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Antisemitismus-Debatte in der LinksparteiZentralrat der Juden legt nach

Nach der andauernden Debatte in der Linkspartei äußert sich nun auch der Zentralrat der Juden. Es gebe antisemitische Tendenzen bei den Linken, so der Vorwurf.

Dieter Graumann, Präsident des Zentralrats der Juden. Bild: dapd

MÜNCHEN dpa | Der Zentralrat der Juden sieht Versuche der Linkspartei, sich von antisemitischen Tendenzen zu distanzieren, "spektakulär missglückt". Immer wieder, so schreibt der Präsident Dieter Graumann in einem Beitrag für die Süddeutsche Zeitung, überschreite die Israel-Politik der Partei die Grenze zum Antisemitismus. Es gebe eine Reihe von Äußerungen und Taten, die "mehr als nur ein wenig antisemitische Züge aufweisen", schreibt Graumann.

Graumann kritisierte, dass Abgeordnete der Partei sich geweigert hätten, einer Erklärung gegen Antisemitismus zuzustimmen. Außerdem seien drei Parlamentarier bei der Begrüßung des israelischen Präsidenten Schimon Peres sitzen geblieben. Zudem sei eine Abgeordnete mit einem Schal aufgetreten, der die Nahost-Region ohne den Staat Israel zeige. Dies rufe bei Juden "eine schmerzliche, 70 Jahre alte Erfahrung in unser Gedächtnis".

Viele der so genannten Friedensaktivisten agitierten "obsessiv einseitig gegen Israel". Ausdrücklich nimmt der Zentralratspräsident einzelne Linke-Politiker wie Fraktionschef Gregor Gysi von seiner Kritik aus.

Nach wiederholten Antisemitismus-Vorwürfen hatte die Linken- Fraktion Anfang Juni auf Drängen Gysis nach kontroverser Debatte einen Beschluss gefasst. Er untersagt den Fraktionsmitgliedern unter anderem eine Beteiligung an einer neuen Hilfsflotte für den Gaza-Streifen. Im Vorjahr hatten zwei Linke-Parlamentarier an einer solchen Protestaktion gegen die israelische Blockadepolitik teilgenommen.

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34 Kommentare

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  • DP
    Daniel Preissler

    CDU und FAZ meinte ich natürlich

  • DP
    Daniel Preissler

    @Rainer

    Du fragst: "Ist man jetzt schon Nazi, wenn man Frau Höger kritisiert, oder ihr ein paar Fragen stellt?

    Schließlich gibt es doch nicht wenige Linke, die Frau Höger et a. auch kritisieren, sind die dann auch Antikommunisten und Nazis?"

     

    Nein, diese Leute sind entweder

    (A) gute und schlaue Demokraten, die sich einer unverhältnismäßigen Kritik (besser: einem unverhältnismäßigen Tonfall der Kritik) an Israel evtl. auch geleitet von einem bisschen Rücksicht auf die deutsche Geschichte erwehren wollen,

     

    (B) machtgeile und schlaue Parteihöhere, die alle Steine auf dem Weg einer Regierungsbeteiligung (reale und von der CDU/FAU konstruierte Steine) aus dem Weg räumen wollen, evtl. auch geleitet von einem bisschen Rücksicht auf die deutsche Geschichte,

     

    oder © schlaue Leute, die aus mangelnder Verarbeitung der eigenen Schuldgefühle einseitig und rassistisch viel dummes Zeug erzählen, hierzulande nerven und anderswo durch ihre bedingungslose Solidarität mit Israel Menschen gefährden (Antideutsche)

     

    andere sind mehr oder weniger zufällige Mitläufer einer dieser Gruppen, noch andere vermischen ein wenig die Positionen A+B oder B+C

     

    Freundliche Grüße,

    DP

  • RD
    Rainer David W. Früh

    Komische Reaktionen hier im Forum, deshalb ein paar wenige Fragen: Man wird doch die Linke noch kritisieren dürfen, oder?

    Gibt es etwa Rede- oder gar Denkverbote, wenn es um die Bekämpfung des Antisemitismus im Allgemeinen und in der Linken im Besonderen geht?

    Ist man jetzt schon Nazi, wenn man Frau Höger kritisiert, oder ihr ein paar Fragen stellt?

