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Archiv-Artikel

Appell an Autobauer

Politik fordert Auto des 21. Jahrhunderts. Auch Porsche leidet mittlerweile unter mangelnder Nachfrage

FRANKFURT/M. dpa/ap/taz ■ Selbst der erfolgsverwöhnte Autobauer Porsche stimmt seine Belegschaft angesichts der schwachen Nachfrage auf schwere Zeiten ein. Der Chef des Sportwagenherstellers, Wendelin Wiedeking, kündigt in einem Brief an die Mitarbeiter „einschneidende Maßnahmen“ und eine Produktionskürzung an.

„Vor uns liegt ein steiniger Weg, von dem wir noch nicht wissen, wie lang er sein wird“, zitierte die Automobilwoche aus dem Schreiben. Die Autobranche durchlebt eine ihrer größten Krisen. In der Autoindustrie sind direkt 750.000 Beschäftigte tätig.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die deutschen Autobauer zu größeren Forschungsanstrengungen aufgefordert. „Deutschland hat vor über 100 Jahren das erste Auto entwickelt“, sagte die CDU-Vorsitzende der Bild am Sonntag: „Jetzt stehen wir in einem neuen Wettbewerb, ob die deutsche Industrie in der Lage ist, auch das Auto des 21. Jahrhunderts zu produzieren.“

Schneller und größer – darum ging es den Autobauern bisher. Am Sonntag startete die traditionelle Autoshow in Detroit. Es hieß, dort seien nun die kleinen und sparsamen Fahrzeuge im Trend. Die Verbraucher warten offenbar erst einmal ab. Der Auftragsbestand mache der Branche „große Sorgen“, sagte der Chef des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann. „Er liegt um 11 Prozent unter dem Vorjahreswert und damit auf dem niedrigsten Niveau seit Ende der 80er-Jahre.“ Einer aber trotzt der Krise: Volkswagen verbuchte im Jahr 2008 ein Absatzplus: Der Wolfsburger Konzern, so gab er am Sonntag bekannt, lieferte weltweit 6,23 Millionen Fahrzeuge aus – ein Zuwachs von 0,6 Prozent.