piwik no script img

Arabisch sprechen ägyptisch kochen

■ Verein will ägyptische Kultur näherbringen

„Luxor, Gizeh, Kairo und die jahrtausende alte Geschichte das interessiert Ägypten-Touristen. Aber wie der Präsident von Ägypten heißt, wissen sie nicht“, so Magdy Helal, Präsident des Deutsch-Ägyptischen Freundschaftsvereins. Das alltägliche Leben der modernen Ägypter bleibt den Reiselustigen fremd. Deutsche mit der ägyptischen Kultur und Lebensweise vertraut zu machen, ist eines der Ziele des Deutsch-ägyptischen Freundschaftsvereins, der im Mai vergangenen Jahres gegründet - sich jetzt der Öffentlichkeit vorstellt. Aber auch die in Bremen und umzu lebenden Ägypter haben aus vielerlei Gründen Interesse an den Angeboten des Vereins: Magdy Helal war selbst einmal Student in Bremen und weiß deshalb, wie wichtig eine Anlaufadresse im fremden Land sein kann. Es gibt mindestens 85 ägyptische Familien im Raum Bremen und viele Menschen aus anderen arabischen Ländern. Der Verein möchte nicht nur deren Kontakt untereinander fördern, sondern ihren Kindern, die unter deutschen Kindern aufwachsen, das Erlernen der arabischen Sprache ermöglichen. 35 kleine Ägyp

ter und kleine Deutsche lernen bereits in den Räumlichkeiten des Roten Kreuzes in der Wachmannstraße spielend arabisch. Und obwohl erst im Herbst ein Kurs für Erwachsene angeboten werden soll, gibt es schon 80 Anmeldungen. Kochkurse sind immer ausgebucht. Geplant sind weiterhin eine arabische Kleinkindgruppe, Deutsch für arabische Frauen und verschiedene Vorträge beispielsweise über Frauen in Ägypten, Presse und Bildungswesen. Alle Angebote werden durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und ehrenamtliche Mitarbeit getragen.

Eine fruchtbare Zusammenarbeit entwickelte sich bereits zwischen dem Verein und dem Studiengang „angewandte Weltwirtschaftssprachen“ der Hochschule Bremen. In diesem Rahmen wird es einen einjährigen Studentenaustausch geben.

Als langfristige Ziele schweben der Hochschule in Zusammenarbeit mit dem deutsch-ägyptischen Freundschaftsverein Projekte mit Unterstützung des Amtes für Entwicklungszusammenarbeit und der Aufbau einer Beratungstätigkeit für Handelsbeziehungen mit Ägypten vor. bea

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen