löhne unangemessen emporschraubt. Wenn dann Parteien gewinnen, die trotz sich abzeichnender Probleme versprechen "es gibt mehr Geld!" (sozialistische Partei Griechenlands).
Sicher, früher wurde eher inflationiert, aber ob Enteignung und Lohneinbußen durch Inflation/Abwertung oder durch direkte Kürzung ist letztlich zweitrangig.
Die Lehre ist, niemals mehr auszugeben, als zuvor eingenommen wurde und immer mit dem Platzen von Blasen zu Rechnen, ergo: vorzusorgen (staatlich und privat)
Wie so oft, entsteht Moral und Vernunft verbreitet erst nach Leiden. Da müssen jetzt alle durch.
Enzo Aduro
Gast
@Thomas Fluhr
Die Griechen wollen alle den Euro, das sagen Sie zumindest. Wenn Sie ihn wollen müssen Sie intern abwerten. Ohne ausgeglichene Leistungsbilanz hilft auch ein 100% Schuldenschnitt nichts.
Thomas Fluhr
Gast
Wer kein Geld hat, hat auch keine Rechte. Abschied vom sozialen/demokratischen Staaten. Moral muss man sich leisten können.