piwik no script img

Antwort auf Rafik SchamiDer syrische Knoten

Rafik Schami warf „Prominenz-Journalisten“ vor, „Sympathien für Mörder wie Assad“ zu verbreiten. „Prominenz-Journalist“ Jürgen Todenhöfer verteidigt seine Position.

Pro-Assad-Demonstration für Baschar al-Assad in Damaskus. Bild: dapd

Wenn ich mich – wie die meisten Menschen – über Syrien ausschließlich mithilfe von Youtube-Filmen informieren müsste, würde auch ich sagen: „Dieser Diktator, der sein Volk tötet, muss gestürzt werden.“ Und ich würde mich möglicherweise wie im Falle des Volksaufstands gegen Gaddafi für Waffenlieferungen an die Rebellen aussprechen. Kurz: Ich verstehe jeden westlichen Bürger und Zuschauer, der sagt, Assad muss weg. Wenn die täglichen Berichte aus Syrien stimmen.

Aber viele der Youtube-Filme sind irreführend oder gefälscht. Nach der Münchhausen-Kampagne über die angeblichen Massenvernichtungswaffen des Irak erleben wir auch zu Syrien eine gigantische Desinformationskampagne. So wurde am 17. Mai 2011 im deutschen Fernsehen ein Filmbericht aus dem Irak als syrischer Gräuelfilm verkauft. Im Frühjahr wurde im australischen Fernsehen ein Film aus dem Libanon von 2008 als Syrienreportage ausgestrahlt. Der Lieferant, die Nachrichtenagentur Reuters, musste sich entschuldigen.

In den viereinhalb Wochen, die ich im Juni und November in den Hochburgen der syrischen Revolution verbracht habe, musste ich feststellen, dass über die Hälfte der Medienberichte, die ich überprüfte, falsch waren. Zwei harmlose und zwei weniger harmlose Beispiele:

Im November wurde nach westlichen Medienberichten das Hauptquartier der Baath-Partei in Damaskus durch Granatbeschuss „mutiger Rebellen“ schwer beschädigt. Meine Überprüfung vor Ort ergab jedoch, dass eine „Lärmbombe“, die aus einem Auto auf das Gebäude geworfen worden war, zwei Glasscheiben zersplittert hatte.

Bild: dpa
JÜRGEN TODENHÖFER

71, war über 20 Jahre Manager eines europäischen Medienkonzerns. Zuvor war er 18 Jahre für die CDU/CSU Mitglied des Deutschen Bundestags und Unions-Sprecher für Entwicklungspolitik und später für Rüstungskontrolle. Er hat drei Bestseller über Afghanistan und den Irak, den Spiegel-Bestseller „Teile dein Glück“ und zuletzt das Buch „Feindbild Islam. Zehn Thesen gegen den Hass“ geschrieben. Näheres auf seiner Hompage.

Wenig später meldete die Weltpresse, das syrische Regime habe alle iPhones verboten. Ein Syrer, den ich telefonisch nach dem Wahrheitsgehalt dieser Nachricht fragte, antwortete genervt, wenn die Meldung wahr wäre, müsste er nicht ständig törichte Anfragen auf seinem iPhone beantworten.

An einem Tag im November, an dem al-Dschasira aus Homs die Tötung von fünf Zivilisten meldete, war ich in der Rebellenhochburg. Nach Angaben des Zentralkrankenhauses, das ich sofort aufsuchte, und nach intensiven Recherchen meiner Freunde aus Homs stellte sich heraus, dass es an diesem Tag weder Tote noch Verletzte, ja nicht einmal Kämpfe gegeben hatte. Am folgenden Tag gab es auch keine Trauerfeiern.

Die Debatte

Der syrische Exilschriftsteller bezeichnete in der taz vom 3. März deutsche Verteidiger der Assad-Position als „Prominenz-Journalisten“ und prangerte sie „wegen Vertuschung von Völkermord, wegen der Verachtung der syrischen Frauen und Männer, die ihr Leben auf der Straße geben, um die Freiheit zu erkämpfen“, an: „Die Prominenz-Journalisten wissen von den Morden, aber sie leugnen sie, weil sie dann ihre Verbundenheit mit den Mördern nicht mehr rechtfertigen könnten.“ Namentlich kritisierte Rafik Schami die Veröffentlichungen von Jürgen Todenhöfer und Peter Scholl-Latour. Deswegen bietet die taz Todenhöfer nun die Gelegenheit zu einer Replik.

Rebellen töten Alawiten

Kurz darauf wurde in der Nähe von Homs ein Kleinbus mit dreizehn Alawiten von Rebellen gestoppt. Sie wurden einzeln durch Kopfschuss hingerichtet. Nur einer überlebte und konnte den Angriff schildern. Da die Rebellen die getöteten Alawiten sorgfältig gefilmt hatten, konnte man das Massaker am Abend im Fernsehen sehen – aber als Mordtat nicht der Rebellen, sondern der Assad-Truppen.

Eine derart gezielte Irreführung habe ich in den letzten Jahrzehnten auf meinen Reisen in die arabische Welt noch nie erlebt. Die Wahrheit ist im syrischen Krieg gründlich massakriert worden.

Dr. Ali Haidar ist Führer der innersyrischen Oppositionspartei SSNP. Er ist Augenarzt. Die gemäßigte Partei existiert seit 1932. Da sie in den letzten Jahren wegen des Monopols der Baath-Partei offiziell nicht zugelassen war, waren viele ihrer Aktionen vor allem bei Demonstrationen illegal. Einige Parteimitglieder wurden dafür mit Haft bestraft, manche sitzen noch heute. Bei der kürzlichen Volksabstimmung über die neue syrische Verfassung stimmte Haidars Partei zum Verdruss Assads wegen einzelner Bedenken mit Nein, obwohl sie die Verfassung im Kern für einen wichtigen Schritt in Richtung Demokratie hält.

Haidar erklärte mir, er verstehe nicht, dass sich die westlichen Medien so leicht von den Rebellen und von al-Dschasira manipulieren ließen. Die Realität in Syrien sehe ganz anders aus. Die Desinformation ähnele immer mehr der vor dem Irakkrieg. Seine wichtigsten Aussagen:

1. Viele der auf al-Dschasira gezeigten Massaker an syrischen Zivilisten seien nicht von Regierungstruppen, sondern von bewaffneten Rebellen begangen worden. Diese töteten mehr Zivilisten als die Sicherheitskräfte. Vor allem Alawiten und Christen, aber auch Sunniten wie den Sohn des syrischen Großmuftis.

2. Schon im eigenen Interesse kämpften die staatlichen Sicherheitskräfte nicht gezielt gegen Zivilisten. Assad habe hierzu – nach schlimmen Fehlern einiger Kommandeure in der Anfangsphase der Aufstände – klare Befehle erlassen. Diese würden aber nicht immer eingehalten. Das sei inakzeptabel. Assads klares Ziel sei es jedoch, sich als Garant der Sicherheit der Bevölkerung zu profilieren. Mehr als die Hälfte der Syrer stehe hinter ihm. Angriffe auf Zivilisten seien daher kontraproduktiv. Das unterscheide Syrien fundamental von Tunesien, Ägypten und Libyen, wo das ganze Volk die Aufständischen unterstützt habe. Wer wie der Westen die Stärke der Anhängerschaft Assads unterschätze, komme über Syrien automatisch zu falschen Urteilen.

3. Die staatlichen Sicherheitskräfte lieferten sich jedoch gnadenlose Gefechte mit bewaffneten Rebellen. Dabei gingen beide Seiten brutal vor. Da gebe es nichts zu beschönigen. Allerdings schaue kein Staat der Welt tatenlos zu, wenn Bewaffnete täglich Dutzende Soldaten und Polizisten töteten. Die im Kampf getöteten Rebellen würden im arabischen und westlichen Fernsehen meist wahrheitswidrig als getötete Zivilisten präsentiert.

Die Realität sieht anders aus

So weit Ali Haidar. Was ist Dichtung, was ist Wahrheit? Nach meiner Einschätzung sehen die Realitäten jedenfalls anders aus als das, was die Rebellen den Medien täglich zuspielen. Eine besondere Rolle spielt dabei eine abenteuerliche „Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte“ in Coventry, nördlich von London. Sie besteht aus einer Person namens Rami Abdulrahman alias Osama Ali Suleiman und einer ehrenamtlichen Helferin. Osama betreibt wenige Meter entfernt vom Bekleidungsladen seiner Frau eine winzige, äußerst wirksame Desinformationszentrale.

Bekannte exilsyrische Menschenrechtsorganisationen, die ebenfalls gegen das Assad-Regime in Damaskus kämpfen, distanzieren sich inzwischen öffentlich von dieser „Beobachtungsstelle“. Sie sagen, Osama verbreite „erfundene Zahlen“ und „unwahre Geschichten“.

In der Tat hat Osama Ali Suleiman spektakuläre Falschmeldungen zu verantworten. So spielte er CNN am 7. August 2011 die Meldung zu, syrische Sicherheitskräfte hätten in einem Krankenhaus in Hama den Strom der Brutkästen abgestellt. Acht Babys hätten diese Barbarei mit dem Leben bezahlt. Ein Aufschrei ging durch die Welt. Doch die Meldung, von CNN ungeprüft verbreitet, war falsch. Das zum Beweis veröffentlichte Foto mit den acht angeblich ermordeten Frühgeborenen stammte aus Ägypten. Und die vermeintlich ermordeten Babys waren nicht tot, sondern quietschlebendig.

Syrischer Exil-Pinocchio

Diesem syrischen Exil-Pinocchio liegen die UNO, die EU und fast die gesamte westliche Medienwelt zu Füßen. Sie stützen sich auch weitgehend auf die von ihm verbreiteten Opferzahlen, in denen er Zivilisten, bewaffnete Rebellen und manchmal sogar Sicherheitskräfte gnadenlos in einen Topf wirft.

Vor allem vor politisch wichtigen Ereignissen schlägt Osama hemmungslos zu. Am 3. Februar, dem Vorabend einer Abstimmung im Weltsicherheitsrat, informierte er die Weltpresse über ein Massaker in Homs mit 217 Toten. Der oppositionelle „Syrische Nationalrat“ erhöhte die Opferzahl vom sicheren Ausland aus auf 260, bevor die „Lokalen Koordinationskomitees“ (LCC) am nächsten Tag einräumten, die wirkliche Zahl liege bei 55.

Auch 55 Todesopfer sind schrecklich. Die Zahl steht für 55 tragische Schicksale. Aber die Übertreibung ist zynisch. In der syrischen Tragödie braucht man nicht zu übertreiben.

Selten hat ein einzelner Mann die Medien so erfolgreich manipuliert wie Rami Abdulrahman. Vielleicht mit Ausnahme jenes Exilirakers „Curveball“, der vor dem Irakkrieg behauptete, er könne beweisen, dass Saddam Hussein Biowaffen besitze.

Auf dieser brüchigen Informationsbasis diskutiert der Westen die Ereignisse in Syrien – und kommt logischerweise ständig zu falschen Schlüssen. Anders als uns täglich eingehämmert wird, findet in Syrien kein klassischer Volksaufstand statt wie in Tunesien, Ägypten und Libyen, sondern eine komplizierte bürgerkriegsähnliche Auseinandersetzung zwischen Gegnern und Anhängern Assads, bei der die USA, Katar und Saudi-Arabien kräftig mitmischen. Dieser blutige Konflikt ist nicht etwa harmloser, sondern schlimmer als jeder klassische Volksaufstand.

Gut und Böse passt nicht

Mit Schwarz-Weiß-Kategorien und der Unterteilung in Gut und Böse lässt er sich längst nicht mehr erfassen. Selbst der Abschlussbericht der Beobachterkommission der Arabischen Liga verzichtet inzwischen auf plumpe Vereinfachungen. Er berichtet nicht nur über Verfehlungen der staatlichen Sicherheitskräfte, für die Baschar al-Assad selbstverständlich die politische Verantwortung trägt. Er weist auch auf schwere Gewaltakte der bewaffneten Rebellen gegen Zivilisten hin. Beispielhaft schildert er die Bombardierung eines zivilen Busses durch Rebellen, bei der acht Personen getötet und Frauen und Kinder verletzt wurden. Scharf kritisiert er auch die Übertreibung der Opferzahlen.

Ich habe mir mein Urteil über Syrien nicht leicht gemacht. Trotz der Warnung westlicher Diplomaten, man werde uns in Homs und Hama Nasen und Ohren abschneiden, bin ich in die Hochburgen der Revolution gefahren. In Homs wurde ich von Rebellen beschossen, in Damaskus und Daraa festgenommen. Mit beiden Konfliktparteien habe ich unzählige Gespräche geführt, auf beiden Seiten sympathische Menschen kennengelernt. Am vergangenen Wochenende habe ich in einer europäischen Hauptstadt stundenlang mit Vertretern der syrischen Exilopposition diskutiert.

Trotzdem weiß ich, dass ich über Syrien vieles noch nicht weiß. Aber ich empfehle jedem, der diesem Land wirklich helfen will, als Erstes seinen Allerwertesten in Bewegung zu setzen und sich vor Ort ein Bild zu verschaffen. Wohlfeile Ratschläge westlicher Sofastrategen sind das Letzte, was Syrien und die Syrer jetzt brauchen.

Der syrische Knoten lässt sich nicht mit einseitigen Verurteilungen, Sanktionen oder Waffenlieferungen lösen. Und schon gar nicht mit militärischen Interventionen wie in Afghanistan, Irak oder Libyen. Sie würden den gesamten Mittleren Osten destabilisieren. Sie wären auch für uns lebensgefährlich. Unsere Politiker spielen in der Syrien- und Irankrise ein unverantwortlich riskantes Spiel, das sehr schnell auch unsere eigene Sicherheit gefährden kann.

Ich glaube, dass jene innersyrischen Oppositionspolitiker recht haben, die einen sofortigen Waffenstillstand fordern – und einen fairen Dialog. Sie verlangen, dass das grauenvolle Töten sofort beendet wird – und zwar von beiden Seiten. Niemand darf von diesem Dialog ausgeschlossen werden. Weder die Opposition im Ausland – auch wenn sie vor Ort nicht viel zu sagen hat – noch die syrischen Rebellen im Inland. Nur wenn niemand ausgegrenzt wird, kann es in dem gespaltenen Land eine echte Aussöhnung geben.

Eine scheinheilige Welt

Willy Brandt war sich nie zu schade, mit Diktatoren zu verhandeln. Menschen waren ihm wichtiger als hohle Worte. Man muss bereit sein, mit den Mächtigen zu verhandeln, um den Ohnmächtigen zu helfen. Die Aussage westlicher Politiker, mit einem „Schlächter“, der 8.000 Menschen auf dem Gewissen habe, dürfe man nicht sprechen, ist ein Paradebeispiel doppelter Moral. Friedensnobelpreisträger Barack Obama hat in seiner kurzen Amtszeit fast 9.000 afghanische und pakistanische Zivilisten auf dem Gewissen, auch Frauen und Kinder. George W. Bush hat im Irak den Tod von Hunderttausenden unschuldigen Menschen zu verantworten. Was eine scheinheilige, pharisäerhafte Welt.

Ziel eines Dialogs muss der friedliche Übergang zur rechtsstaatlichen Demokratie sein. Das fordern nicht nur die Gegner Assads, sondern auch seine Anhänger. Auch das wird im Westen übersehen. Verhandlungen sind oft mühsam und schwierig. Aber sie sind besser als Kriege. Vor allem als Bürgerkriege, in denen Freunde und Brüder gegeneinander kämpfen. Bürgerkriege sind eine Geißel der Menschheit.

Im amerikanischen Bürgerkrieg starben 618.000 Amerikaner. Mehr als in beiden Weltkriegen zusammen. Der Bürgerkrieg war die größte Tragödie der Vereinigten Staaten. Für dieses Desaster, bei dem die Regierungstruppen ebenfalls „das eigene Volk töteten“, verantwortlich war als Präsident Abraham Lincoln.

Kriege und Bürgerkriege sind nur schön für die, die sie nicht kennen. Für Sofastrategen, die frei nach Goethe in der warmen Stube sitzen und Kriegslieder singen. Die Mehrheit der Syrer will den drohenden Bürgerkrieg, der Hunderttausende das Leben kosten könnte, verhindern. Sie will nicht, dass ihr Land wie der Irak im Chaos versinkt. Sie kotzt über Ferndiagnostiker und Sesselfurzer im sicheren Westen, die ihr raten, diese militärische Auseinandersetzung bis zum bitteren Ende durchzufechten.

Demokratie mit Assad

Diese schweigende syrische Mehrheit ist der Auffassung, dass eine friedliche Einführung der Demokratie nur zusammen mit Assad möglich ist – ob das dem Westen gefällt oder nicht. Auch ich war darüber zuerst völlig erstaunt. Aber selbst syrische Oppositionspolitiker, die teilweise über zehn Jahre in den Kerkern des Vaters von Bashar al-Assad verbringen mussten, plädierten mir gegenüber vehement für diesen Weg. So etwa der marxistische Oppositionspolitiker und Internist Abdul Azeez al-Khayyer. Wer diese Menschen verhöhnt, disqualifiziert sich selbst.

Die Meinung von Syrern, die die syrische Tragödie jeden Tag am eigenen Leibe erleben, ist wichtiger als die Meinung westlicher Kriegs- und Chaosstrategen. Die haben mit ihren gescheiterten Kriegsstrategien in Afghanistan und im Irak schon zu viel Unheil angerichtet. Ihnen geht es in Syrien auch nicht um Demokratie und Menschenrechte. Sonst müssten sie auch die Demokratie in Saudi-Arabien unterstützen, wo noch immer öffentlich enthauptet, gesteinigt und ausgepeitscht wird.

Den Chaosstrategen des Westens geht es in erster Linie um die Schwächung des Iran, der ihnen durch den törichten Irakkrieg zu mächtig geworden ist. Mit Assad soll ein wichtiger Verbündeter des Iran weggeräumt werden. Das ist des Pudels Kern und sonst gar nichts. Solange Assad mit Iran verbündet bleibt, wird der Westen seinen Sturz betreiben. Selbst dann, wenn er in Syrien eine perfekte Westminster-Demokratie einführen würde.

Das ist auch der Grund, warum der Westen auf demokratische Schritte Assads, die dieser mühsam gegen die alten Kader durchgesetzt hat, so wütend protestiert. Der Westen hätte in Syrien lieber extremistische Freunde als demokratische Gegner.

Lebenslüge des Westens

Es ist die große Lebenslüge des Westens, dass er behauptet, er kämpfe im Mittleren Osten um Demokratie und Menschenrechte. In Wirklichkeit kämpft der Westen einzig für seine Interessen. Weil er das nicht zugeben will, verheddert er sich in unauflösbare Widersprüche. Etwa wenn er autokratische Staaten wie Syrien dämonisiert, Autokratien wie Saudi-Arabien, Bahrain und Katar aber als „Stabilitätsanker“ heroisiert. Der Westen stand und steht in der arabischen Welt nie wirklich an der Seite der Demokraten. Auch nicht in Syrien.

