Antiterrorkampf in Somalia und Jemen: Geheime US-Drohnenstützpunkte
Die USA betreiben geheime Drohnenstützpunkte in Afrika und Arabien. Von dort soll der Antiterrorkampf gegen al-Qaida und verbündete Gruppen geführt werden.

US-Drohne von Typ "Predator" bei einem Testflug in der Wüste Arizonas. Bild: ap
WASHINGTON dpa/afp | Die US-Regierung betreibt laut einem Zeitungsbericht zur Terrorismusbekämpfung geheime Lager für Drohnen am Horn von Afrika und auf der Arabischen Halbinsel. Die Stützpunkte für die unbemannten Flugkörper seien Teil einer aggressiven Kampagne, um mit al-Qaida verbundene Terrorgruppen in Somalia und Jemen anzugreifen, schreibt "Washington Post" am Dienstagabend (Ortszeit) unter Berufung auf US-Beamte.
Eine dieser Anlagen werde im nordostafrikanischen Äthiopien errichtet, das ein enger Verbündeter im Kampf gegen die Al-Shabaab-Miliz in Somalia ist. Die radikalislamische Miliz soll Verbindungen zu al-Qaida haben. Ein weiterer Stützpunkt wird nach Angaben der Zeitung auf den ostafrikanischen Seychellen im Indischen Ozean errichtet. Dort soll eine kleine Flotte von Killer-Drohnen diesen Monat eine Testmission für Einsätze in Somalia abgeschlossen haben. Die unbemannten Luftkörper sollen Anti-Terror-Operationen in Somalia durchführen, schreibt die Zeitung und zitiert vertrauliche diplomatische Berichte der Enthüllungs-Plattform Wikileaks.
US-Präsident Barack Obama hatte im vergangenen Jahr angekündigt, keine Soldaten nach Somalia und Jemen senden zu wollen. US-Medien berichteten von einem zunehmenden Anti-Terror-Kampf im Verborgenen. Laut Zeitungsbericht hat das US-Militär bereits Drohnen über Somalia und Jemen fliegen lassen, die von einer Basis aus dem nordostafrikanischen Land Dschibuti gestartet worden seien. Außerdem plane der US-Geheimdienst CIA eine geheime Landebahn auf der Arabischen Halbinsel, um von dort aus bewaffnete Drohnen über Jemen ausschwärmen zu lassen.
In mindestens sechs Ländern habe die US-Regierung bisher Drohnen für tödliche Angriffe eingesetzt: Afghanistan, Irak, Libyen, Pakistan, Somalia und Jemen.
Leser*innenkommentare
Magicat
Gast
@spender
Ich fürchte Dein Eindruck ist richtig. Deshalb sind die Drohnenstützpunkte ja auch geheim.
Damit wir alle fleißig mitmachen, müß nur noch al-ahabbab als Monster aufgebläht werden. Das selbe Spielchen wie mit Bin laden
Spender
Gast
Ich hab langsam den Eindruck daß unsere Spendengelder für Killer-Drohnen ausgegeben werden :(
Djibrila
Gast
Wie paradox, einerseits Spenden eintreiben um Somalier vor dem Hungerstod zu retten, und andererseits die Bevölkerung mit Drohnen ermorden!
Wer sind eigentlich die Terroristen?
Scheinbar darf man jeden so verunglimpfen der sich was gegen turbokapitalistische Ausbeutung hat und über Bodenschätze und Lebensweise selbst bestimmen möchte. Alle anderen sind wohl die Guten, oder?
PS: in Somalia gibt es 4 Ölfelder und eins im Meer.
Stefan
Gast
So ist doch allen geholfen:
Die USA kann Terroristen bekämpfen, ohne den Druck Soldaten situativ reinschicken oder rausbringen zu müssen. Ohne Gefährdung von Menschenleben.
Die Terroristen können nicht rumgeifern, dass Ungläubige ihren Fuß auf geheiligtes Land gesetzt hätten.
Die USA-feindliche Presse kann von der Unmenschlichkeit der hochtechnisierten Tötung schreiben.
Die Linken können im Bundestag von der Bundesregierung Auskunfz verlangen, ob der Bundesregierung von diesen Aktionen Informationen zur Verfügung stehen.
usw...
Und die Menschen dieser Welt können sich freuen, dass die Terroristen zuhause bekämpft werden, nicht bei ihnen.