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Archiv-Artikel

Apfel und Giftspritze

betr.: „Bittere Früchtchen“, taz vom 3. 8. 04

Dass Deutschland den Vorschlag der EU-Kommission ablehnte, sämtliche Chemikalien auf ihre Schädlichkeit zu überprüfen, ist auf dem Mist der Chemielobby gewachsen. „Da passen die Verbraucher und ihre Regierung zusammen wie der Apfel und die Giftspritze.“ Das widerspricht der Tatsache, dass die Verbraucher nicht ausreichend über gesunde Ernährung aufgeklärt sind, und selbst wenn sie das wären, was nützt dies, wenn sie zu arm sind, sich gesund zu ernähren? Das Gleiche gilt, wenn den EU-Bauern die Subventionen gestrichen werden, damit Länder aus der Dritten Welt mehr importieren können. Es müsste eine gerechte Regelung gefunden werden, dass das Bauernsterben aufhört. Die Ernährung würde für alle gesünder, würde sie auf Bioanbau umgestellt. Doch die Lobbyisten der Großindustriellen sind dagegen. Da ist es mehr als heuchlerisch, wenn Verbraucherministerin Künast dazu aufruft, sich biologisch zu ernähren und gleichzeitig sorgt die rot-grüne Regierung dafür, dass Millionen Menschen verarmen. […] BETTINA FENZEL, Bremen