Trotzdem sind Diktaturen Auslaufmodelle. Die Demokratie wird sich mittelfristig in allen arabischen Staaten durchsetzen. Darauf habe auch ich jahrzehntelang gehofft. Diktatoren und Gewaltherrscher waren nie meine Freunde. Die Frage ist nur, ob auf dem Weg zur Demokratie Hunderttausende sterben müssen. Meine Antwort darauf lautet: Verhandlungen sind besser. Und möglich.

In Sure 5, Vers 32 des Koran heißt es: „Wenn jemand einem Menschen das Leben erhält, so sei es, als habe er der ganzen Menschheit das Leben erhalten.“ Das sollte unter Anliegen sein. Egal ob es sich um unschuldige Zivilisten, Anti- oder Pro-Assad-Demonstranten, um Rebellen oder um Soldaten handelt.

Den Westen aber interessieren die Menschen in Syrien nicht wirklich. So wie ihn die Menschen im Irak nie interessiert haben. Öl und das Machtspiel im Mittleren Osten sind ihm wichtiger. Die bundesdeutsche Politik aber marschiert weiter im Gleichschritt mit. Seit 9/11 ist es schwer geworden, sich in unserem Land für friedliche Lösungen einzusetzen.

Deutschland, du hast dich verändert!

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

107 Kommentare

 / 
Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • M
    Mathias

    Vielen Dank für Ihre Bemühungen und Ihren Mut! Ich als 25 Jähriger habe leider noch sehr wenig ahnung von der Lage im Nahen und mittleren Osten. Leider verhindern die hier ansässigen "Haupt-Medien" (Schweiz) eine objektive Meinugsbildung im Bezug auf diese Thematik. Ich bin froh, dass ich auf Sie aufmerksam geworden bin, da ich Ihre objektive und vorurteils-freie Berichterstattung schon seit längerem gesucht habe. Es bricht mir das Herz, wenn ich sehe/höre wie die Westlichen Medien über Syrien und Iran sowei Irak "herziehen". (Ich war leider noch nie dort, weiss aber das es nicht so sein kann)

    Es gefällt mir vorallem, wie sie immer wieder die Kriesengebiete besuchen und klarheit in den Westen bringen wollen.

    Bitte machen Sie weiter so, für mich haben Sie eine starke Vorbildfunktion!

    Vielen Dank

  • M
    Mik

    Vielen Dank für diesen Artikel.

     

    Für jemanden, der sich mit den geostrategischen Absichten gewisser Interessensgruppen auseinander setzt und die Lage in Syrien verfolgt, birgt dieser Artikel wenig Neues.

     

    Herrn T. ist hier eine sehr gute Zusammenfassugn gelungen.

  • MM
    M. Möhling

    Sollten Assad abtreten, wären Alawiten, Christen und andere Minderheiten, auf die er sich stützte, Freiwild für die sunnitische Mehrheit. Insofern macht man sich die Hände schmutzig, ob man Assad stützt oder stürzt. Der Witz bei Todenhöfers Argumentation: Er stützt sich vor allem auf die Aussage der Syrischen National-Sozialistischen Partei, die seit 1932 exakt die autoritäre, antisemitische Politik verfolgt, die ihr Name und ihre Geschichte verheißt - und den Assads zwangsweise als Marionettenpartei, da Diktaturen keine echte Konkurrenz dulden. Für den sauberen T. ist das eine "gemäßigte" "Oppositionspartei". Die Humanisten von der NPD haben sicher auch ein Standpunkt, dem im Rahmen der Ausgewogenheit Raum gegeben werden sollte, wozu wäre eine aufgeklärte, progressive Presse sonst gut?

  • P
    Pink

    Hoppala !

    Zu den Aussagen des Herrn Todenhöfer junior gehts ja wild her. Wie bei Hempels hinterm Sofa.

     

    So. 1945 geboren lernte ich aus Langeweile früh lesen und 1952 hing ich wöchentlich in der Dorfbibliothek ab.

    Da gab es auch einen Herrn Todenhöfer im Deutschen Bundestag, und mein Vater informierte mich über das Wirken dieses Herrn und dessen politische Grundeinstellung zu einem gewissen Österreicher.

     

    Als ich dann vor Jahren Todenhöfer junior in den Öffentlich-Rechtlichen sah und vor allem HÖRTE,traute ich meinen eigenen Ohren nicht.

    Der ist ja gar nicht nach seinem Vater geraten, mutmaßte ich.

    Er hat sich verkauft der Herr Journalist - einer ganz Klugen, die glauben, der/die dumme Leser/in merkt nichts.

     

    Todenhöfers und Assads haben eines gemeinsam - wie der Vater so der Sohn ! Ein Narr wer schlechtes dabei denkt.

     

    Na ja, schließlich war ja bekannt, welche deutsche Klientel sich oft und gern in Syrien absetzte.

    Gleich und gleich gesellte sich gern.

  • R
    Roland

    Jürgen Todenhöfer (innerhalb des syrischen Regimes auch als “Dr Tudenhufer – the German thinker’ bekannt und geschätzt) keilt in der taz gegen Rafik Schami, der vor einiger Zeit einen wirklich guten Artikel über deutsche Prominenz-Journalisten und ihre Liebe zu nahöstlichen Diktatoren geschrieben hat.

     

    Und der German Thinker bemüht für sein Pamphlet einen ganz kongenialen Kronzeugen:

     

    Dr. Ali Haidar ist Führer der innersyrischen Oppositionspartei SSNP. Er ist Augenarzt. Die gemäßigte Partei existiert seit 1932. (…) Haidar erklärte mir, er verstehe nicht, dass sich die westlichen Medien so leicht von den Rebellen und von al-Dschasira manipulieren ließen. Die Realität in Syrien sehe ganz anders aus.

     

    Die “gemäßigte Oppositionspartei” heißt ausgeschrieben Syrian Social Nationalist Party und heißt so, weil man bei ihrer Gründung dem großen Vorbild, der Nationalsozialistischen Partei nacheifern wollte. Als Emblem führt sie ein Symbol, das bewusst ans Hakenkreuz erinnern soll. (Unvergessen, wie Christopher Hitchens das Ding in Beirut einfach mal von deren Zentrale riss, als er es sah und erklärte: “My attitude to posters with swastikas on them has always been the same. They should be ripped down.”)

     

    Die Partei ist antisemitisch bis in die Knochen, erklärte kürzlich ihre unbedingte Unterstützung Bashir al Assads im Kampf gegen die Zionisten und gilt gemeinhin einfach als ein Trupp ziemlich ordinärer arabischer Nazis, deren “leader Anton Saada was known as al-za’im (the Führer), and the party anthem was “Syria, Syria, ueber alles” sung to the same tune as the German national anthem“.

     

    Dass sowas dem Todenhöfer als gemäßigt gilt, verwundert nicht weiter. Dass die taz-Redaktion nicht einmal nachfragt, wer eigentlich sich hinter dem Akronym SSNP verbirgt, schon ein wenig.

     

    Aber, wie schreibt Todenhöfer: Seit 9/11 ist es schwer geworden, sich in unserem Land für friedliche Lösungen einzusetzen.

     

    Früher vor 9/11, ja noch früher, vor der Besatzung Deutschlands durch die Alliierten, da war’s noch einfacher sich in “unserem Land” für friedliche Lösungen einzusetzen, hätten die Juden, und da stimmen die Volksgenossen von der SSNP sicher vollinhaltlich zu, Deutschland nicht in zwei Weltkriege gestürzt.

     

    Wenn, nebenbei bemerkt, für Herrn Todenhöfer Nazis “gemäßigte Opposition” sind, dann weiß man auch in etwa, was man von Organisationen zu halten hat, die Leute wie er gemäßigte Islamisten nennen.

  • P
    pedro

    Der Versuch Jürgen Todenhöfers Plädoyer für die syrische Bevölkerung, diese ohne völkerrechtsbrechende und ausschließlich die Bevölkerung treffende, sanktionistische Aggressionen, Lügenkampagnen, wegen denen einem einschlägig bekannten Sender die professionellen Journalisten in Schlüsselpositionen bereits scharenweise davonlaufen [1] und "humanitäre" Bomben, in demokratischer Weise selbst entscheiden zu lassen von wem sie regiert werden wollen, durch das Herausheben weniger Zitate, zu so etwas wie einem antisemitischen "Pamphlet" umzumünzen, während die antisemitische, (bereits 1938 die "Industrie des Todes perfektionierende Nation" verherrlichende) [2] und offenbar zutiefst menschenverachtende [3] Grundhaltung einer, zumindest in Teilen aus Angehörigen der Muslimbrüder [4] und deren radikalen und bewaffneten Abspaltungen bestehenden syrischen Opposition, [5] vollkommen verschwiegen wird, muss daher wohl als geradezu abenteuerlich angesehen werden.

     

    Zu versuchen den, ansonsten hervorragend recherchierten und in seinen differenzierten Aussagen, von Kennern der Lage im Land selbst, voll bestätigten, Beitrag des erfahrenen und deutlich auf der Seite der syrischen Bevölkerungsmehrheit stehenden Experten Jürgen Todenhöfer, durch mögliche Andeutungen einer Nähe zu antisemitischen Organisationen, in seiner Glaubwürdigkeit zu beschädigen, kann sich eben manchmal auch als nahezu perfektes Eigentor [6] erweisen.

     

    [1] Al Jazeera Journalist Explains Resignation over Syria and Bahrain Coverage

     

    Ali Hashem: Al Jazeera has become a "media war machine" and is "committing journalistic suicide"

    therealnews.com/t2/index.php?option=com_content&task=view&id=767&Itemid=74&jumival=8106

     

    Former Al Jazeera Reporter on Libyan Coverage

    www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=vp3yb5AWD70

     

    [2] "1938 führte die „Bruderschaft“, unter den antisemitischen Parolen „Nieder mit den Juden“ und „Juden raus aus Ägypten“, gewalttätige Proteste gegen Juden durch. 1938 erschien Al-Bannas Werk „Die Todesindustrie“, in welchem die Abwendung vom Leben radikalisiert und die Verherrlichung des Märtyrertums entfaltet wird: „Derjenigen Nation, welche die Industrie des Todes perfektioniert und die weiß, wie man edel stirbt, gibt Gott ein stolzes Leben auf dieser Welt und ewige Gunst in dem Leben, das noch kommt. Die Illusion, die uns gedemütigt hatte, besteht in nichts anderem als der Liebe zum weltzugewandten Leben und dem Hass auf den Tod.“ (Al-Banna)" Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Muslimbruderschaft#cite_note-2

     

    [3] Syria: Armed Opposition Groups Committing Abuses -

    End Kidnappings, Forced Confessions, and Executions

    www.hrw.org/news/2012/03/20/syria-armed-opposition-groups-committing-abuses

     

    Open Letter to the Leaders of the Syrian Opposition -

    Regarding Human Rights Abuses by Armed Opposition Members

    www.hrw.org/news/2012/03/20/open-letter-leaders-syrian-opposition

     

    [4] "Offen ist vor allem, welche Rolle die Muslimbruderschaft übernehmen wird."

    www.taz.de/!90462

     

    [5] "In Syrien wurde die Bruderschaft 1937 von Gelehrten um Mustafa As-Siba'i (geb. 1915) gegründet, die Mitglieder der ägyptischen Bruderschaft waren. Die Muslimbrüder in Syrien spielten eine Hauptrolle in der breit verankerten Widerstandsbewegung, die sich dem Regime der Baath-Partei entgegenstellte." Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Muslimbruderschaft#cite_note-2

     

    [6] "Wie Nazis und CIA mit den Muslimbrüdern paktierten"

    www.welt.de/politik/ausland/article12442027/Wie-Nazis-und-CIA-mit-den-Muslimbruedern-paktierten.html

     

    Warum kann bis hierher niemand etwas anderes gelesen oder verstanden haben, als Unterstützung für wahrheitsgemäße Berichterstattung, echte Freiheit, Demokratie und Menschenrechte, sowie für den demokratischen Willen der überwiegenden syrischen Bevölkerungsmehrheit? Richtig. Weil nirgends etwas anderes steht. Danke für die Kenntnisnahme.

  • P
    Pascal

    Todenhöfer ist ein Apologet der Barbarei, zuverlässig immer dort, wo unmoralisches im Duktus eines geopolitischen Gemeindepfarrers verteidigt werden will. Dabei inszeniert er sich als Weltbürger, Draufgänger, Menschenversteher und natürlich Prophet. Es ist nun nicht so, dass ich Herrn Todenhöfer nur unsympathisch finde: Er ist auch ganz einfach ein schlechter Journalist. "Mit beiden Konfliktparteien habe ich unzählige Gespräche geführt, auf beiden Seiten sympathische Menschen kennengelernt." Das ist keine Analyse, das ist Kindergarten. Alles was er von sich gibt basiert auf simpelstem Antiimperialismus und netten Anekdoten. Da passierts auch mal - Hoppla! - dass man Mitglieder einer Nazipartei zitiert. Aber hey, die sind alle so furchtbar nett.

     

    Dann noch eine Sure fürs Poesiealbum und fertig ist ein wunderbar menschelnder Artikel. Die nachfolgende Sure (5:33) beinhaltet übrigens die Strafe bei Nichtbefolgung von 5:32 (welche sich übrigens nur an die Juden richtet): "Siehe, der Lohn derer, welche Allah und seinen Gesandten befehden und Verderben auf der Erde betreiben, ist nur der, daß sie getötet oder gekreuzigt oder an Händen und Füßen wechselseitig verstümmelt oder aus dem Lande vertrieben werden. Das ist ihr Lohn hienieden, und im Jenseits wird ihnen schmerzliche Strafe."

     

    Selektive Wahrnehmung, die sich durch sein gesamtes Schaffen zieht.

  • JL
    Johanna Lambrecht

    Herr Todenhöfer beruft sich hier auf den Vorsitzenden der Syrischen Nationalen Sozialistischen Partei, deren Vorbild bei Gründung die NSDAP war und bezeichnet dies als "gemäigte Oppositionspartei". Das ist wohl skandalös. Siehe http://www.wadinet.de/blog/?p=8761

  • TH
    Thomas Hemberger

    Was Herr Todenhöfer über die nationalsozialistische syrische Partei SSNP behauptet, zeugt nicht gerade von Kenntnis der komplexen syrischen Materie.

     

    Denn:

    Die SSNP ist eine nach wie vor ganz offen faschistisch ausgerichtete Partei in Syrien (und im Libanon), die für ein Großsyrien eintritt, dass den Libanon, die türkische Provinz Hatay, Israel, die Gebiete des ehemaligen Mandatsgebiets Palästina, die ägyptische Sinai-Halbinsel, Zypern, Jordanien, Irak und Kuwait umfasst. Die SSNP wurde Anfang der 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts mit aktiver Unterstützung der NSDAP in Beirut gegründet.

     

    Diese syrische Nazipartei wurde einst unter Papa Assad als potenzielle Machtrivalin kleingehalten. Im libanesischen Bürgerkrieg schloss sich die SSNP mit ihrer Miliz jedoch dem Bündnis aus Panarabisten, Baathisten und Kommunisten an, dass vom syrischen Assad-Regime unterstützt und bewaffnet wurde.

    In der Folge rehabilitierte Papa Assad die SSNP und baute sie mit ihren Parteimilizen zu einer Hauptstütze der Macht seines Assad-Clans innerhalb Syriens aus.

     

    Bereits seit 2001 gehört die SSNP (neben Baath-Partei und den gleichgeschalteten Kommunisten und Sozialisten) zu den Blockparteien der totalitären "Nationalen Fortschrittsfront Syriens/Nationale Progressive Front" und ist seit 2005 auch offiziell legal und wichtiger Bestandteil des Assad-Systems. Derzeit hat die SSNP in Syrien zwischen 90.000 und 100.000 Mitglieder. Sie verfügt in Syrien und Libanon über eigene Paramilitärs, die derzeit an der blutigen Repression gegen die syrische Opposition beteiligt sind.

  • RL
    Riema Le Roux

    Ich kann nur alles unterstreichen, was Herr Todenhoefer in seinem Artikel schreibt. Ich habe selbst Familie in Syrien und die Einschaetzungen stimmen mit denen von Herrn Todenhoefer überein. Um es mit einem Ausdruck aus dem Artikel zu wiederholen: Es kotzt die meisten Syrer an, wie ständig Falschmeldungen verbreitet werden. Es findet zur Zeit ein beispielloser Medienkrieg statt und leider erreichen die Berichte der syrischen Medien niemanden ausserhalb des Landes. Nur Menschen, die sich wirklich allseitig informieren wollen und die eine gewisse Kenntnis vom Nahen Osten haben, werden zu einer objektiveren Sicht auf die Geschehnisse gelangen. Der einfache Nachrichtenschauer wird allerdings nie genau erfahren, was wirklich in Syrien los ist. Egal, was Assad plant, die perfekte Demokratie wird nicht genug sein für die Kräfte, die gegen ihn sind. Er passt nicht in die Planung. Syrien soll sich im Sinne des Westens und anderer reaktionärer Kräfte im Nahen Osten verändern. Dafür sind dem Westen und dem feudalen Regime in Saudi-Arabien alle Mittel recht. Die sogenannten Rebellen sind nicht nur Syrer sondern zum Teil eingeschleuste Söldner aus anderen Ländern. Von einem Volksaufstand kann nicht die Rede sein. Die Mehrheit der Syrer (selbst die, die keine Fans von Assad sind) steht jetzt erst recht hinter dem Präsidenten und möchte nur dass man den Syrern die Entscheidung überlässt von wem sie regiert werden wollen. Aber wie Herr Todenhoefer richtig anmerkt. Es geht um etwas ganz anderes als Demokratie in Syrien. Es geht um Iran und um Israel und um die Neueinteilung des Nahen Ostens.

