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Araber fordern Land gegen Frieden

■ Israel vereint Könige, Präsidenten und Revolutionsführer

Kairo (taz) – Mit einer gemeinsamen Abschlußerklärung ist gestern der arabische Gipfel in Kairo zu Ende gegangen. In der Resolution wird Israel aufgefordert, den Friedensprozeß im Nahen Osten auf der Grundlage des Prinzips „Land gegen Frieden“ fortzusetzen. Ägyptens Präsident Husni Mubarak rief Israel auf, im Interesse eines gerechten und umfassenden Friedens „mit uns zusammenzuarbeiten“ und die Friedensverhandlungen mit seinen arabischen Nachbarn „auf eine sehr ernsthafte Weise“ sowie ohne „Ausflüchte, Frist oder Bedingung“ wiederaufzunehmen.

Durch den gesamten Gipfel zog sich die Besorgnis der arabischen Staaten, daß Israel die Grundlagen des Friedensprozesses, wie sie vor fast fünf Jahren in Madrid vereinbart wurden, nun über Bord wirft. Damals hatte sich die arabische Seite nur dazu bereit erklärt, Friedensverhandlungen zu beginnen, wenn Israel das Prinzip „Land für Frieden“ anerkennt. Für die arabischen Seite stellt dieses Prinzip bis heute die Basis des gesamten Friedensprozesses dar. Aussagen aus Israel wie, man müsse nun ohne Vorbedingungen verhandeln, klingen in arabischen Ohren äußerst bedrohlich.

Die innerarabischen Streitigkeiten konnten zum Teil entschärft werden. Am Rande der Konferenz traf sich der syrische Präsident Hafis al-Assad sowohl mit PLO-Chef Jassir Arafat als auch dem jordanischen König Hussein. Mit beiden hatte er sich seit Jahren nicht zusammengesetzt, da er ihnen vorgeworfen hatte, im Friedensprozeß vorausgeprescht zu sein.

Das Treffen zwischen Assad und Arafat scheint überraschend positiv verlaufen zu sein. Arafat kündigte sogar an, sich demnächst mit Assad zu Konsultationen in Damaskus zu treffen. Schwieriger gestaltet sich allerdings das Verhältnis zwischen Syrien und Jordanien. Im Vorfeld des Gipfels soll es zu einem heftigen Wortwechsel zwischen den Außenministern beider Länder gekommen sein. Das anschließende Treffen zwischen Assad und Hussein wurde von beiden Seiten als erster Schritt der Deskalation, nicht aber als Aussöhnung bewertet. In der zweiten Sitzung des Gipfels am Samstag nachmittag goß König Hussein erneut Öl ins Feuer, als er in einer Rede hinter verschlossenen Türen, deren Inhalt nach Außen durchsickerte, die Gipfelteilnehmer aufforderte, gemeinsam gegen den Terrorismus zu kämpfen. In Anspielung auf Syrien sagte der Monarch, terroristische Nester müßten über die Grenzen hinweg zerstört werden. Jordanien hatte in den letzten Wochen Syrien beschuldigt, potentiellen Attentäter zu hofieren, die für Anschläge auf israelische Touristen in Jordanien ausgebildet würden.

Arabische Medien werteten den Gipfel als einen Erfolg. Von „positiven Zeichen für einen Erfolg der Gipfeldiskussion, um die arabische Solidarität wieder zu erlangen“, berichtete die ägyptische Tageszeitung al-Ahram. Die saudische Zeitung Scharq al-Ausat beobachtete „eine begrenzten Aussöhnung“. Für die in London erscheinende libanesische Zeitung al-Hayat ist der Gipfel ein Erfolg wegen „der klar dargelegten arabischen Forderungen,“ die nicht auf einen Konfrontationskurs mit Israel gingen und so leichter von den USA unterstützt werden könnten. Karim El-Gawhary

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