: Antreten oder schweigen
■ SPD-Politiker attackieren Schröder
Bonn (dpa) – Gerhard Schröder gerät mit seiner Kritik an SPD- Chef Rudolf Scharping in der Partei zunehmend in die Isolation. Führende Sozialdemokraten erhoben am Wochenende schwere Vorwürfe gegen den niedersächsischen Ministerpräsidenten, der mehr oder weniger offen den Anspruch Scharpings auf die Kanzlerkandidatur bei der Bundestagswahl 1998 angezweifelt hat. Dies sei der „systematische, ungebremste Versuch, den ersten Mann der SPD zu demontieren“, sagte der stellvertretende SPD-Vorsitzende Wolfgang Thierse im Süddeutschen Rundfunk. „Er betreibt dies offensiv, lustvoll und, wie ich gelegentlich den Eindruck habe, auch zerstörerisch.“
Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck sagte, Schröder sei inzwischen „so etwas wie der Strauß der SPD geworden“. Thierse, Beck und andere führende SPD-Politiker forderten Schröder auf, auf dem Parteitag im November bei der Wahl des Parteichefs gegen Scharping anzutreten, wenn er sich für den besseren Herausforderer des Bundeskanzlers halte. Dies hat Schröder bisher abgelehnt.
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