  • A
    adam

    Ich bin ein syrer in Damaskus. Ich habe einige Kommentare gelesen. Ich konnte sofort feststellen, die Mainstream Medien Leser sind gegen den Artikel, der objektiv berrichtet hat. Ich empfehle deshalb bitte folgende Seiten mal anzuschauen:

    www.voltairenet.org/de

    www.sarsura-syrien.de -informationsreich von A bis Z -Krise

    http://www.facebook.com/Die.Wahrheit.ueber.Syrien

    www.politaia.org

    Danke

  • A
    Amana

    Nun seitdem Herr T. hier so ausführlich schreibt was die schweigende Mehrheit der Syrer will, kommt mir der Gedanke, woher weiss er was die schweigende Mehrheit der Syrer denkt? Wenn ich mír seine Reportagen über Syrien im Bild anschaue, dann sieht man immer einen westlichen Dandy der vergnügt durch die syrischen Städte spazierengeht, der locker jovial den Jungen auf der Strasse fragt wie er es mit seinem Präsidenten hält. Ich kenne keinen Syrer der so offen mit fremden Menschen noch dazu mit einem Ausländer über Politik redet. Anscheinend ist Herrn T. diese Realität der Angst verborgen geblieben, vielleicht macht er sich auch keine allzu großen Gedanken drüber.Er redet mit mundtoten Oppositionellen, die vielleicht gute Gründe haben nicht wieder in die Folterpaläste der Assads zurück zu wollen. Das ganze erinnert mich doch stark an die Blockflötenopposition in der DDR, nur war die immer präsent in der DDR, in Syrien sind diese genehme Opposition nur da wenn es das Regime auch will. Wir werden jetzt alsbald eine Oppositionspolitik ala Kremlmanier sehen, einflussreiche Freunde und Nutzniesser des Regimes werden sich allzu gern für Ihren Präsidenten opfern der mal so eben demokratisch wie Herr T findet sich für weitere 12 Jahre per Verafssungsreferendum hat wählen lassen. ( die dazugehörige Präsidentenwahl kommt nächstes Jahr, und ich befürchte die Zahlen sind auch schon per Präsidialdekret fertig)Das bei seinem Schreiben er jetzt den Beifall von Voltairenetzwerkern, Hisbollahaktivisten und auch von Christoph Hoerstel bekommt, gut vielleicht kann der Star wenig für seine Fans, aber ich würde mich bei einer solchen Rezeption schämen.

  • HS
    Hari Seldon

    @anti-ipod:

     

    Sie schreiben: "Es war übrigens bezeichnender Weise VN-Generalsekretär Kofi Annan, der das grundsätzliche Prinzip der Nichteinmischung für passé erklärt hat."

     

    Nun, der Herr Kofi Annan hat nie die Authorisierung für das Aussetzen der UNO-Charta gehabt. Die UNO-Charta ist weiterhin gültig, und nicht die Erklärungen von Kofi Annan. Vielleicht hat sich der Herr Kofi Annan mit dem bekannten Herrn aus der Österreich verwechselt, und hat daran gedacht, dass die UNO auch ein Ermächtigungsgesetz verabschiedet hätte.

     

    Nach diesen Äusserungen von Ihnen bitte ich um Ihr Verständnis, dass Ihre Denkweise für mich keine Diskussionsgrundlage wäre. Ich nehme zur Kenntnis, dass wir beide sehr unterschiedliche Auffassungen haben, aber wir leben in einer Demokratie, und es wäre sowieso sehr langweilig, falls jeder die gleiche Denkweise hätte. Aber niemand hat das Recht, seine Denkweise als die einzige und absolute Wahrheit zu deklarieren, und diese "Wahrheit" mit Waffengewalt auf andere Länder und Völker aufzudrücken.

  • A
    Ant-iPod

    @Hari Seldon:

     

    vielen Dank für Ihre Kritik - der ich aber in Teilen widersprechen muss, da ich anderer Auffassung bin.

     

    Zu 1:

    Sie behaupten, die Opposition sei in der Minderheit - ich behaupte, das wir das nicht wissen können, weil wir den Willen der Syrer nicht festzustellen in der Lage sind.

    Es gibt keine neutrale Befragung oder so etwas und wenn die Mehrheit der Menschen den Mund hält, so ist dies noch lange kein Bekenntnis für oder gegen Assad, sondern könnte bsw. einfach aus der Angst vor Gewalt resultieren.

     

    Es gibt nur einen Weg, den Willen des Volkes festzustellen, und das sind nunmal ein Staatssystem, welches Pluralismus ermöglicht und freie, gleiche und geheime Wahlen - kurz: Demokratie.

     

    Sie werden nicht ernsthaft bezweiflen, dass es diese in Syrien nicht gibt.

     

    Zudem - sollten Sie Recht haben - kann Assad doch bei einer Demokratisierung überhaupt nichts passieren, da ihn ja die Mehrheit freiwillig wählen würde.

    Es macht mich traurig, wenn Sie nicht einmal hinterfragen, warum Assad keine freie Wahl anstrebt.

     

    Es macht mich zudem sprachlos, wenn Sie die Lügen des Regimes unreflektiert nachplappern, wenn Sie behaupten, es hätten sich angeblich 8 Millionen Syrer am Referendum über eine undemokratische Verfassung beteiligt - was niemand nachprüfen kann und lediglich die Behauptung der syrischen Staatsmedien ist, die längst jegliche Glaubwürdigkeit verspielt haben. Wenn Sie die Medien hier schon für verblendet halten, wie können Sie der SANA dann vertrauen? Das verstehe ich nicht???

     

    Zu 2:

    Spätestens seit dem Völkermord in Ruanda ist die so genannte "Einmischung in die inneren Angelegenheiten" aus Sicht der VN keineswegs mehr sakrosankt - wie wir es danach bsw. in Serbien/Kosovo erlebt haben.

    Es war übrigens bezeichnender Weise VN-Generalsekretär Kofi Annan, der das grundsätzliche Prinzip der Nichteinmischung für passé erklärt hat. Hernach gibt es bei massiven Verletzungen gegen die Menschenrechte durchaus die Möglichkeit der VN, sich in die Angelegenheiten von Staaten einzumischen - und das ist auch gut so!

     

    Sie sagen, andere hätten kein Recht, einem Land seine Staatsform vorzuschreiben - da bin ich ganz ihrer Meinung. Ob Syrien nun eine Präsidialrepublik sein soll, oder eine parlamentarische Demokratie oder eine konstitutionelle Monarchie oder was auch immer, dass sollen die Syrer gerne selbst entscheiden.

    Darin sind wir uns absolut einig.

     

    Das Problem besteht aber darin, dass die Syrer dies gar nicht entscheiden können!

    Die so genannte neue Verfassung wurde nicht vom syrischen Volk geschrieben, sondern von einem durch Assad ernannten Gremium. Die wirkliche Opposition hat daran gar nicht mitgewirkt.

    Das Ergebnis hat selbst Al-Baath verurteilt.

     

     

    Sie behaupten, wenn die Mehrheit gegen Assad wäre, so wäre dieser schon längst weg... wie eine Mehrheit dies aber gegen Panzer und Artillerie schaffen soll, erklären Sie nicht.

    Finden Sie nicht, dass Sie es sich damit ein wenig zu einfach machen?

     

    Glauben Sie, Herr Assad sei ein rechtschaffener Politiker, dessen Aussagen man glauben schenken kann?

    Glauben Sie dies wirklich und wenn ja - wie kommen Sie darauf in Anbetracht der Situation in Syrien?

  • S
    Schweizer

    "Hari Seldon", sind Sie Assad's Marionette?

    Ich meine auch, dass die UNO Teile der syrischen Bevölkerung vor den mörderischen Angriffen der Assad Regierung schützen und russische Waffenlieferungen unterbinden sollte. (Ich habe gehört, dass sogar Kinder und Jugendliche zu den "Terrorhorden" gehören).

    Und: Wer hier wie agiert und Hasstiraden rauslässt wird durch Ihre "Beiträge" sehr deutlich. Diese lesen sich einfach nur als übelste Diffamierung. (Lassen Sie Sudetendeutsche und Österreicher aus dem Spiel).

    Das Assad Regime ist noch nicht weg, weil es die Repression perfekt organisiert hat, und nicht, weil die überwiegende Mehrheit hinter diesem stünde.

    Der Spieler und Missionar sind im Übrigen Sie.

  • HS
    Hari Seldon

    @anti-ipod:

     

    1. Die Rebellen sind sogar in Homs in der Minderheit. So Aussagen, wie "die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung würde die Rebellen unterstützen" ist einfach eine vorsätzliche Lüge. Wie in Libyen: Laut Forschungen aus Großbrittanien (ein Agressor gegen Lybien) waren die Rebellen 0,28 Millionen. Aber die Bevölkerung in Libyen ist ca. 6,5 Millionen.... Es ist kein Zufall, dass die Rebellen ohne NATO-Terrorangriffe nichts erreichen konnten: Die breite gesellschaftliche Unterstützung fehlt. Genauso ist in Syrien.

     

    2. Wie der Forist Syrer geschrieben hat: In Syrien geht es um eine innere Angelegenheit eines souveränen Staat (Syrien). Die UNO sollte eigentlich Syrien gegen der Aggression (Waffenlieferungen, Finanzierung von Terrorhorden, usw.) von aussen (Saudi-Arabien, Katar, US, NATO, usw.) schützen. Die EU (und Deutschland) haben keine Authorisierung und Anspruch für die Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines souveränen Staates (jetzt Syrien), und haben keine Autorisierung für die Bestimmung des Staatform, der politischen Einrichtung, oder des Führungspersonals. Bitte, studieren Sie die UN-Charta. Und es gibt keine einzige Wahrheit, wie die westlichen Gutmenschen und Missionäre wie Sie denken.... Sie agieren genauso wie damals Leute in einer gewissen Farbe: "Die Sudetendeutschen werden unterdrückt, das politische System in der UdSSR passt nicht zur westlichen Zivilisation", usw. Das Ergebnis ist aus der Geschichte wohl bekannt (vielleicht sollten Sie die einschlägigen Dokumente aus Nürnberg auch studieren). Das ganze Spiel (sogar hier bei TAZ) fängt wieder an (bitte, denken Sie nur an die Hasstiraden gegen Putin von Herrn Donath, oder an Ihre Hasstiraden gegen Assad). Wäre die überwiegende Mwehrheit der Bevölkerung in Syrien gegen Assad, wäre Assad schon längst weg. Aber er konnte vor einige Wochen ca. 8 Millionen Stimmen für seine Pläne holen. Wir brauchen keine Auferstehung eines neuen Reiches in Namen der "Demokratie" (wie damals ein Österreicher schon probiert hat).

  • CR
    Christoph R. Hörstel

    Todenhöfer in Bestform! Niemand kann Mord und Folter durch die Assads gutheißen. Trotzdem muss es möglich sein, mit Augenmaß weiteres Morden verhindern zu helfen, egal von welcher Seite. Das bleibt immer ein schwieriges Unterfangen, immer mit zahlreichen berechtigten Kritikpunkten. Die Frage ist doch: Wie wird echter Fortschritt für die Menschen erreicht. Und da meine ich (mit Todenhöfer): sicher nicht durch BlackOps, Söldnerbanden, Kriegsdrohungen und allgemein destabilisierende Regionalpolitik des westlichen Bündnisses aus kurzfristigem Macht-Egoismus.

  • E
    Erwin

    Der Syrienkonflikt besitzt aus deutscher Sicht zwei Aspekte. Der eine ist die Lage in Syrien selbst sowie die eigene Antwort darauf.

     

    Und der zweite Aspekt ist die Berichterstattung, die jegliche Grenzen journalistischer Korrektheit in erschreckender Weise überschreitet. Man kann sogar soweit gehen, zu behaupten, dass diese Grenzen gleich komplett eingerissen wurden. Eine Tatsache, die einen aus Sicht eines Bürgers auf die 4. Macht im Staat erschaudern lässt.

     

    Es ist aus demokratischer Sicht dringend notwendig, diese Berichterstattung aufzuarbeiten! Ich denke, dies muss gesagt werden können, ohne dabei gleich als Diktatorenfreund, o.Ä. zu gelten.

     

    Beginnen kann man mit der Aussage des "desertierten" Al- Jazeera Korrespondenten Ali Hashem. Das m.E. rückwirkend auf die von der Journallie fast schon mit Ignoranz festgestellte Friedliebigkeit der gesamten Opposition - über sage und schreibe fast ein ganzes Jahr hinweg.

  • A
    Ant-iPod

    @Wahrheit.Syrien:

     

    Sie werden sicherlich verstehen, wenn ich nicht alle Ihre Aussagen teile.

    Ich bestreite nicht, dass natürlich von der Opposition solche Kommentare wie in Ihrer Aufzählung gegeben haben kann. Ich befürchte sogar, dass es wirklich Menschen gibt, die in Anbetracht der Behandlung, derer Sie durch die Assad-Truppen udn -Politik ausgesetzt sind, diese Aussagen sogar ernst meinen und schlimmstenfalls in die Tat umsetzen wollen - das mag es geben.

     

    Fakt ist aber doch mindestens im gleichen Maße, dass die Bürger Syriens auf die ungeheuerlichsten Arten und Weisen zu Tode kommen - auch und vor allem Sunniten.

    Ich wünsche mir, dass niemand mehr sterben muss.

     

    Sie unterstellen viele Tote der Opposition, welche die Toten dem Regime unterstellt. Eine glaubwürdige Beweisführung existiert nicht - es gibt keine unabhängige Untersuchung dieser Morde.. leider.

     

    Wohl aber die Fakten und diese besagen nunmal, dass Assad keinen Pluralismus in Syrien zulassen will.

    Die Meinung seines Volkes ist ihm nicht wichtig (vgl. neue Verfassung) - und auch wenn es Ihnen vielleicht nich gefällt, so sind weit über 60% der Syrer nunmal Sunniten, deren Interessen in der Politik keine Berücksichtigung finden.

     

    Sie bestreiten, Assad und sein Clan (also auch die Machloufs) hätten sich persönlich bereichert - hierzu einige Links:

    http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/politik/welt/434228_Das-System-Assad-Gewalt-Bereicherung-und-Familienherrschaft.html

     

    http://en.wikipedia.org/wiki/Rami_Makhlouf

     

    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,791673,00.html

     

    http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2011/11/16/International/Assads-Onkel-Auch-Familienangehoerige-werden-getoetet

    (diesen Artikel finde ich interessant, da Rifaat sich offenbar von seinen Kindern aushalten lässt... doch woher haben diese wohl das Geld???)

     

    http://www.welt.de/welt_print/article2288340/Der-Oligarch-aus-dem-Orient.html

    (Ein Schelm wer böses dabei denkt, dass rein zufällig der Cousin des Präsidenten "so ein guter Unternehmer" sei...)

     

    http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,813116,00.html

     

    Ferner fragen Sie, was die Türkei, Jordanien, dei GCC-Staaten und Israel für ein Syrien wollen und unterstellen, diese hätten ein Interesse an einem zerrütteten Syrien - analog wie im Irak.

     

    Ich finde es gewagt, diese Staaten alle in einen topf zu werfen, denn dere Interessen sind doch sehr unterschiedlich:

    1. Die Türkei will Ruhe an ihren Grenzen, wirtschaftliche Prosperität, KEINEN Kurdenstaat und somit ein stabiles Syrien. Premier Erdogan ist aber offenbar davon überzeugt, dass Assad die Lage nicht mehr in den Griff kriegen kann, oder dass er dazu Verbrechen begehen muss, welche die Türkei um ihrer Reputation willen nicht öffentlich dulden darf. Schließlich wollen sich die Türken als Islamisches Demokratiemodell und damit Vorbild für die Araber generieren. Das mag eigennützog sein, aber wer ist das nicht - insofern besteht überhaupt kein Interesse an Bürgerkrieg in Syrien.

     

    2. Die GCC-Staaten: Die haben nicht mal ein einheitliches Interesse... Saudi-Arabien ist vielleicht alles Recht, was dem Iran schaden könnte - und Syrien unter Assad war stets ein Partner Teherans. Dem Emir von Qatar aber geht es weniger um den Iran, denn er hat keine Ölhäfen am Roten Meer und in der Vergangenheit glänzende Geschäfte mit den Persern gemacht.

    Qatar möchte seine Bedeutung in der internationalen Diplomatie vergrößern um damit den Schutz der Amerikaner für das eigene Land und das eigene - anachronistische - System sicherzustellen. Wenn Sie jetzt im Chor mitsingen, dann dürfen sie auch weiter mitspielen...

    Stellt sich aber die Frage, warum diese beiden Länder mit ihrer Intervention so diletantisch vorgehen... das ergibt für mich keinen Sinn und deshalb halte ich deren Einfluss in Syrien auch für äußerst begrenzt... vielleicht weis hier jemand mehr?

     

    3. Israel:

    Israel kann doch nichts besseres als Assad geschehen. Von Syrischer Seite aus ist in den letzten 40 Jahren kein einziger Schuss auf Israel abgegeben worden -für welche andere Grenze kann man das sagen?

    Assad wettert gegen Israel, hat sich aber in Wahrheit bestens mit Tel-Aviv arrangiert. Die von der Türkei ausgehandelten Friedensgespräche sind nicht an Assad gescheitert, sondern an Israels Angriff auf den Libanon.

    Eine Demokratie in Syrien birgt aufgrund der wesentlich kritischeren Haltung der Bevölkerung gegenüber Israel weit mehr Risiken, als die Regentschaft Assads und das wissen die Israelis sehr gut.

    Folglich halte ich es für völlig absurd, ausgerechnet Israel hier Verantwortung für die Situation in Syrien zuschreiben zu wollen.

     

    Verstehen Sie mich nicht falsch, ich sehe Israel in vielen Punkten sehr kritisch - aber ich bin dagegen, unwahrscheinliche Beschuldigungen im Raume stehen zu lassen, nur weil Israel angeblich der ewige Feind Syriens sei und es keinen Friedensvertrag zwischen beiden Staaten gibt.

    Die Jungs sind für vielens Verantwortlich, aber nicht für den Zustand Syriens. Das ergäbe schlichtweg keinen für Israel nützlichen Sinn.

     

    Zu guter Letzt sagen Sie, Assad hätte viele Reformen eingeleitet - und das stimmt sogar für die Zeit vor dem Aufstand. Nur hatten diese Reformen nichts mit der Gesellschaftsentwicklung zu tun.

    Und die "neuen Reformen" sind doch allesamt Mogelpackungen. Der Ausnahmezustand wurde aufgehoben - und? Wird deshalb weniger willkürlich verhaftet, gefoltert und weg gesperrt?

    Eine neue Verfassung ist in Kraft - und? Soll die etwa den Willen des Volkes einbeziehen, wenn alle drei Staatsgewalten dem Präsidenten unterstellt werden und dieser Muslim sein muss, wo er doch ach so säkular ist???

    Seit über einem Jahr betreibt Assad Symbolpolitik, ohne substantiell etwas zu verbessern.

    Diese meine Ansicht haben Sie mit keiner Initiative Assads, mit keinem von ihm stammenden Erlass/Gesetz entkräftet.

     

    Bitte, ich lerne gerne dazu - wenn Sie mich erleuchten können, gebe ich meine evtl. Fehleinschätzung gerne und offen zu.

  • MT
    Mani Tu

    Angesichts des Großteils der Kommentare lässt sich sagen, die TAZ hat endlich die Leserschaft bekommen, die sie verdient: Einen geifernden, kriegslüsternen faschistoiden Mob, der die Wahrheit hasst und alles Andersdenkende ausrotten will. Wahre Demokratiekämpfer eben...

