■ Anwalt: Anklagepunkte „Hexengebräu“: Clintons Verteidiger gehen in die Offensive
Washington (AFP) – Genau ein Jahr nach Bekanntwerden der Lewinsky-Affäre ist die Verteidigung von US-Präsident Bill Clinton im Amtsenthebungsverfahren in die Offensive gegangen. Der Anwalt Gregory Craig zerpflückte am Mittwoch die Anklage wegen Meineides nach allen Regeln der Kunst. Vor dem Senat warf er den Managern aus dem Repräsentantenhaus vor, sie vermischten auf unzulässige Weise Clintons Aussage vor der Bundesanklagekammer mit seiner Aussage im sexuellen Belästigungsverfahren der ehemaligen Staatsangestellten Paula Jones. Craig bezeichnete die Anklagepunkte als „Hexengebräu“. Die Anklagevertreter stellten die Fakten falsch dar und betrieben Haarspalterei. Anwalt David Kendall sollte gestern das Abschlußplädoyer zum Vorwurf der Justizbehinderung halten. Auch die stellvertretende Rechtsberaterin im Weißen Haus, Cheryl Mills, wies den Anklagepunkt zurück, Clinton habe die Justiz behindert, indem er sein Verhältnis zu Lewinsky verheimlicht habe.
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