  • A
    Ant-iPod

    Herr Todenhöfer und einige Kommentatoren weisen immer wieder auf die - sagen wir - "fragwürdige" Berichterstattung in Europa, den USA, seitens Al-Jazeera etc. hin.

    Dieselbe Kritik würde mich übrigens gegenüber SANA, Al-Manar und russischer Medien erfreuen, doch eine solche Kritik fehlt weitgehend.

     

    Es mag gerechtfertigt sein, diese Berichterstattung zu kritisieren. Es mag auch gerechtfertigt sein, zumindest Teile der syrischen Opposition ebenfalls kritisch zu betrachten. Meinethalben, kann man sogar Assad versuchen zu verteidigen.

     

    Nichts davon ist aber geeignet, die Probleme in Syrien zu lösen.

    Vielleicht ist ein Militäreinsatz in Syrien die schlechteste aller Lösungen - aber eine Lösung bietet es an, wenngleich zu aus meiner Sicht quasi inakzeptablen Bedingungen, weswegen ich diesen Weg derzeit ablehne.

     

    Keiner wird aber bestreiten können, dass es in Syrien enorme gesellschaftliche Probleme und weder Demokratie, noch Pluralismus gibt. Damit finden die Interessen großer Bevölkerungsteile keinen Ausdruck in der Staatsführung und dies ist das Kernproblem, welches Syrien erst in diese Lage gebracht hat.

    Assad hat durch seine Taten bewiesen, dass er derzeit nicht daran denkt, diesbezüglich irgendetwas zu ändern. Man braucht nur die so genannte "neue Verfassung" zu lesen, um dies bestätigt zu bekommen.

     

    Es ist also einfach, gegen einen Militäreinsatz zu sein - aber diese Personen bieten keine andere Lösung an.

    Herr Todenhöfer beschreibt auf seiner Homepage, was Assad nun alles tun solle, um die Dinge zum besseren zu wenden. Ausnahmslos alle Vorschläge hätte Assad längst umsetzen können, wenn er denn gewollt hätte.

    Er will aber weiter autokratisch regieren und wenn Worte ihm nicht helfen und Sie Gewalt kategorisch ablehnen, dann frage ich diese "Intellektuellen":

    Wie sonst soll denn das Problem gelöst werden?

    Wie sonst wollen sie Syrien helfen, in seiner Entwicklung hin zu Pluralismus und Demokratie?

     

    Meiner Ansicht nach, können wir dem Töten nicht einfach weiter zusehen. Wenn Mahnen nicht hilft, so haben wir noch eine Reihe weiterer Sanktionsmöglichkeiten, die schnellstmöglich erfolgen sollten - bsw. könnte man den Handel mit Syrien komplett unterbinden und ähnlich dem Iran, die Finanzgeschäfte verunmöglichen, sowie den Handel mit allen Unternehmen verbieten, die weiterhin Geschäfte in und mit Syrien machen.

    Es gibt zahlreiche, weitere Eskalationsschritte, die man begehen kann - auch ohne Waffeneinsatz - und diese halte ich für geboten.

    Die Beschlagnahme allen Auslandsvermögens der Assads und Makhloufs und die spätere Auszahlund dieses Vermögens an eine demokratisch legitimierte Regierung, wäre ein weiterer Schritt - wobei es sehr interessant wäre zu veröffentlichen, welche Banken mit diesem Blutgeld Geschäfte machen.

     

    Das sind meine Vorschläge, die es Assad erlauben würden, den Wandel selbst einzuleiten.

    Wenn die Syrer ihn so sehr lieben und so hinter ihm stehen, dann wird er jede freie, gleiche und geheime Wahl für sich entscheiden können und muss den Wandel folglich nicht fürchten. So könnte er selbst das beschlagnahmte Geld zurückerhalten, wenn die Syrer es so wollen.

     

    Die Syrer haben es aber wie alle anderen Menschen auch verdient, das sie darüber selbst entscheiden dürfen - und zwar alle. Das geht nunmal nur in einer Demokratie!

  • W
    Wahrheits.Syrien

    @ Anti-Ipod

    Wir befürworten Al Assad nicht als Person sondern als Symbol für die Selbstständigkeit, Unabhängigkeit, Würde, Stolz und Freiheit von Syrien. Persönlich hat kein Polizist oder Geheimdienstmann mich gestört, obwohl ich die Korrupten mehrfach kritisiert, Al Assad hat in einem Jahr viele Reformen, die die theoretischen Schritten für ein demokratisches Syrien notwendig sind durch Ausschüssen von allen Parteien und Patrioten Oppositionen, die Dialogsbereit sind bestehen, erlassen.

    Al Assad und seine Familie haben kein Cent für sich in den Banken von Europa oder woanders und wenn sie etwas hätten, hätten die westlichen Politiker die Beweise verraten und nicht nur Propaganda ohne Papiere getrieben!

    In den meisten syrischen Städten, wo es Unruhen gaben und alle waren Grenz Städte, haben die Ex-Arbeiter in GCC, die Wahabiten oder mehr radikaler geworden sind und viel Geld gesammelt und reich geworden, sogar beim Anfang der Unruhen haben viele Arbeiter in GCC nach Syrien gekehrt um die Rebellion zu führen, waren sie nie Dialogsbereit und deswegen hat die Regierung sie als Eindringende genannt! Es gibt Korruption und irgendwie Ungerechtigkeit in Syrien, aber das ist zum Kultur geworden und aber wir gehören zu 60%, die gegen solche Sachen sind und für Reformen sind!

    Aber, war waren die Parolen der Demos in Syrien

    1-Wir wollen keine Alawiten mehr sehen

    2-Die Religion von Mohammed ist Stolz, die Religion von Jesus ist Tänzchen

    3-Die Christen nach Beirut, die Alawiten zum Sarg

    4-Die Alawite zur Prostituition, der Alawite zum Schwert(geschlachtet)

    5-Wir wollen keine Schiiten wie die Iraner, sondern einen guten Muslime, der Gott respaktiert!

    6-Wir wollen Schulen für Mädchen und Schulen für Jungen

    Am Anfang der Unruhen gaben es einige Parolen gegen Korruption, aber nach einigen Reformen gaben es die obigen Parolen insbesonderes in den Gebieten, wo die Gesellschaft so wie Mosaike ist, damit sie einen Bürgerkrieg entfachen!

    Tausenden von den Alawiten und Christen in Homs, Hama, Idlib, Ref Dimashq wurden entführt, vergewaltigt, sogar die Männer, gefoltert, ermordet, verstümmelt und zerstückelt, fotografiert als Opfer der Truppen der Regierung und an die Propaganda Medien geschickt und auf der Straße in einem Sack gelegt, damit die anderen mit der selben Art und Weise reagieren und einen Bürgerkrieg entfachen!

    Man kann nicht so einfach sagen, Al Assad hat grauen Taten gemacht, nach der Berichterstattung von den Propagandamedien und Youtube! Al Assad in den Augen von 80 % der Syrer und viele Länder wie die Prix-Staaten und Alpa-Staaten hat sein Volk und Land beschützt sogar hat das mit Verspätung gemacht. Die Pro-Regierung Bewohner von einem Bezirk in Homs haben teilweise gegen ihn demonstriert, nachdem 4 Jungen und einer Jungen Frau entführt, vergewaltigt, gefoltert, ermordet und einfach auf der Straße gelegt.

    Al Assad hat schon Syrien theoretisch demokratisch gemacht und kann nicht ewig Syrien regieren, aber die gute Frage ist: wollen die GCC, Israel, Jordanien, die Türkei und der Westen ein demokratisches Syrien oder Chaos in Syrien und schwaches zerstörtes Land wie Libyen, der Irak?

    Ein demokratisches Syrien ist gefährlich für alle oben genannten Länder, weil dadurch keine Angelegenheit für den Westen bleiben kann, so dass sie immer wieder einmischen können!

    Die echten Oppositionellen vor den Unruhen schweigen jetzt und sogar sind pro-Regierung geworden, da es bei den Unruhen nie um die "Demokratie und Menschenrechte" geht, sondern um das Land kaputt zu machen!

    Für mehr Info:

  • TS
    Thomas Schmidinger

    Es stimmt ja so manches an diesem Artikel und auch ich halte die unkritische Bejubelung der syrischen Opposition für ein Problem, wenn diese nicht zwischen bewaffneten Islamisten und säkularen MenschenrechtsaktivistInnen, KurdInnen oder KommunistInnen unterscheidet. Aber die SSNP als "gemäßigte Partei" demokratischer Oppositioneller darzustellen ist eine so himmelschreiende Lüge, dass auch der Rest des Artikels wenig glaubwürdig wirkt. Die SSNP ist die Syrische Sozial Nationalistische Partei, die in den 1930er Jahren vom glühenden Hitler-Verehrer Antun Sa'ada gegründet wurde, ist alles andere als eine "gemäßigte Partei". Sie unterscheidet sich in ihrem agressiven Nationalismus nur insofern von der regierenden Ba'th-Partei, als sie sich auf eine großssyrische Nation (incl. Libanon, Jordanien, Palästina und Iraq) bezieht und nicht auf die Arabische Nation. Die Partei besitzt eine uniformierte und nach dem Vorbild der HJ gebildete Jugendorganisation und verwendet auch als Parteisymbol eine Fahne ähnlich dem NS-Hakenkreuz. Um das zu sehen genügt ein Blick auf die Website der Partei: http://www.ssnp.com/

  • H
    Helmut

    Der erste glaubwürdige Artikel, den ich über Syrien lese. Ich werde jetzt öfter auf taz.de lesen.

  • W
    Warda

    Mich hat es geärgert, dass Herr Todenhöfer so viel Platz in der taz bekommen hat. Über den Artikel von Rafik Schami habe ich mich gefreut, und ich fand ihn überzeugend.

     

    Herr Todenhöfer setzt auf Dialog mit Assad. Aber wie kann man einen Dialog mit diesem Diktator führen? Hätten die spanischen Brigaden einen Dialog mit Franco führen können und sollen?

     

    Ich schäme mich den Syrern gegenüber, dass wir (die Deutschen/die Europäer) sie so allein lassen.

     

    Ya Salam, Warda

  • S
    Skeptiker

    Todenhöfer und Scholl-Latour sind Beispiele für guten Journalismus. Sie sind glaubwürdig, kompetent und vor allem unabhängig.

    Der eigentliche Skandal besteht darin, dass viele Journalisten und Redaktionen ihre Hauptaufgabe - nämlich ihre Leser über Tatsachen zu informieren und möglichtst aus eigener Anschauung (und damit meine ich anschauen vor Ort) mit Hintergrundinformationen versehen - vergessen haben. Stattdessen werden fast nur noch Informationen aus zweiter und dritter Hand verbreitet, deren Wahrheitsgehalt nicht mehr geprüft wird, wenn sie nur politisch korrekt sind. Zudem werden Nachrichten und Kommentare nur noch selten sauber voneinander getrennt. So beschränkt sich die Nachricht nicht darauf, dass Assads Truppen Rebellen bekämpft haben, sondern es wird gemeldet, dass sie grausam und brutal gegen ihr eigenes Volk vorgegangen sind. Angriffe von Rebellen, die per se das Volk repräsentieren, werden niemals derartig charakterisiert. Das aber nennt man Meinungsmanipulation.

    Ich möchte mich aber nicht manipulieren lassen, sondern mir auf der Grundlage von Fakten, die mir Journalisten liefern sollen ein eigenes Bild machen. Leider aber gibt es diese Journalisten kaum noch. Daher mein Dank der TAZ, das sie auch Journalisten zu Wort kommen läßt, die gegen den Strom schwimmen.

  • R
    Ralph

    Sehr guter Artikel, um Wahrheit bemüht. An alle Zweifler:

    ARD und ZDF haben bereits vor und nach dem 26.4.11 von Gaddafi als Verbrecher und Diktator berichtet. Die Bundesregierung hat aber mit BT-Drs. 17/5666 offiziell mitgeteilt, dass ihr keine Verbrechen Gadaffis bekannt sind. Soviel als ein Fakt zur Objektivität von ARD/ZDF.

    Googelt nach "Heimlich-in-Homs" den Brief von Olaf Kretschmar vom 15.2.12 an die ARD betreffs Wahrheitsgehalt dieser "Reportage"(Anführungszeichen sind von mir).

    Googelt nach Nachdenkseiten.de vom 09.02.12 um 9.58 Uhr - hier ist ebenfalls ein sehr objektiver Bericht über Syrien.

    Objektive Berichterstattung erfolgt weder in der ARD noch im ZDF, sondern Kriegstreiberei.

  • K
    Karola

    Super Beitrag, den viele Menschen lesen sollten.

     

    Der Westen mit den USA will einfach nicht akzeptieren, dass es Länder gibt, die ihre eigenen Interessen haben und selber ihre Wege finden wollen.

     

    Der Westen könnte sie dabei mit Rat und Tat begleiten, was er leider nicht tut.

    Er setzt auf Bomben, Agenten, Scharfmacher, Falschinormation, Manipulation durch die Medien und Agitation.

     

    Die USA sind bekannt dafür, dass sie sich schlimm rächen, wenn Politiker nicht nach ihrer Pfeife tanzen. Siehe Irak. Es geht ihnen einzig und allein um ihre eigene neoliberale Macht mit willigen Staatspräsidenten zu festigen.

     

    Daher auch die Transformation unserer BW von einer reinen Verteidigungsarmee zur Angriffsarmee in Verbindung mit der NATO. Da gilt die Devise: zerschlagen - aufbauen - dirigieren.

    De Maiziere ist sich sicher, dass wir zukünftig noch mehr Aufträge bekommen werden.

     

    Den USA-Politikern sind Menschenleben und lebenswerte Gesellschaften vollkommen egal. Sie denken in Schablonen. Zwei davon sind - Gehorsam den USA gegenüber und die Implementierung der neoliberalen Wirtschaftsordnung weltweit.

  • AZ
    Andrea Zelle

    Die Diskussion über die Ereignisse in Syrien, die Frage von welcher Seite in welchem Maße Gewalt ausgeübt wird, verhindert m.E. Hilfe für ein Ende der Gewalt. Die Version die syrische Regierung wehre sich nur gegen Angriffe von Terroristen kann keinesfalls richtig sein, in dem Fall würde die Regierung weder humanitäre Hilfe verhindern noch Journalisten ausweisen.

    Es geht nicht darum, dass wir bestimmten Gruppen in Syrien Recht geben, nicht um Streit, Meinungsbildung oder Abstimmung.

    Entscheidend und von grösster Wichtigkeit ist die eindeutige und energische Forderung nach einem Ende der Menschenrechtsverletzungen, die Forderung nach der Ermöglichung humanitärer Hilfe, vielfältiger Berichterstattung, freier Meinungsäußerung.

  • P
    pedro

    Ein erster Schritt die Welt vom Kopf auf die Füße zu stellen? Oder wird sich die TAZ wieder in die Herde der Mittäter zurückbellen lassen?

     

    Die "Würstchenbude" in London ist aufgeflogen, "Syrian Danny" untermalte wochenlang seine erfundenen und überall als sichere Quelle wiederholten Berichte aus Homs mit Theaterdonner aus dem Lautsprecher, dem "Propagandaministerium" von Diktator Thani in Katar laufen wegen der ganzen Lügerei die Journalisten scharenweise davon und der alte Trick, Kriegsgegnern die Unterstützung des Gegners anzuhängen funktioniert auch nicht mehr. Es soll schon wieder vermehrt Menschen geben, die tatsächlich Volk lesen wo Volk steht, statt Diktator:

     

    "Brief an eine Journalistin"

     

    http://www.voltairenet.org/Brief-an-eine-Journalistin

     

    An alle gutmeinenden "humanitären" Angriffskrieger: Auch linker Inperialismus ist Imperialismus und damit nicht nur total rechts sondern ganz ordinär faschistisch. Da helfen auch keine "Korridore", denn die führen alle nach "Nürnberg". Doch da wollen wir nicht schon wieder hin, deshalb bitte die Lehren daraus unterstützen: Das Völkerrecht in Form der UN-Charta. Danke.

     

    Behalten wir einen klaren Kopf und lassen uns von niemandem Angriffskriege als "humanitär" verkaufen, denn solche verharmlosenden Begriffe werden immer erfunden. Auch wer verkleideten Imperialismus unterstützt muss keinen Diktator mehr zu jagen, denn der ist man dann selbst. Schon die alten Römer nannten ihre Überfälle und Raubzüge "Friedenseinsätze", nachdem sie die Gründe angeblich ganz dringend und sofort eingreifen zu müssen vorher selbst geschaffen hatten.

     

    Spätestens seit Nicaragua wissen wir alle, wie mit rechten Rebellen Bürgerkriege anzettelt und als Revolutionen verkaufen werden. Gehörte das nicht schon immer zum Standardrepertoire der Dienste? Wann ist dabei jemals Demokratie herausgekommen? Richtig, im Gegenteil. Warum? Weil es allen Imperialisten, auch den "humanitär lackierten" und ihren Vertretern, niemals um Menschenrechte geht, sondern ausschließlich um Schürfrechte.

     

    Der einzige Weg zu dauerhaftem Frieden führt über das Wort. Oder hat jemand im Kindergarten etwas anderes gelernt? Wer lehnt in Syrien alle Verhandlungen ab und setzt sich damit ins Unrecht?

     

    Wer glaubt in den täglich aus der Glotze wabernden Nebelschwaden geballter Falschmeldungen der Kriegspropaganda ein Körnchen Wahrheit finden zu können, erinnert sich bitte nur für eine Sekunde daran, welcher epische Müll erzählt wurde, um anständige und gutgläubige Menschen in die Kriege davor hineinzulügen. Wie um alles in der Welt könnte jemand glauben, dies sei diesmal anders?

     

    Warum nicht zur Abwechslung für echte Infos mit Leuten in Kontakt treten die vor Ort sind, wirklich ERKENNBAR auf der Seite des Volkes, der Demokratie und der Menschenrechte stehen (statt nur davon zu faseln, um für die Machtergreifung willfähriger Marionetten-Diktaturen dann doch wieder nur Kindern Bomben auf den Kopf zu werfen) und deren Berichte sich später keineswegs als lebensgefährlicher Blödsinn herausgestellt haben? Wie wär´s? Reicht die Courage? Wahrheit bringt Abonnenten, denn wer zahlt schon für offensichtliche Lügen?

     

    www.hoerstel.ch

     

    lizzie-phelan.blogspot.de

     

    www.voltairenet.org/_T-erri-Mejsan_?lang=de

     

    Huhhhh da standen Sachen von denen auf VT-Seiten! Na und? Stimmt! Noch so ein Trick.

  • N
    Name

    Auch Herr Todenhöfer betreibt Desinformation. Die überwältigende Mehrheit der Libyer stand hinter Herrn Ghaddafi. Die sich selbst als Rebellen bezeichnende Mörderbande mußte durch von der NATO betriebene beispiellose Dauerbombardements im wahrsten Sinne des Wortes an die Macht gebombt werden.

  • A
    Ant-iPod

    @Syrer & Wahrheit.Syrien:

     

    Ich danke Ihnen vielmals, dass Sie als Syrer - und offensichtliche Befürworter Assads - hier Ihre Ansichten darstellen und ich finde es wichtig, dass man Ihre Sicht der Dinge ebenfalls würdigt - schließlich geht es um Ihr Land.

     

    Ich war selbst in den letzten zehn Jahren mehrfach in Syrien und ich liebe dieses Land.

    Ich kann auch sagen, dass sich dort in diesen zehn Jahren, vor allem in Damaskus und Homs vieles verbessert hat. Die Infrastruktur wurde verbessert, private Universitäten eröffnet, Freihandelszonen und Wirtschaftsfördergebiete geschaffen etc.etc. - in diesem Punkte hat die Regierung Assad im Land einiges getan, was man ihr redlicher Weise nicht absprechen kann.

    Syrien hat von 2000 bis 2010 ein jährliches Wirtschaftswachstum zwischen 4 und 8 Prozent hingelegt, was auch nicht schlecht ist.

     

    Was aber hat sich gesellschaftlich getan? Hier steht Syrien vor enormen Herausforderungen, in Bezug auf Rückbau des Staatssektors, Wohlstandsverteilung, Korruptionsbekämpfung, Versammlungsfreiheit.... um nur einige Themen zu nennen.

    Wenn wir von einer neuen Regierung sprechen würden, könnte man 100 Tage schonfrist einfordern oder sagen, Syrien könne sich nicht an einem Tag ändern.

    Wir reden aber von einem "Präsidenten" der das Amt von seinem Vater geerbt hat und bereits seit 12 Jahren regiert, ohne in Richtung Mitbestimmung des Volkes substantiell auch nur politische Impulse zu setzen.

    Sie haben völlig Recht, wenn Sie sagen, dass Syrien keine westliche, sondern eine syrische Lösung braucht - sozusagen eine syrische Demokratie. Ein Referendum ohne wesentliche Teile der Bevölkerung abzuhalten und eine Verfassung zu definieren, die keine wirkliche Gewaltenteilung kennt - das ist aber keine Demokratie, sondern eine Mogelpackung.

     

    Ich finde, es sollte Assad natürlich erlaubt sein, sich in einer freien und fairen Wahl aufstellen zu lassen und wenn die Syrer ihn wirklich so lieben und mehrheitlich wählen, so soll er auch regieren und alle anderen Staaten müssen dies akzeptieren.

    Unter den gegebenen Umständen können wir dies aber weder mit der alten, noch mit der neuen Verfassung feststellen, was die Syrer in ihrer Gesamtheit wollen.

     

    Baschar kann jederzeit wirkliche Reformen einleiten und die Lösung für Syrien gestalten - fragen Sie sich denn nicht, warum er dies nicht tut?

    Er ist der Präsident, er hat die alleinige Entscheidungsgewalt und den unbeschränkten Oberbefehl über die Armee. Er kann entscheiden und er tut dies auch - das Ergebnis sehen wir auf den Straßen Syriens.

     

    Vergleichen Sie bitte das Vermögen der Assads mit der Präsidentenapanage - bekommen Sie da nicht auch ein flaues Gefühl im Magen?

    Haben Sie da nicht auch den Eindruck, dass hier Volksvermögen, dass in Schulen, Krankenhäuser, Kindergärten, Sozialleistungen etc. gesteckt werden könnte am falschen Ort gelandet ist - auf dubiosem Weg?

     

    Finden Sie es nicht unredlich, die Menschen, die hiervon die Nase voll haben und auf die Straße gehen gleich als Marionetten ausländischer Kräfte oder als religiös verblendete Terroristen darzustellen?

    Haben diese Syrer kein Recht, dass auch deren Meinung gehör findet - kann es nicht sein, dass auch diese Menschen glauben, für Ihr Land des Beste erreichen zu wollen?

     

    Ich verteidige hier keine Gewalttäter - von keiner Seite - sondern spreche von einem fairen Diskurs der Meinungen und einem Weg des Kompromisses.

     

    Sind Sie wirklich nach einem Jahr des Aufstandes in Syrien immer noch der Ansicht, dass Assad einen Kompromiss will?

    Das er Pluralismus will und Demokratie? Zeigen seine Taten nicht das genaue Gegenteil, wenn sie auf die neue Verfassung und die Gestaltung der geplanten Parlamentswahlen blicken?

  • L
    Lesefuchs

    Schlimm ist, dass das der "mündige" Bürger schnell vergißt. Jeder, der nicht ganz mit dem Klammerbeutel gepudert ist, müsste mittlerweile wissen, dass in Kriegen als erstes die Wahrheit stirbt. Bereits in den Weltkriegen war bekannt, dass die Regierungen die Dreck am Stecken hatten die Feldpost lasen. Wenn man, so wie heute, durch sprachliche oder/und geografische Probleme vom Ort des Geschehens entfernt ist, müsste man zumindest das Gelesene/Gesehene anzweifeln. Bereits aus dem Balkankrieg (der nicht so lange zurückliegt) ist bekannt, dass massenhaft gelogen und hingebogen wird. Aber leider ist die Masse des Volkes vollständig Medienfaul - soll heißen das man IMMER den Schlagzeilen glaubt ohne zu hinterfragen oder sich anderweitig zu informieren (Internet). Bei den Meisten gilt die Regel: Was schwarz auf weiß geschrieben ist, oder im TV zu sehen ist, ist die Wahrheit. Das aber das genau diese Medien von den Kriegstreibern gesteuert sind, WILL die Masse nicht wahrhaben!!! Ich erlebe es immer wieder in meiner Umgebung, dass RTL Formate wie "Frauentausch", Nannis und anderer Müll für Erst genommen werden. Wenn man so ein Volk hat, kann man denen alles erzählen und sich die Welt so hinbiegen wie man sie in seiner Gier benötigt!

  • K
    Klaus

    Ich habe vor ein paar Jahren eine ganze Weile in Syrien gelebt und ich spreche immer wieder mit Syrern.

    Es ist mehr als naiv zu denken, es könnte einen fairen Dialog geben mit dem Regime Assads. Das gab es nie und das wird es nie geben.

    Es war auch schon vor Jahren so, dass die Geheimdienste allgegenwärtig waren und Kritik an der Regierung nicht geäußert wurde aus Angst vor drakonischen Konsequenzen.

    Jetzt kommt zu den Geheimdiensten noch eine Kriegssituation, in der nicht nur gedroht, sondern ganz offen brutalst miteinander umgegangen wird, hinzu.

    Beide Seiten wissen, dass den Unterlegenen ein wenig zimperlicher Umgang erwartet.

    Das Assad-Regime hat nicht zum ersten Mal rücksichtslos ein ganzes Stadtviertel mitsamt den Einwohnern dem Erdboden gleich gemacht.

    Nicht gerade die besten Voraussetzungen für einen fairen Dialog, meine ich. Gleichgültig, ob falsche Meldungen existieren oder nicht, die es im Übrigen in jeder Konfliktsituation gibt.

  • W
    Wahrheits.Syrien

    Es gab mehrfache Selbstmordattentate in Damskus und Aleppo, warum haben viele Regierungen und kein Staat von GCC diese Terroranschläge verurteilt, was hat es mit der Demokratie und Menschenrechte zu tun. Jürgen Todenhöfer hat Recht und Rafik Shami war seit Lang nicht in Syrien und er füttert jetzt seine Infos von den Propaganda-Medien und niemand in Syrien kennt ihn, als er ist außer der Geschichte und der Geographie für die Syrer!

    Die Christen in Homs wurden alle vertrieben, und sogar mehr als 23 christliche Frau wurde in Al Hamidyiah vergewaltigt und sowas haben die Alawiten noch bitterer erlebt, Entführung, vergewaltigung, Foltern, Tötung, Zerstückeln und dann auf der Straße in einem Sack so kalt gelegt! gestern hat die Human Rights Watch davon berichtet, zuspät für die Syrer

    Die syrische "Revolution" ist die erneute Allianz zwischen dem islamischen Terrorismus und dem noch lebenden Imperialismus. Der "demokratische" Westen treibt durch seine Regierungen und Medien eine schmutzige Propaganda gegen Syrien. Syrien ist das Land der seit Thausend Jahren friedlich und freundlich klar miteinander kommenden stämmlichen bzw. relegionischen Minderheiten, wo die Kirche die Moschee einander umarmen.

    Unsere Aufgabe ist die richtige Wahrheit über die schwierige Lage in Syrien, die von unseren Familien und Freunden in Syrien hören, ans Licht zu bringen und die Welt vor der Unterstützung der Muslimsbruderschaftsanhänger und der andren Dschihadisten, die das syrische Volk bedroht und viele syrische Bürger, Soldaten und Polizisten ermordet und zerstückelt haben, die viele staatlichen Einrichtungen und privaten Vermögen in Flammen gesteckt haben, zu warnen.

     

    http://www.facebook.com/Die.Wahrheit.ueber.Syrien

  • R
    reblek

    @ von hage:

    "Im amerikanischen Bürgerkrieg starben 618.000 Amerikaner. Mehr als in beiden Weltkriegen zusammen." Also hier kann doch irgendetwas nicht stimmen, oder? - Aber sicher stimmt das: 618.00 Amerikaner, also mehr Amerikaner (gemeint US-) als in beiden Weltkriegen zusammen. Gemeint sind nicht alle Menschen, die in diesen Kriegen gestorben sind.

  • JR
    Jens-Martin Rode

    Hurra, ich bin ein Sofastratege! Ich mach mir jetzt nen Bier auf und zieh mir diesen kranken Scheiß rein. Vergessen wir mal kurz die Eindeutigkeit aller Berichte von Human Rights Watch, amnesty, Reporter ohne Grenzen, medico internatinal u.v.m. die zahlreiche Zeugnisse syrischer Blogger und Bürgerjournalisten über die Brutalität des Syrischen Regimes.....

     

    Fragen wir Herrn Todenbhöfer, der war 2 mal 4 Wochen in Syrien und hat natürlich alles gesehen, zumindest alles, was er sehen sollte, aber das vegessen wir ja heute mal.

  • S
    Syrer

    Halllllllllllooooooo!!!

     

    ist das dein Ernst?? wenn die Berichte und Medien sich verfalschen, dann bitte ich ihnen morgen nach Syrien zu fliegen, um den genauen Situation anzusehen...Sie haben gar keine Ahnung von dem Situation, und trotzdem schreiben Sie diese sinnlose Propoganda. Ganz vertraulich informieren Sie den deutschen Volk, dass die mehrheit in Syrien mit Assad sind!!!...WENN solche videos, die von den Reblen falsch sind, DANN INFORMIEREN sie sich bitte über den Konferenz von dem Außen-Minister und die videos, die er gestellt hat. Es scheint nach ein paar tagen, dass die videos waren von 2008 in lebanon gemacht

  • N
    Nathan

    @Hage

    ("Im amerikanischen Bürgerkrieg starben 618.000 Amerikaner. Mehr als in beiden Weltkriegen zusammen." Also hier kann doch irgendetwas nicht stimmen, oder?)

     

    Was soll daran nicht stimmen? In beiden Weltkriegen zusammen, sind ca. 510.000 Amerikaner umgekommen.

     

    WK1.: ca. 210.000

    WK2.: ca. 300.000

  • P
    Pit

    Was nun, liebe taz?

     

    Vielleicht sich bei den vielen LeserInnen entschuldigen, die euch frühzeitig in Kommentaren vor den Fälschern der CIA warnten? Ihr habt die Berichte ja auch ungeprüft von Reuters etc. übernommen?

    Wir warten!

  • H
    hage

    "Im amerikanischen Bürgerkrieg starben 618.000 Amerikaner. Mehr als in beiden Weltkriegen zusammen." Also hier kann doch irgendetwas nicht stimmen, oder?

  • AK
    Achmed Khammas

    Vielen Dank, Herr Todenhöfer!

  • T
    tontarius

    Zitat von Peter: "Gut, daß wenigstens Todenhöfer und Russland noch durchblicken, während sich die gesamte restliche Welt irrt."

     

    Irren sich nicht nur 180 mln russen, sondern auch 1,3 mlrd chinesen..., die nach westlichen Medienberichten nur Veto einlegen können und keine Resolutionsentwürfe im SichRat vorlegen...

    ... über die Syrien-Resolutionsentwürfe von Russland und China wird im WESTEN nicht mal berichtet...

  • T
    tantchen

    "Diese schweigende syrische Mehrheit ist der Auffassung, dass eine friedliche Einführung der Demokratie nur zusammen mit Assad möglich ist – ob das dem Westen gefällt oder nicht".

     

     

    Herr Todenhöfer, glauben Sie wirklich, was Sie schreiben. Da die Mehrheit schweigt, wie Sie selbst sagen: Wie wollen Sie wissen, was die Menschen in Syrien wirklich denken?

     

    Ihre Beitrag ist pure Propaganda für das Assad-Regime und seine Schergen: Anmaßend, arrogant, beleidigend.

     

    Das alles ist nur peinlich - für Sie, für die CDU. Sie entlarven sich selbst, Herr Todenhöfer.

     

    Mit gar nicht freundlichen Grüßen:

     

    Ein "Sesselfurzer" (Ihr O-Ton)

  • E
    earendil

    Also, dass viele Detailinformationen aus Syrien ver- oder gar gefälscht sind, glaube ich gerne. Was u.a. daran liegt, dass die Regierung alle ausländischen Journalist_innen rausgeschmissen hat und illegale auch mal per Beschuss beseitigt, ne? Natürlich abgesehen von ein paar regimefreundlichen wie Ihnen, Herr Todenhöfer.

     

    Aber ich habe den Eindruck, dass Sie mit dem Hinweis auf verfälschte Nachrichten den Blick auf den Gesamtzusammenhang verstellen, also den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen (wollen). Der Aufstand in Syrien läuft ja nun nicht erst seit gestern, sondern seit mittlerweile gut einem Jahr. Und er war, wie alle Bewegungen des arabischen Frühlings, zuerst nicht durch Kämpfe und Terroranschläge, sondern durch Massendemonstrationen gekennzeichnet. Erst nachdem das Regime monatelang die Demonstrationen niederschießen ließ, entwickelte sich das Szenario langsam Richtung Bürgerkrieg. Ich frage mich, was erwartet man denn eigentlich? Dass sich Menschen ewig wie Schafe abschlachten lassen? Dass dann irgendwann auch gewaltsame Gegenwehr kommt, ist eigentlich menschlich, wenn es auch vielleicht nicht die klügste Strategie ist. Verantwortlich dafür ist aber das Regime.

     

    Sicher ist es wichtig, auch die "Rebellen" kritischer zu beleuchten, und das wird in der westlichen Presse in der Tat viel zu wenig getan. Wenn die einen böse sind, sind ihre Gegner ja deswegen noch lange nicht gut, um's mal ganz platt zu sagen. Aber auch da sollte man etwas differenzieren. Wenn sich dschihadistische Terroristen an den Aufstand dranhängen, was können die anderen Rebellen dafür? Die verschwörungstheoretische Desinformationskampagne seitens der Rebellen, auch diese Terroraktionen Assad in die Schuhe schieben zu wollen (sofern sie nicht ganz geleugnet werden), ist natürlich auch übel.

     

    Und es ist auch gut, die Interessen anderer Staaten klar zu benennen. Natürlich geht es Europa oder den USA, erst recht Saudi-Arabien und Katar, nicht um Menschenrechte und Demokratie, sondern um eine Schwächung des Iran. Nur sollte man nicht in Verschwörungstheorien verfallen und den ganzen Aufstand als von außen induziert betrachten. Das überschätzt die Macht dieser Staaten ganz gewaltig. Die können bestenfalls vorhandene Bewegungen unterstützen, aber nicht auslösen.

    Außerdem ist nicht zu vergessen, dass Russland und China sich auch nicht aus reiner Menschenliebe einbringen.

     

    Schlussendlich scheint mir Rafik Shami doch ein wenig näher an der Wahrheit dran zu sein als Sie, Herr Todenhöfer.

  • J
    juliuslieske

    Mein lieber "Peter",

    Du bist nicht "die restliche Welt",

    ("Gut, daß wenigstens Todenhöfer und Russland noch durchblicken, während sich die gesamte restliche Welt irrt.")

    aber irrst eben trotzdem, hoffe ich.

    Denn wahrscheinlicher ist in diesem Propagandafeldzug nicht der Irrtum, sondern die bewusste Kriegshetze, wie Todenhöfer sie beschreibt.

    Zu dieser Kriegshetze zählen auch die unseligen Antisemitismus-Schnüffler wie Du, die zu jedem kritischen Artikel ihren scheinheiligen Senf dazugeben müssen:

    "Soviel menschenverachtenden Zynismus wie von Todenhöfer gibt es sonst nur noch von Holocaustleugnern."

    Achgott ja, Holocaustleugner, also Antisemit, also unglaubwürdig - Gähn...wie langweilig! Sonst haste nichts auf der Pfanne?

    Achdoch:

    "Marie Colvins bevor sie gezielt (mit russischen Waffen) ermordet wurde"

    Gutes Argument! Nicht nur, dass du die gezielten Schüsse samt Tätern beobachtet hast, nein, du kennst auch noch die russische (!) Tatwaffe.

    Respect Digga!

    Nach meinen Informationen waren es aber AlKaida-Schützen mit M-16 Gewehren amerikanischer Freunde, die im Viagrarausch aus Versehen ihre Magazine nicht in die Luft, sondern in Richtung Journalisten abgefeuert haben. Friendly Fire also.

    Belege? Beweise?

    Wozu braucht man die denn neuerdings? Der sogenannten syrischen "Opposition" langt doch auch die Fantasie eines Spinners in London und ein Faxgerät.

  • N
    Nadine

    Dieser Beitrag ist keine Verteidung, sondern Propaganda vom Feinsten.

    So danke ich an dieser Stelle nochmals Herrn Schami für seine klaren Worte!

  • S
    Skeptiker

    Hallo,

     

    endlich mal ein vernünftiger Artikel über die Lage in Syrien. Mir ist schon seit langem aufgefallen was diese pseudo syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte aus London(!) für ein schwachsinn verbreitet und trotzdem von allen Medien zitiert wird... selbst zdf und ARD bezogen sich schon auf diese ominöse quelle!!

     

    Wer das nicht glauben mag sollte mal nach dieser "Organisation" googeln. Erst heute wurde sie wieder fleissig von Spiegel, Zeit usw zitiert...

     

    Das ist Volksverdummung auf höchstem Niveau!

     

    Skeptisch bleiben!

  • DW
    der Westen

    Gratulation - differenziert zu beobachten und die Wahrheit zu suchen ist der richtige Ansatz.

    Ich möchte jedoch anmerken, dass ich mich als "Westbürger" durchaus als Teil des Westens verstehe. Und mir sind die Menschen in Syrien oder im Irak nicht egal! Was wir / jeder einzelne Westler tun (können), steht auf einem anderen Blatt.

    Aber bitte auch hier differenzieren! Danke

  • F
    franziska

    vielen dank für diesen bericht!

  • R
    Ray

    Gäbe es nicht solche aufrechten Leute wie Todenhöfer oder Ladurner, müsste man über die unfassbaren Lügen und Propagandamärchen der meisten deutschen Staats- und Konzernmedien schlichtweg verzweifeln.

    Was mich aber fast noch mehr anwidert, ist der unverhohlene Bellizismus unserer selbst ernannten Menschenrechtspäbste von den Grünen. Dass Leute wie Beck oder Roth die Interessen der islamistischen Diktaturen aus Saudi Arabien und Katar unterstützen, ist an Irrsinn nicht mehr zu überbieten.

     

    Herr Todenhöfer, Danke für diesen hervorragenden Beitrag.

  • M
    Matze38

    danke taz das sich todenhöfer äußern durfte.

     

    ein sehr informativer bericht über die massenverdummung in unseren medien.

  • ES
    Eva Savelsberg

    Der Artikel fordert in fast jedem Absatz zu Widerspruch heraus - an dieser Stelle jedoch nur eine einzige Frage: Warum, wenn vom Westen und über al-Dschazira abgeblich vor allem Desinformationen verbreitet werden,lässt Assad nicht einfach Journalisten ins Land? Die beste Absicherung gegen "Propaganda" bleibt eine vielfältige Presselandschaft. Dass Todenhöfer diesen Widerspruch schlicht "übersieht", sagt nahezu alles über die Qualität seines Artikels. Unerträglich.

    Eva Savelsberg

    Europäisches Zentrum für Kurdische Studien

    www.kurdwatch.org

  • UW
    Udo Wintringer

    Es ist mehr als erfreulich, endlich wieder eine Meinung zu lesen, die nicht den immer gleichen Einheitsbrei wiederholt. Die Aussagen von Herrn Todenhöfer decken sich weitestgehend mit dem, was ich von syrischen Freunden immer wieder zu hören bekomme. Zwar leben auch diese z.Zt. in Berlin, sie haben aber über den ständigen Kontakt mit ihren Familien in Syrien doch einigermaßen zutreffende Informationen. Und diese Informationen decken sich wie gesagt weitgehend mit Herrn Todenhöfers Aussagen. Meine Freunde sind syrische Christen und deren Hauptsorge ist, dass Christen und Alewiten durch eine sunnitische Machtübernahme und die Bildung eines islamistischen Staates ihre unter Assad vorhandenen Freiheiten verlieren könnten. Es sollte nicht vergessen werden, dass Syrien noch ein Staat ist, in dem der Islam eben keine Staatsreligion ist.

    Ich hoffe auch in Zukunft solche Artikel in der taz zu lesen.

  • A
    Andyberlin

    Ja, wir wissen heute: Der Westen hat in jedem Konflikt auch mit den Medien Krieg geführt.

    Ja, wir wissen heute: Die Zivilisten, die in Baghdad "Thank you Mr. Bush" vor der Kamera riefen, haben dafür ein paar Dollar erhalten...

    Da liegt es nahe, den Konflikt in Syrien den Interessen zuzuschreiben, die die Verbündeten des Iran bekämpfen und schwächen wollen.

    Das wird bei taz-Lesern schon durchgehen...

    Aber so einfach ist es nicht, Herr Todenhöfer.

    Denn wir wissen auch: Die Demonstrationen gegen das Assad-Regime waren lange Zeit friedlich.

    Wir wissen auch, dass das Regime mit Heckenschützen und Geheimdienstterror die Gewaltspirale erst angetrieben hat.

    Wir wissen auch, dass jemand aus der syrischen Armee, der sich weigert auf Zivilisten zu schiessen, hingerichtet wird. Dementsprechend ist er gezwungen zu desertieren.

    Wir wissen also, dass die freie syrische Armee "die Terroristen" letztlich ein Produkt des Assad-Regimes sind.

    Syrien ist ein Geheimdienststaat, um vieles schlimmer als es die Stasi je gewesen sein konnte.

    Keine 5 Minuten kann man sich in Damaskus mit jemanden unterhalten, dann sind sie schon da....

    Kein Wunder, dass sich unter diesen Bedingungen schnell 100.000 Assad-Jubel-Syrer auftreiben lassen.

    Diese sind aber nicht die "schweigende Mehrheit" hinter Assad, sie werden auch feiern, wenn er endlich weg ist.

    Sie schreiben, die Mehrheit der Syrer will jetzt nur Ruhe und Sicherheit und das will der liebe Assad auch. Na also, da sind sie schon auf seine Taktik reingefallen. Denn genau diesen Wunsch wollte Assad mit seinen Greueltaten auch erzeugen.

    Herr Todenhöfer, wir sind nich so dumm, wie manche glauben:

    Wenn der liebe Assad nur Ruhe und Ordnung herstellen will, warum lässt er dann keine freien Journalisten ins Land?

    Warum verweigert er der Bevölkerung humanitäre Hilfe?

    Warum belagert er Stadtteile um sie auszuhungern?

    Eine Merkwürdige Art, Ruhe und Sicherheit herzustellen....

    Na ja, hoffentlich ist er bald weg und vor ein internationales Gericht gestellt, dann werden wir sehen, wie "fürsorglich" er wirklich war.....

  • D
    Dirk

    Danke für den Artikel. Wer zum Großteil von den fundamentalistischen und frauenunterdrückenden Golfstaaten wie Saudi-Arabien finanzierte Banden als Freiheitskämpfer tituliert, hat m.E. die Grenzen der Naivität überschritten.

  • KN
    Kathleen ni hoolihan

    Das ertrage ich nicht. Und ich werde nicht viel dazu sagen, nur zwei Sachen:

    Während Sie als "erlaubter" Journalist in Homs Obst kauften, leben meine Verwandten dort. Mein Onkel konnte nach Saudi-Arabien fliehen, als wir dann das erstemal Kontakt wieder hatten ( ach, ich hatte vergessen, das stimmt ja gar nicht mit den gekappten Telefon- und internetleitungen, sowas blödes auch, warum melden die sich dann bloß nie??), sagte er, alles, was wir sehen können bei youtube und al djazira, ist nichts zu dem, wie es wirklich ist. es ist viel schlimmer. Und dann ist es mir echt wurscht, ob die Hälfte der videos gefälscht sind.

    Krieg tötet Seelen, ich behaupte nicht, dass die Rebellen alles Engel sind und nicht auch schreckliche Dinge tun. Aber zu behaupten, Assad hätte kein Interesse am Tod von Zivilisten ist hanebüchend und menschenverachtend dem Leid all

    derer gegenüber, die in dieser Hölle sind. Folter und Tote gab es schon vor den Aufständen. Und das Massaker von Hama? Alles bewaffnete Krieger?

    Ihr Artikel hat mich beschmutzt, ich muß erstmal duschen.

  • IT
    Ismael T.

    Todenhöfer bleib so mutig, denn Du sprichst die Wahrheit.

    Ich bin bestürzt von dem Umgangston. Ist jemand einer anderen Meinung, dann wird man als "Mitwisser von Morden " bezeichnet? Ali Haidar wird in die Nazi Ecke gestellt? Ist das eigentlich legal? Darf ich Menschen die schon wieder einen Angriffskrieg vorbereiten eigentlich auch als Nazis bezeichen....da wäre der Vergleich irgendwie passender.

    Zur Information: Nicht alle Syrer sind der Meinung. Gehen Sie doch mal nach Damaskus und Aleppo. Aber um die geht es hier anscheinend gar nicht.

    Und dann bitte den Iran auch gleich mitnehmen....

    Todenhöfer traut sich vielen Syrern aus der Seele zu sprechen. Respekt !

  • S
    Seltsam

    Wenn Assad eigentlich der Gute ist und nur falsch wahrgenommen wird, wie Herr Todenhöfer erklärt, dann verwundert es doch, dass Assad fast alle Reporter ausweist, ihnen die Einreise verwehrt oder sie einsperrt (oder erschießen lässt)...

  • MD
    Matthias Disch

    Gut, dass dieser Hintergrundsbericht in der taz zu lesen war. Die Lage ist nämlich viel komplexer als sie seit Monaten in unseren Medien dargestellt wird. Und ich bin froh, das mit Jürgen Todenhöfer wenigsten eine namhafte Stimme zu vernehmen ist, die einer Lawrence-von-Arabien-Politik und der überwiegend sehr einseitigen Berichterstattung in unseren Medien die Stirn bietet. Leider geht es bei den Geschehnissen in Syrien nicht um die Menschen, sondern um "grosse" Politik. Auf Kosten der syrischen Bevölkerung. Auf allen Seiten. Und viele Ereignisse, die beispielsweise in manchen arabischen Medien zu lesen sind, werden hier im Land verschwiegen.

     

    ich bin überrascht über den teilweise polemischen Ton der Leserbriefe. Was ist eigentlich los in unserem Land. Keine Waffen nach Syrien, kein Anheizen eines militärischen Konflikts, wäre das nicht mal eine linke Position gewesen. Der Konflikt in Syrien taugt nicht für irgendwelche Revolutionsromantik. Es muss uns um die Menschen gehen; alle Menschen dort mit ihren berechtigten Wünschen, nach Freiheit genauso wie nach Stabilität, Sicherheit und Frieden.

  • 2S
    2 Seiten @Peter

    Ihren Kommentar kann ich gut nachvollziehen. Wenn ich mich über diesen Konflikt ausschließlich über die Mainstreammedien informiert hätte. Habe ich aber nicht!

  • H
    @Homsboy

    Jede Stimme braucht auch eine Gegenstimme. Nur wer beide Seiten kennt, kann sich eine eigene Meinung bilden! Ein riesiges Lob an Herrn Todenhöfer für diese Gegendarstellung und die darin enthaltenen Informationen. Danke an die TAZ für die Veröffentlichung!

  • AF
    Andre Find

    Wie bitte? Todenhöfer treibt nicht nur den Satz "Bild lügt!" auf die Spitze, indem er nahezu allen Medien unterstellt, zu lügen. Er verkennt auch, dass die breite Mehrheit der Proteste, insbesondere zu Beginn des syrischen Frühlings keineswegs gewaltsam war. Alles fing an mit einer Demonstration in der süd-syrischen Stadt Daraa, nachdem Kinder festgenommen und gefoltert worden waren. Die militärische Komponente ging auch nicht von den Oppositionellen aus, sondern die wurden auf ihren Demonstrationen angegriffen und beschossen, zunächst von Polizei, dann von Scharfschützen und schließlich vom Militär. Oder, Herr Todenhöfer, ist auch das nur alles Teil der Propagandalüge, mit der die imperialistischen westlichen Demokratien die Absetzung von Assad von langer Hand vorbereitet haben, um den Iran zu schwächen?

  • NN
    Norman Norman

    In Wikipedia steht

     

    "An autopsy performed in Damascus showed that Marie Colvin was killed by an improvised explosive device filled with nails."

     

    Entspricht dies der Wahrheit kann nur die Opposition fuer den Tod verantwortlich sein. Ansonsten waere sie durch einen Scharfschuetzen erschossen worden.

     

    Ich hab den Bericht von ihr gelesen. Fuer mich zielt er schlicht darauf ab Assad zu hassen in dem man spezielle Schicksale schildert. Auch gezielte Wortwahl wie zB

     

    "On the lips of everyone was the question: “Why have we been abandoned by the world?”"

     

    Wenn wir davon ausgehen, dass wirklich alles 100% objektiv so stimmt (was sicher nicht der Fall ist, jeder Artikel wird in irgendeiner Form beeinflusst)

    so beschreibt er traurig aber war schlicht ein Kriegsgebiet. Es war eine angekuendigte Bodenoffensive gegen die von aussen bewaffnete Opposition. Sie schreibt "ungleicher Kampf zw Panzer und Kalashnikovs".

     

    Luftangriffe der Nato auf Lybien haben sicherlich aehnliche Schicksalschlaege hinterlassen, die dann als Kolleteralschaeden dargestellt wurden.

     

    Mittlerweile muss jeder Informierte zu der Erkenntnis gekommen sein, dass die Wahrheit irgendwo zw. westlichen Berichen, russischen Berichten und syrischen Nachrichten liege muss.

     

    Das auch Marie von einer bewaffneten Opposition spricht, bedeutet dann auch fuer einfaeltige Leser (Assa is alles schlechte, die friedlich demonstrierende Opposition sind die Guten)

    das die Luege der friedlichen Opposition gestorben ist.

    Es hat sicher eine friedliche Opposition gegeben ganz am Anfang der Berichterstattung. Ich nehme an dass die Bewaffnung danach ziemlich zuegig durchgefuehrt wurde. Ob die bewaffnete Opposition die gleichen Ziele verfolgt wie die Friedliche....

     

    Hier geht es darum das Land zu destabilisieren

     

     

    Dieser Satz

     

    "Soviel menschenverachtenden Zynismus wie von ...gibt es sonst nur noch von Holocaustleugnern."

     

    oder aehnliche Argumentationen, die am Schluss immer den Holocaust aufgreifen, finde ich mittlerweile blosse Ausnutzung der Opfer.

     

    Ein Buch dazu

     

    http://www.amazon.com/The-Holocaust-Industry-Reflections-Exploitation/dp/185984488X/ref=sr_1_fkmr1_1?ie=UTF8&qid=1332249674&sr=8-1-fkmr1

  • J
    Jan

    Die Aussage im Amerikanischen Bürgerkrieg seien mehr Menschen ums Leben gekommen als durch die beiden Weltkriege ist ja wohl die größte Lüge! Bitte diese in jederlei Hinsicht unmögliche Passage umgehend ändern!

  • H
    hanswurst

    @Hamsboy und @Peter:

     

    Warum gehen Sie denn auf die Punkte, die Herr Todenhöfer bezüglich der Falschmeldungen aufgelistet hat, nicht sachlich ein? Sie stellen lieber großartige Vergleiche auf oder ziehen über die taz her. Wie originell.

     

    Und wie war das noch mal mit der Berichterstattung vor dem Kosovo- und dem Irakkrieg? Da ging doch einiges schief, nicht wahr? Sollte man nicht zumindest vorsichtig mit bestimmten Informationen umgehen?

     

    Man muss nicht mit allem einverstanden sein, was Herr Todenhöfer schreibt, zeigt es doch deutlich, dass es für uns "Normalsterbliche" in diesem Fall nicht mehr möglich ist, zwischen Wahrheit und Lüge zu unterscheiden.

     

    Und wer nun so anmaßend ist, in einer Propagandaschlacht durchblicken zu können, ohne selbst je am Ort des Geschehens gewesen zu sein, der ist nicht besser als... den Vergleich lass ich lieber.

     

    Die syrische Bevölkerung geht dem Assad, Russland, Amerika und Europa am A... vorbei. Sie wird von allen Seiten instrumentalisiert. Auf allen Seiten gibt es genug Verachtenswertes. Interessant zu wissen wäre: Wer ist der Aggressor? Und was will er?

     

    Lang lebe die Gerechtigkeit? Na, dann sagen Sie doch bitte, Homsboy, was gerecht ist?

  • B
    Berenike

    Ein schwarzer Tag für die taz, dieser Artikel. Schade.

  • T
    Tacheles

    Besten Dank Herrn Todenhöfer für diesen Artikel.

    Es ist bezeichnend, wie so manches Desinformationsopfer auf die Nennung von Fakten und Tatsachen hier reagiert. Die Gegenargumente sind so haarsträbend und unverschämt, dass man nur hoffen kann, dass nach der ersten Überreaktion eine ernsthafte Auseindandersetzung, mit der im Artikel gezeigten Realität beginnt. Ob das zu einem Umdenken führt, bleibt abzuwarten, insbesondere bei denen, die gleich die altbekannten Totschlagargumente, wie "Holocaustleugnung" etc., hervorholen und Berichte desinformierender "Embedded Journalists" in Stellung bringen.

  • AW
    Arne Weiser

    Die Maschine der Demagogen läuft wieder prächtig. Jeder der nur kurze Momente geschichtlich zurückblickt, sollte gemerkt haben, dass gezielte Desinformation eine meschenverachtende Waffe ist. Gutes Wollen kann nur durch gute, echte Information hervorgebracht werden. Die Einschätzungen von Jürgen Todenhöfer teile ich uneingeschränkt und decken sich mit meinen 30ig-jährigen Syrienerfahrungen. Auf zielorientierte Demagogie hereinzufallen ist meine Sache nicht. Ausdrücklich danke ich Herrn Todenhöfer - er setzt sich mehr für die Völkerverständigung ein, als so Mancher erahnt, ich aber erfahren habe.

  • TD
    Todenhöfer, der einzige Auskenner

    Hr. Todenhöfer kennt den nahen Osten besser als sich der nahe Osten selbst kennt. Er kennt auch den Islam beser als jeder andere. Seine Angaben kann man zwar auch nicht überprüfen, aber mal ehrlich: Haben die Lügen in arabischen Medien schon jemals einen taz-Macher oder taz-leser gestört? Amis töten, Israel vernichten weil Amis und Juden Kinder essen? Kennt ihr doch, mögt ihr doch. Bei all dem fröhlichem Suren-Zitieren ist dem Hr. Todenhöfer ein klitzekleiner Fehler passiert, was dank der "richtigen" Botschaft bestimmt dennoch ein wohlwollendes Kopfnicken der taz nicht verhindern wird. Sehen wir es uns kurz an:

    Sure 5, Vers 32:

    "Aus diesem Grunde haben wir den Kindern Israel verordnet,

    daß wer eine Seele ermordet,

    ohne daß er einen Mord oder eine Gewalttat im Lande begangen hat,

    soll sein wie einer, der die ganze Menschheit ermordet hat. Und wer einen am Leben erhält, soll sein, als hätte er die ganze Menschheit am Leben erhalten.Und es kamen zu ihnen (den Juden) unsre Gesandten mit den deutlichen Zeichen; dann aber waren viele von ihnen ausschweifend auf Erden."

     

     

    Der Vers steht im Anschluss an die Geschichte von Kain und Abel in der koranischen Fassung. Sure 5, Vers 32 wird immer wieder gerne zitiert, um die große Toleranz des Islam nachzuweisen. Üblicherweise wird bei dem Zitat der Hinweis weggelassen, dass sich das Tötungsverbot an die Kinder Israels = Juden und nicht an die Muslime richtet. Ferner wird der Einschub weggelassen, der Ausnahmen von dem Tötungsverbot definiert, wobei im Orignal nicht von "Gewalttat" die Rede ist sondern es heißt "Fasadin", was üblicherweise als "Verderben im Lande verbreitet" wiedergegeben wird. Aber solche kleinen Übersetzungsverschönerungen sind nicht unüblich. So hört es sich dann an, wenn Islamapologeten wie Hr. Todenhöfer den Vers zitieren:

     

    "...Wer eine Seele ermordet... soll sein wie einer, der die ganze Menschheit ermordet hat.Und wer einen am Leben erhält, soll sein, als hätte er die ganze Menschheit am Leben erhalten."

     

    Das hört sich natürlich wunderschön an, weil es sich scheinbar an alle Menschen ohne Ausnahme richtet und den unendlichen Wert des menschlichen Lebens (d.h. seine Würde) betont. Aber das stimmt wohl nicht ganz. Was passiert aber mit Menschen, die Verderben stiften? Das steht in dem nachfolgenden Vers 33, nämlich Tötung, Kreuzigung, Verstümmelung der Hände und Füße oder Vertreibung.

     

     

    Sure 5, Vers 33 "Siehe, der Lohn derer, welche Allah und seinen Gesandten befehden und Verderben auf der Erde betreiben, ist nur der, daß sie getötet oder gekreuzigt oder an Händen und Füßen wechselseitig verstümmelt oder aus dem Lande vertrieben werden. Das ist ihr Lohn hienieden, und im Jenseits wird ihnen schmerzliche Strafe."

     

    Total islamisch friedlich. So sieht die realität dann eher aus. Nur so als kleine Korrektur. Zu Hr. Todenhöfers Blödsinn zu Homs mag ich mich nicht äußern. Das ist einfach so selbstherrlich hohl, daß es keines Kommentars bedarf. Natürlich bringen da Schiiten Sunniten um. Noch natürlicher im Sinne des Islam werden bei erster gelegenheit die Christen umgebracht und zwar von den sunnitischen "Rebellen" wie von den Schiiten, die sie als "Verräter" ermorden. Hr. Todenhöfer wird es uns bestimmt erklären, denn nur er vermag den nahen Osten und den Islam zu durchblicken. Er wird nicht filmen, er wird uns seine Filme bestimmt faxen. Bloß nicht youtube. Wenn es nicht so grausam wäre, könnte man gut über ihn und seine Selbstgerechtigkeit wie sein Halbwissen lachen. Seiner Popularität bei der taz wie naderen 68er-Medien wird es nicht schaden, denn nur mit solchen Halbwahrheiten lässt sich der Multikulti-alles-ist-gleich-gut-Betrieb weiterfahren. Blöd nur wenn die Realität dazwischenkommt. Man kann sie nicht für immer wegschreiben.

  • EL
    eine Leserin, die weiß, wofür SSNP steht

    Der Autor schreibt

     

    "Dr. Ali Haidar ist Führer der innersyrischen Oppositionspartei SSNP. Er ist Augenarzt. Die gemäßigte Partei existiert seit 1932."

     

     

    Die "gemäßigte Partei"? Schade, dass die "Syrische Soziale Naitonalistische Partei" nicht seit 1933 existiert. Sonst wäre ja einiges klarer.

     

    Die Parteifahne kommt sicher auch etwas "bekannt" vor. http://de.wikipedia.org/wiki/Syrische_Soziale_Nationalistische_Partei

  • J
    JoBiro

    Da in Kriegen immer gelogen wird, wäre es gut, wenn eine große Zeitung wie die taz gerade im Falle Syrien noch mehr recherchieren würde, um aus einer Vielzahl von Informationen der Menschen vor Ort ein realistischeres Bild der Geschehnisse zu bekommen.

    Der Irakkrieg hat gezeigt, dass die Welt bewußt belogen worden ist, um Macht- und Profitinteressen durchzusetzen. Solche Interessen kann ich Herrn Todenhöfer nicht unterstellen. Sein Bericht ist ein sehr wichtiger Beitrag. Seine Forderung, mit den Führern und Anführern auf beiden Seiten zu reden, sollte unbedingt erfüllt werden. Leider kommt aber keine® der maßgeblichen Politiker(innen) auch nur auf die Idee, diesen Versuch zu unternehmen.

    JoBiro

  • DG
    Doro Ghrib

    Schade, dass wir (gemeint sind Aussenstehende generell) uns alle anmassen, wir könnten uns auf eine Seite schlagen, bzw. wir müssten uns auf eine Seite schlagen, pro Assad oder contra, pro Rebellen oder contra. Die Kommentare zu dem Bericht zeigen dieses Verhalten mal wieder sehr deutlich. Die Situation in Syrien ist so viel kompliezierter, als wir es uns vorstellen können. Die innersten Strukturen dieser Länder, sei es nun Syrien, Libyen, Ägypten oder Tunesien, können wir nicht verstehen. Und wenn wir unser persönliches Urteil fällen, ist das kleingeistig und anmassend.

    Der Artikel zielt endlich mal nicht auf eine Meinungsmache ab. Der Kern des Artikels ist doch ein ganz anderer. Unkritisch und ungefiltert werden Bilder und Videos in den populären Medien veröffentlicht, was dazu führt, dass wir ein Urteil fällen und eine Position beziehen, ohne dies weiter zu hinterfragen.

  • S
    Syrer

    Jürgen Todenhöfer vielen DANK!

     

    Ich als Syrer möchte kein einmischen des Westens! Behaltet eure Rebellen für EUCH! Ihr macht unser Land kaputt und was wir wollen interessiert keinen! Die Medien überall berichten alle wie schlimm das Regime ist!! Aber wer beschützt uns Bevölkerung!? Ganz ALLEINE das Regime!! Wir wollen Revormen, aber das nur mit dem Präsidenten!! Die Lügen über Syrien müssen aufhören und die Menschen müssen aufwachen!! Wir Syrer gehen zu Millionen auf die Straße Pro Assad aber keiner der Westlichen Medien hat es je gezeigt! WARUM?! IN SYRIEN GEHT ES UM UNS SYRER UN NICHT UM EUCH IM WESTEN!! UNSERE BRÜDER UND SCHWESTERN WERDEN ABGESCHLACHTET NICHT IHR! Lasst uns in frieden leben, wir wollen kein neues Lybien/Iraq haben!! Wenn ihr euch fragt was wir Syrer wollen reist nach Syrien und macht euch ein Bild von der Lage aber hört auf Lügen zu verbreiten. BASHAR U BAS!

  • EA
    Ekel Alfred

    . in der " warmen Stube sitzen und Kriegslieder singen" die Waffenschieber und -Hersteller dieser Welt und ihre Gurus .

    " Die große Lebenslüge des Westens. . . .er kämpfe i(m Mittleren Osten) um Demokratie und Menschenrechte " setzen die Eliten dem Volk vor .

    " Die bundesdeutsche Politik aber marschiert weiter im Gleichschritt mit." nennen Sie mal Ross und Reiter, welche V-Leute hecken welche Schmierenstücke Wann/Wo aus?

    "Seit 9/11 ist es schwer geworden, sich in unserem Land für friedliche Lösungen einzusetzen. Deutschland, du hast dich verändert! "

    Klagen Sie nicht Hr. Todenhöfer ; D war immer so . Wie sonst haben die das damals in den 20ern hinbekommen?

    Meinen Sie das die Geheimdienste dieser Welt sich zu Ihnen und diesem Artikel keine Meinug bilden .

    Der springende Punkt sind die Demos . Es gibt keinen Grund auf sie mit Gewalt ,Überwachung und Zensur zu reagieren .

  • K
    Katev

    Wenn das ein Linker geschrieben hätte, dann wäre wieder was los gewesen!...

  • N
    Nassauer

    "Deutschland, Du hast dich verändert" - Mag sein. Nur der gute alte "Hodentöter", der ändert sich nicht mehr: Wirre Verschwörungstheorien, geifernde Besserwisserei und volles Verständnis für Despoten und "Glaubenskrieger" - Wie immer, wenn man ihn mal fragt. Aber ihn fragt zum Glück nur noch selten jemand...

  • R
    R.R.

    Dass bei der Unübersichtlichkeit der Situation auch ein paar Falschmeldungen vorkommen, versteht sich für alle einigermaßen denkenden Menschen doch wohl von selbst. Ich glaube kaum, dass vernünftige MedienkonsumentInnen davon ausgehen, dass absolut alles buchstäblich stimmt, was in jedem Youtube-Video zu sehen ist.

     

    Herr Todenhöfer sollte aber vielleicht mal drüber nachdenken, wieso so viele Falschmeldungen (wenn es denn welche sind!)ihren Weg in die Medien finden. An der überwältigenden Pressefreiheit unter Assad kann es ja wohl nicht liegen.

  • AA
    Ahmad Ali

    Todenhöfer behauptet süffisant, wer sich nur über YouTube informiert, bekommt gefälschte Videos präsentiert, an deren Widerlegung ihm offenbar sehr viel liegt.

     

    Was ist aber mit den ganzen Exil-Syrern, die hier in Deutschland für die Revolution seit einem Jahr auf die Straße gehen? Sind die auch durch angebliche Fake-Videos aufgestachelt, oder haben die nicht doch vielleicht direkte Kontakte in die Heimat, Angehörige verloren, und so weiter?

     

    Todenhöfer, der immer den großen Muslim- und Araberfreund markiert, nennt mit keinem Wort die Araber und Muslime, die hier ganz überwiegend für den Sturz Assads sind, und zwar nicht wegen irgendwelcher angeblicher Propaganda, sondern wegen vier Jahrzehnten Erfahrung mit der faschistischen Baath-Diktatur.

  • T
    Teresa

    @Peter Dass Sie Todenhöfer mit Holocaustleugnern vergleichen, sagt mehr über Sie als über ihn aus.

    Die Welt ist nunmal nicht schwarz und weiss und die Lage in Syren offenbar sehr kompliziert und undurchsichtig. Ich denke Todenhöfer kann sich mehr als so manch anderer ein Bild von der Lage machen.

    Er hat sich in der Vergangenheit stets beide Seiten angehört und unablässig für Menschlichkeit plädiert. Die Forderung nach Verhandlungen mit Assad sind nicht menschenverachtend & zynisch sondern vernünftig.

  • E
    Elyas

    Der vieleicht beste Artikel den ich je zu dem Thema in den Mainstreammedien lesen durfte. Meine Hochachtung Herr Todenhöfer!

  • JH
    Joachim Habeck

    Vielen Dank, dass Sie einen Artikel wie diesen ermöglicht haben. Es ist sehr erfrischend eine andere fundierte Meinung zu lesen.

  • T
    tageslicht

    Auch ich habe lange gezögert, Partei für die Rebellen zu ergreifen, den Grund dafür nennt der Autor bereits: Es gibt kein Schwarz und Weiß, alles ist grau.

     

    Dieser Artikel ist mit der pauschalen Verunglimpfung von Schami überhaupt nicht zu vergleichen. Sowohl inhaltlich als auch vom Ausdruck liegen Welten zwischen dem Artikeln. Schami klagt an, Todenhöfer stellt klar. Und er stellt überzeugend klar, indem er nicht nur seine eigenen Erfahrungen schildert, sondern auch Oppositionspolitiker und sogar Marxisten zu Wort kommen lässt.

     

    Es ist traurig, dass es an einem CDUler liegt, die Meinungsdiktatur der gesamten verdammten westlichen Welt contra Assad zu durchbrechen, es dürfe aber längst zu spät sein: Die Menschen sind längst hirngewaschen von der Anti-Assad-Propaganda (Ich bin kein Freund von Assad aber die Artikel zu Syrien haben oft schlicht Propagandaniveau), zumal doch jeder Mensch lieber zu einfachen Lösungen neigt.

     

    Die Gewalt in Syrien muss aufhören!

    Aber durch beide Seiten, weder nur durch die Rebellen, noch ausschließlich durch Assad. Das war übrigens auch die Forderung, die die Russen gestellt haben, um der UN-Resolution zustimmen zu können. Aber der Westen wollte lieber eine Anti-Assad-Revolution und nun wird Russland dafür wütend beschimpft, den "Gräueltaten" von Assad noch mehr Zeit zu verschaffen. Widerwertig. Ich hasse Doppelmoral.

  • V
    viccy

    In Ägypten hat man ja auch erst hinterher gesehen, dass die Rebellen mitnichten good guys nach westlich politisch-korrekter Manier waren.

     

    Ich fand damals den Artikel von Rafik Shami stark und nun auch diesen hier.

     

    Dass ich nun aber nicht weiß, was Sache ist und was ich glauben soll, ... Tja.

     

    "Im Krieg ist die Wahrheit das erste Opfer", nicht?

  • R
    Rudi

    Man hat den Eindruck dass Homsboy wie Peter den Text nicht wirklich begriffen haben. Todenhöfer ist vor Ort gewesen und hat selbst recherchiert.

    Man fällt wohl leider immer noch auf die westlichen MEdien gerne herein. Der Bezug zu "Holocaustleugnern" ist dann ja wohl noch unterste Schublade. Es ist doch der Westen, der hier einen Holocaust an der Zivilbevölkerung durch BEIDE Fraktionen (Regierungstruppen wie Rebellen) zulässt indem man die Rebellen untestützt - nun wohl auch bald mit Waffenlieferungen.

     

    Und woher wissen die genannten CNN-Leute wer auf sie schießt? Es gibt in diesem Chaos kein schwarz-weiß, das scheinen die beiden Kommentatoren oben leider nicht begriffen zu haben da immer noch nach diesem einfachen Schema vorgegangen wird und restlos alles von den westlichen Massenmedien kritiklos übernommen wird. Diese Schemen funktionieren aber nicht mehr. Sie haben es noch nie! Genau das hat Todenhöfer ausgedrückt, nicht mehr und nicht weniger, er ist sicher kein Assad-"Fan" wozu es auch keinen Grund gibt. Sondern nur, wie immer mehr AUFGEWACHTE Leute, einer der sich "vor Ort" eine eigene Meinung bildet, unvoreingenommen und aufgeklärt.

     

    Danke an die TAZ und an Herrn Todenhöfer für einen Moment der Klarheit, den man leider selten "im Westen" bei den Mainstream-Medien vermisst.

  • A
    Ant-iPod

    Die Tragödie eines Herrn Todenhöfer besteht meiner Ansicht nach darin, dass er wahre Teilbotschaften mit abstrusen Thesen vermischt.

     

    Wahr ist, dass die Menschen natürlich keinen Krieg wollen - auch nicht diejenigen, die zu tausenden bei Deomnstrationen rufen "Homs, wir sind mit Dir bis zum Tod" - wollen im eigentlichen Sinne nicht den Tod, sondern eine anderes, freieres Syrien.

    Wahr ist auch, dass - um Massenhaften Tot zu vermeiden - eine Strategie der Einbindung Assads wünschenswert und vielleicht erforderlich ist.

    Wahr ist auch, dass ein US-Präsident durch seine Taten an sich jede moralische Legitimität verspielt hat, andere in Bezug auf die Tötung unschuldiger Zivilisten ratschläge zu erteilen.

     

    Wahr ist aber auch, dass Assad vielleicht einige Kommandeure ausgetauscht, sie für ihre Verfehlungen aber nicht vor Gericht gestellt hat.

    Wahr ist auch, dass Assad eine neue Verfassung auf äußerst fragwürdige Weise zur Abstimmung gestellt hat, die kein Todenhöfer der Welt allen ernstes als demokratisch bezeichnen kann - wenn selbst die Baath-Partei kritisiert, dass die Trennung der Staatsgewalten fehle, um nur einen Aspekt zu nennen.

    Wahr ist auch, dass Assad jegliche ernst zu nehmende politische Initiative fehlt, um die Probleme des Landes zu lösen.

    Herr Todenhöfer könnte nun behaupten, die Wahlen im Mai seien doch so eine Initiative, aber er weis es doch selbst längst besser: Jede Partei, die eine Zulassung zur Wahl haben möchte, muss vorher genehmigt werden und dadurch zusagen, die Verfassung einhalten zu wollen - aber eine Partei, die wirkliche Demokratie erreichen will kann somit nicht zugelassen werden, da die Vereinigung aller Staatsgewalt unter das Präsidentenamt wirkliche Demokratie nicht zulässt.

    Das ist - wenn ich mich sehr zurücknehme - eine Mogelpackung, die ein Demokrat nicht verteidigen darf - es ist nicht hinreichend zu sagen, dass es besser sei als vorher, wenn die eigentlichen Probleme nicht gelöst werden.

     

    Auch verliert Herr Todenhöfer kein einziges Wort darüber, wie sich die Assads auf Kosten des eigenen Volkes persönlich bereichert haben.

     

    Todenhöfer versteigt sich dazu, ein Attentat auf Busfahrer deshalb in die Schuhe der Opposition zu schieben, weil die Toten Alawiten sind - als wenn dies irgendein Beweis wäre.

    Ich hoffe die Mörder werden eines Tages eindeutig überführt und erhalten in einem fairen Verfahren eine angemessene Strafe.

    Die Opposition aber mit solchen Unterstellungen und Annahmen anzugreifen ist für die Syrer genauso hilfreich, wie die "wohlfeilen Ratschläge von Sofastrategen aus dem sicheren Ausland" - Herr Todenhöfer.

     

    Herr Assad hatte nicht nur 12 Jahre zuvor Zeit, politische Lösungen zu finden, er kann dies auch jetzt noch. Sie fordern dies ja geradezu ein.

    Mich würde es freuen, wenn so etwas möglich wäre, aber das kann ich nicht erkennen.

    Über ein Jahr der offenen Opposition gegen ein gewalttätiges Regime ist vergangen - Zeit genug für Herrn Assad, substantielle Schritte zu unternehmen.

     

    Und noch etwas Wichtiges:

    Sie unterstellen, der Westen hätte seine Hand im Spiel und Saudi-Arabien und Qatar würden bereits mitmischen in Syrien.

    Was sie aber - wie all die Assad-Verteidiger - nicht logisch begründen können ist, warum Staaten mit solchen Mitteln innerhalb eines Jahres nicht in der Lage waren, die Situation wirklich zu ihren Gunsten hin zu verändern. Bei all der Erfahrung der NATO-Staaten mit Krieg, mit Organisation und Ausstattung von Widerstandskämpfern, erscheint das Ergebnis doch wenn überhaupt als Werk von Dilettanten.

    Ist das nicht eher ein Indikator dafür, dass es sich wirklich um wesentliche Bevölkerungsteile der Syrer selbst handelt, die gegen Assad vorgehen?

    Und das diese Menschen eigentlich - bis auf die von Ihnen teilweise glaubhaft geschilderten, medialen Übertreibungen - im Wesentlichen von den Demokraten dieser Welt im Stich gelassen werden?

     

    Syrien als Machtfaktor an der Seite des Irans kann seine militärische Gewalt nicht außerhalb seiner Grenzen projizieren - und kann folglich einen militärisch bedrängtem Iran keine Hilfestellung geben, konnte dies nie und Assad hätte auch keinen Anlass, einen aussichtslosen Kampf gegen die Gegner des Irans zu führen.

    So dumm ist der Mann nicht.

     

    Als Waffenlieferant für die Hisbollah, ist Syrien ggf. ein strategischer Partner und die Hisbollah könnte sozusagen für den Iran stellvertretend Gegenschläge auf Israel im Falle eines Angriffs auf die Atomanlagen führen.

    Wenn eine Angst hievor aber wirklich hinreichend grund gewesen wäre, so gab und gibt es zu jeder Zeit wesdentlich elegantere und einfachere - und nicht zuletzt günstigere Möglichkeiten bsw. mit Hinblick auf den Ölpreis, die der Westen hätte beschreiten können.

    Man kann durch eine ökonomische Förderung Syriens und die damit einhergehende Verbesserungdes Wohlstands für Ruhe sorgen, was Assad deutlich mehr wert ist, als die iranische Freundschaft - denn Alawit oder nicht, ist Assad immer noch Araber und kein Perser.

    Er ist dem Westen auch nicht prinzipiell feindlich gesinnt - was ein Herr Todenhöfer sicherlich weis.

    Eine Rückgabe der Golanhöhen - selbstverständlich einhergehend mit einem Friedensvertrag mit Israel und umfangreichen Sicherheitsgarantien seitens der USA und Europa für Israel - wäre in jedem Fall ein Faustpfand gewesen, zu dem ein Assad niemals nein gesagt hätte.

     

    All dies und noch viel mehr hätten wir tun können, wenn es uns nur darum ginge, den Iran strategisch zu schwächen.

    Stattdessen will uns ein Herr Todenhöfer weis machen, dass wir es vorziehen, einen unzulänglichen Aufstand in Syrien zu orchestrieren, der nach einem Jahr des Tötens und der Zerstörung kein einziges, greifbares Resultat erbracht hat, ausser dass die Lager der Menschen und der Zustand der syrischen Wirtschaft sich immer weiter verschlechtert, die Gewalt immer mehr eskaliert und die Versöhnung der einzelnen Gruppierungen in Syrien immer schwieriger wird?

    Das soll die "Strategie der Chaostrategen im Westen sein"????

     

    Es tut mir leid... aber das ist irgendwie überhaupt nicht überzeugend. Dafür müssten schon bessere Belege her, als die individuelle Meinung eines Herrn Todenhöfer oder von ihm zitierter Einzelpersonen.

  • N
    Nemo

    Tja, die Wahrheit gehört in jedem Krieg zu den ersten Opfern. Und wenn einige Filmchen falsch sind, sind das natürlich alle, ein simpler induktiver Schluss, zumindest in "Hodentöters" (Wehner) Logik. Und wenn alle Filmchen falsch sind, ist der Diktator gut. er sagt ja auch immer das er Demokratie will - und lässt Hodi bei sich Hofieren. So ein netter Dikator wäre doch auch was für Deutschland, oder?

    Oder?

    Oder was?

     

    Ach, ja eigentlich ist der Erzengel Todenhöfer ja für Demokratie, aber dem gesamten Westen geht es um anderes. Mag sein, aber wenn der Westen aus purem Egoismus gegen Assad wäre, wurde er dem Land mehr nutzen als einen Todenhöfer mit seiner träumerisch-idealistischen Kuschelpolitik und seinem Glauben, dass alles eigentlich gut ist - vor allem er selbst (man lese seine Bücher, oder versuche es einmal).

     

    Schami ist mir lieber als dieser pseudogutmenschliche und gut menschenverachtende Zynist. Was in Syrien wirklich passiert, weiß ich nicht, ich hoffe ja für die Menschen, dass Todenhöfer recht hat und alles halb so wild ist. Aber der Glaube fehlt mir.

  • AH
    aber hallo!

    Ein extrem schwacher Text, der faktisch ein Sammelsurium an weitgehend irrelevanten Kommentaren in Bezug auf die übergeordnete Sachfrage darstellt. Gut nur, dass wenigstens in der grau unterlegten Textbox, der Versuch unternommen wird etwas gegenzusteuern.

     

    Die berechtigte Kritik an bewusster Fehlinformation, die unüberprüft von Medien übernommen wird, hat rein gar nichts mit der entscheidenden Frage zu tun ob das Assad Regime gerechtfertigt werden kann oder nicht, oder was für mögliche politische Optionen bestehen. Wenn eine Gruppe bewusst falsch informiert, sagt diese nichts aber auch rein gar nichts über die Argumente einer anderen Gruppe aus, die wie auch immer geartete Handlungsvorschläge unterbreitet. Das erste Drittel des Textes ist reine Ablenkung von der wirklichen Thematik

     

    Die Behauptung (nebenbei bemerkt ebenso unüberprüft) dass mehr als die Hälfte der syrischen Bevölkerung hinter dem Assad Regime steht, heisst nicht, dass diese Position der angeblichen Mehrheit richtig ist, oder gar die zu präferierende Sichtweise der demokratischen Welt sein muss. Jede Bewegung ist immer zuerst in der Minderheit, bevor sie die existierenden Verhältnisse hoffentlich in die objektiv richtige Richtung verändern kann. Auf welcher Seite steht der Herr Todenhöfer eigentlich? Es scheint die ewig reaktionäre Vermutung zu sein, dass alle nötigen Veränderungen sich von selbst einstellen. Der grosse konservative Irrtum schlechthin.

     

    Der berechtigte Hinweis der Heuchlerei in westlicher Aussenpolitik, gilt für das gesamte politische Spektrum dieser Welt, von rechts bis links. Auch diese richtige Feststellung, hat wiederum nichts mit der Frage zu tun, was objektiv in Syrien geschehen soll und welche Kräfte unterstützt werden sollen oder ob keine sinnvolle Option zur Beeinflussing der Geschehnisse existiert.

     

    Und übrigens, was sollen denn die mehrfachen, wirklich dämlichen Hinweise im Text, dass wieder einmal 'Frauen und Kinder' unter den Opfern waren. Nur allein diese Unterstellung, dass Männer gerne sterben würden, zeigt doch das geistige Niveau und die kulturelle Verankerung des Autors.

     

    Um es auf den Punkt zu bringen: Die Todenhöfers und Scholl-Latours propagieren doch nur ihre eigenen reaktionären Vorstellungen. Weil der Sturz des Assad Regimes möglicherweise zu neuen Herausforderungen für Israel führt ist man dafür die Assad Diktatur zu erhalten, wäre das nicht der Fall so würde man die Demokratie propagieren, die man faktisch doch nur dann unterstützt wenn es den eigenen Interessen entspricht. Den Vorwurf der Heuchelei sollten solche Autoren wie Todenhöfer und der noch demagogischere Scholl-Latour besser auf sich selbst anwenden.

  • JM
    jjjfr moehs

    Hochinteressant, was Todenhöfer berichtet. Doch für mich ist es nicht erstaunlich, da ich genug vom menschenfeindlichen Tuen der faschistischen Demokratien des Westens weiß und kenne, incl. des geheimdienstlich gesteuerten und mit psychologischer Kriegführung begleiteten Regime-Wechsels - genannt Arabischer Frühling, in Wirklichkeit aber ein Arabischer Abend - , Todenhöfer bestätigt nur kraft Verkünden der Wahrheit, dass es in der Welt leider immer noch so zugeht, wie zuvor.

     

    Johann

  • K
    Kaboom

    Das witzigste an diesem Artikel ist, dass offenkundig Herr Todenhöfer den geneigten Leser Glauben machen will, dass Desinformation nur von den Aufständischen betrieben wird. Und das, während er selbst die Desinformation aus dem Hause Assad weiterverbreitet. Kleines Beispiel gefällig?

    "Schon im eigenen Interesse kämpften die staatlichen Sicherheitskräfte nicht gezielt gegen Zivilisten."

    Seltsam. Da müssen die Satellitenaufnahmen (zu finden bei Ärzte ohne Grenzen) von Homs, wo Assads Armee weit mehr als tausend Granaten (Artillerie und Panzer) in ein einziges Stadtviertel hat "regnen" lassen, wohl ebenfalls eine Erfindung sein. Denn diese Vorgehensweise ist selbstverständlich gezielt gegen Zivilisten gerichtet. Sie ist gezielt gegen JEDEN gerichtet, der sich in dem Viertel befindet.

    Oder:

    "Assad habe hierzu – nach schlimmen Fehlern einiger Kommandeure in der Anfangsphase der Aufstände – klare Befehle erlassen. Diese würden aber nicht immer eingehalten"

    Und wir lernen: Die massive Gewalt, bis hin zum Mord an friedlichen Demonstranten im Frühjahr 2011 waren "schlimme Fehler". Und die Demonstranten waren auch zu diesem Zeitpunkt gar keine, sondern schon zu diesem Zeitpunkt "Aufständische". Weiterhin ist Assad immer unschuldig, egal was seine Armee tut. Weil: Er hat ja "klare Befehle" erlassen. Nur hält sich seine Armee nicht immer dran.

  • HS
    Hari Seldon

    In Lybien gab es keinen Volksaufstand, sondern eine Aggression von aussen zur Unterstützung von einigen örtlichen Raubhorden. Falls Volksaufstand gegeben hätte, hätte man keine NATO Terrorangriffe gebraucht. Ein Paradebeispiel war der Jahrestag von "Revolution": Nur bewaffnete Pick-ups und sehr wenige Menschen waren auf den Strassen in Tripoli zu sehen. Genau wie die Gangs im Film "Easy Rider": Einschüchterung der Bevölkerung. Unter Gaddafi---trotz Bombardierungen---war ca. 20-25% der Bevölkerung auf der Strasse...und für Gaddafi, und nicht für NTC. Wir sollten bei den Fakten bleiben.

  • DR
    Dr. rer. Nat. Harald Wenk

    Die ganze aktuelle Information aus Syrien in den Mülleimer zu werfen ist schon schlecht. Man darf nicht vergessen, dass die Minderheitenposition in "Diktatorischen" Staaten so gut wie keine Chance hat, sich auch nur richtig zu entwickeln. Sofort sind bürgerkriegsähnliche "Szenen, nicht Szenarios, da. Das ist eben die Repression, die ganz allgemein den Unterdrückten ein "Zwergenwuchs" aufpresst.

     

    Sie Erfahrungen des Nahem Osten sind im allgemeinen schlecht. Vor den Westen waren de Türken, Araber und Perser auch sehr lange "Diktatoren", zum großen Teil auch im fernen Indien und auch Afrika.

     

    Es ist klar: Die Westliche und nahöstliche "Diplomatie" will Konflikte zur Änderung von Machtkonstellationen.

     

    Das geht, wie schon lange in der Weltgeschichte, "am intensivsten" per "Krieg". Jetzt ist gerade "hoher Zeit" für viele Änderungen.

     

    Diese Dominanz der Miltärapparate, deEXekutuve, über die Zivilisten wird mit der "Demokratie"forderung zum Ausdruck gebracht.

     

    Die kriegen (Doppelbedeutung) sich in die fast unterste Schublade (Normalismustheoretisch) der Staatenwelt. Oder bekommem diese "Status", real, durch ihr "Aufbegehren". Ein Art "Metabestafung" für "Selbstständigkeit" - "Trümmerleben" (Vielfachbedeutung).

  • D
    danke

    Vielen Dank für diesen langen und differenzierten Artikel!

  • DM
    Dr. Manhattan

    Sicher ist der Westen an Erdöl interessiert, aber wohl kaum am Syrischen. Siehe: "wobei Fachleute sich einig sind, dass ungeachtet neuerer Entdeckungen Syrien spätestens um 2020 herum zum Nettoimporteur von Öl und Ölprodukten werden wird" (Quelle: wiki).

    Todenhöfer blufft mit Halbwahrheiten und Unterstellungen. Der Pinocchio ist er selbst.

    Fotos sagen mehr als Worte: http://www.boston.com/bigpicture/2012/02/syria_fighting_continues.html

  • M
    Mina

    Bezweifelt jemand tatsächlich, dass es dem Westen in Syrien nicht um die Syrier und deren Rechte geht, sondern hauptsächlich um ihre Interessen gegen den bösen bösen Iran???

     

    Hat man nicht das gleiche Spiel in Afghanistan abgezogen als man die Talibanen konstruierte um die böse böse Sowjetunion zu schwächen? Und wo steht Afghanistan nun? Chaos und Anarchie...noch nie war Afghanistan so weit entfernt von Frieden und Demokratie!

     

    Irak...Lybien...auch einige Beispiele....

     

    Leute wacht auf!!! Frieden erreicht man nicht indem einige "Rebellen" mit Waffen beliefert werden und man dann schnell diesen Rebellen mit Bomben zur Hilfe eilt!

  • - -

    Eine schwierige, aber gut argumentierte Position! Danke für diese Antwort auf Schamis Polemik.

     

    @ Todenhöfer und Online-Redaktion:

     

    Wo sind denn die Belege/Links? Gerade bei diesem Thema ist es wichtig, für Nachvollziehbarkeit zu sorgen! Es gibt keine Quellenangaben für Todenhöfers Beispiele ..."im deutschen Fernsehen"... auf welchem Sender? wie hieß der Bericht? in welcher "europäischen Hauptstadt" waren Sie denn? Wer und wo hat sich die Opposition von der Londoner Menschenrechtsbeobachterstelle distanziert?

  • A
    alex

    na holla - da kommen sie wieder die ferngesteuerten pazifisten. wäre die situation in syrien nicht so furchtbar, könnte man über diesen text nur lachen.

     

    todenhöfer - dass sie ihren text damit anfangen, dass nur leute die sich ihre informationen auf youtube holen für eine intervention in syrien sein könnnen ist der gipfel der arroganz.

    als politischer journalist sind sie genauso qualifiziert wie scholl-latour, erich mielke und ein gewisser herr apfel.

    dass sie noch nicht im jahr 2012 angekommen sind, sei ihnen im angesicht ihres alters zugestanden, dass für sie aber die freiheit und menschenrechte verhandlungssachen sind, disqualifiziert sie und lässt einen nur wünschen: "gehen sie bitte zurück in ihre angekiffte k-gruppe in ibbenbüren."

     

    zum glück haben wir presse- und meinungsfreiheit. aber das sind wahrscheinlich auch nur so bekloppte, westliche dekadenzprodukte ... und wir sind alle degeneriert - nur sie sehen durch - heil assad und heil dem hochzivilisierten umgang der syrischen regierung im umgang mit freiheitsterroristen.

  • I
    ibrahim

    Vielen Dank Herr Todenhöfer!

     

    Leider ist hier aber wieder einmal ganz klar zu sehen, wie sich unsere Medien verhalten.

  • N
    noevil

    Wer das Wort "Stratege" so oft in den Mund nimmt, der gerät möglicherweise selbst in Verdacht, die Situation weniger neutral als emotional-strategisch einzuschätzen.

     

    Als "Sofastratege" würde ich behaupten, dass Assad möglicherweise nicht "missverstanden" werden könnte, ließe er 1. eine offene Berichterstattung zu. Über die großen Risiken ihrer Berufsausübung aus Kriegsgebieten sind sich freie Journalisten klar. Davor müsste sie Assad nicht schützen.

     

    Mir stellen sich noch einige weitere Fragen, die auch Herr Todenhöfer nicht beantwortet:

     

    2. Weshalb lässt Assad an Grenzen und Fluchtwegen Landminen legen?

    3. Warum verbietet er den Menschen, die nichts als ihr eigenes und das Leben ihrer Familie schützen wollen, das Land zu verlassen?

    4. Wie sind tote Menschen als Revolutionäre zu identifizieren? An der Kleidung oder der Bewaffnung? Wären das zweifelsfreie Kriterien?

    5. Weshalb wenden sich immer mehr Staaten von Syriens Machthaber ab?

     

    Sind sie einfach nicht ausreichend informiert?

    -

    Oder könnte es sein, dass sich Herr Todenhöfer irrt in seiner Sicht der Lage in Syrien, weil er sich gerne verfolgter Minderheiten annimmt?

  • J
    JMF

    Hört Hört! Und das von einem CDUler in der TAZ!

     

    Wenn Abgeordnete der LINKEN auch nur ansatzweise solche Feststellungen gemacht haben in den letzten Monaten, was für Vorwürfe mussten sie sich anhören:

     

    Sie rechtfertigen die Massaker!

     

    Sie machen sich mitschuldig !!!

     

    Menschenverachtend!

     

    Aber nun ist es salonfähig. Nach was für üblen Mechanismen funktioniert unsere ach so freie Mediengesellschaft funktioniert - es ist zum heulen!

  • J
    JMF

    Hört Hört! Und das von einem CDUler in der TAZ!

     

    Wenn Abgeordnete der LINKEN auch nur ansatzweise solche Feststellungen gemacht haben in den letzten Monaten, was für Vorwürfe mussten sie sich anhören:

     

    Sie rechtfertigen die Massaker!

     

    Sie machen sich mitschuldig !!!

     

    Menschenverachtend!

     

    Aber nun ist es salonfähig. Nach was für üblen Mechanismen funktioniert unsere ach so freie Mediengesellschaft funktioniert - es ist zum heulen!

  • P
    PeterPan

    Vielen Dank dafür!

  • T
    tina

    er hat eindeutig recht, rafik schami...

  • H
    Homsboy

    ein ganz trauriger Bericht. Komischerweise gab es gerade einen Live-Bericht einer CNN-Reporterin mit ihrem Kameramann aus Homs, aber die sind bestimmt auch heimlich mit Regierungstruppen unterwegs gewesen und haben die Rebellen aufgefordert nicht so gezielt, aber viel auf sie zu schießen. Na klar.

    Ich finde es sehr traurig sowas in der taz, auch noch in der Länge, lesen zu müßen. Aber ihr lasst ja mittlerweile jeden zu Wort kommen, bestimmt der Gerechtigkeit halber. Ich würde dann aber auch gerne mal eine Stellungnahme der Rechtsextremisten lesen, und zwar unverfälscht und natürlich mit Wahrheitsgehalt.

    Lang lebe die Gerechtigkeit!

  • H
    hans

    Danke für diese Stellungnahme Herr Todenhöfer!

  • P
    Peter

    Gut, daß wenigstens Todenhöfer und Russland noch durchblicken, während sich die gesamte restliche Welt irrt.

    Falls sich Todenhöfer doch noch schlauer machen will als er eh schon ist - hier der letzte Bericht aus Homs von Marie Colvins bevor sie gezielt (mit russischen Waffen) ermordet wurde: http://www.thesundaytimes.co.uk/sto/public/news/article874796.ece

    Ermordert wurde, während Todenhöfer wahrscheinlich gerade stark gesüßten Tee bei Assad trinken war und sich von ihm "sein klares Ziel" erklären lies wie er, Assad, "sich als Garant der Sicherheit der Bevölkerung profilieren" möchte.

    Soviel menschenverachtenden Zynismus wie von Todenhöfer gibt es sonst nur noch von Holocaustleugnern.

  • JS
    Johan Schreuder

    Danke,

    eins der besten Artikel seit langer Zeit.