    Schließlich gibt es doch nicht wenige Linke, die Frau Höger et a. auch kritisieren, sind die dann auch Antikommunisten und Nazis?

  • E
    end.the.occupation

    Wenn die Forderung nach Menschen- und Bürgerrechten für die Araber unter israelischer Herrschaft - a.k.a. Einstaatenlösung - 'antisemitisch' ist, dann müssen wir in Deutschland dem Vorbild des Zentralrats folgen und die vollen Menschen- und Bürgerrechte nur noch den Nachfahren von Hermann dem Cherusker gewähren.

    Wem das nicht passt, der kann ja gehen. Wahlweise nach Jordanien oder nach Iserael.

     

    Wenn schon antisemitisch, dann bitte konsequent. Dieter Graumann wird das sicher verstehen.

  • JR
    Josef Riga

    So, so, Herr Graumann hält die Distanzierung der Linken vom Antisemitismus für "spektakulär missglückt". Da stellt sich mir die Frage, was eine geglückte Distanzierung vom Judenhass denn wohl wäre; wahrscheinlich die besinnungslose Unterstützung eines kolonialistischen, nationalistischen, rassistischen Staates im Nahen Osten, dessen Namen ich hier nicht nennen will ...

    Das wäre wohl die einzige, vom ZK der Juden Deutschlands akzeptierte distanzierung vom Antisemitismus. Werdet ihr aber nicht bekommen.

  • T
    @teresias

    Sie sagen: "Mal ist die Linke kommunistisch wie Stalin, mal antisemitisch wie Hitler - wer sich auf eine inhaltliche Diskussion einlässt ist verloren, weil er pausenlos weiter mit haltlosen Unterstellungen bombadiert wird, denn das wahre Ziel all dieser sinnlosen Diskussionen ist es, die Linke von inhaltlichen Diskussionen über den gescheiterten Kapitalismus abzuhalten."

     

    Da haben sie völlig recht. Ja genau! Und das Schlimmste: Man wirft der SED, pardon SED-PDS, Moment PDS...äääh..also Linkspartei sogar vor eine Diktatur geführt zu haben, gemordet zu haben, gefoltert zu haben und das alles 40 Jahre lang! Auf diesem Niveau kann man echt nicht reden und man sollte sich dem einzig Erfolgreichem zuwenden was die besagte Partei formely known as SED 40 Jahre als höchst erfolgreich, demokratisch, freiheitlich, umweltfreundlich und supi vorgeführt hat: Den Sozialismus. Da kann dann endlich auch der Westkollaborateur mitmachen der es schon immer gewusst hat. Schade nur, daß kein einziger westdeutsche Redakteuer in den 70ern irgendwie mit Mao, Stalin, Marx und sonstigen Helden der 68er-Bewegung zu tun hatte und heute die Sache so klar sieht wie sie. Das ist echt ein Skandal.

  • T
    teresias

    Mal ist die Linke kommunistisch wie Stalin, mal antisemitisch wie Hitler - wer sich auf eine inhaltliche Diskussion einlässt ist verloren, weil er pausenlos weiter mit haltlosen Unterstellungen bombadiert wird, denn das wahre Ziel all dieser sinnlosen Diskussionen ist es, die Linke von inhaltlichen Diskussionen über den gescheiterten Kapitalismus abzuhalten.

    Leider gibt es keine öffentlichkeitswirksamen Medien, die auf diesen Zusammenhang aufmerksam machen.

    Ich kann der Linken nur raten, sich wieder der poltischen Ökonomie zuzuwenden und Scheindebatten zu vermeiden.

  • T
    teresias

    Mal ist die Linke kommunistisch wie Stalin, mal antisemitisch wie Hitler - wer sich auf eine inhaltliche Diskussion einlässt ist verloren, weil er pausenlos weiter mit haltlosen Unterstellungen bombadiert wird, denn das wahre Ziel all dieser sinnlosen Diskussionen ist es, die Linke von inhaltlichen Diskussionen über den gescheiterten Kapitalismus abzuhalten.

    Leider gibt es keine öffentlichkeitswirksamen Medien, die auf diesen Zusammenhang aufmerksam machen.

    Ich kann der Linken nur raten, sich wieder der poltischen Ökonomie zuzuwenden und Scheindebatten zu vermeiden.

  • DN
    Dr. No

    @Wolfgang Banse

     

    So so, die Linke soll dem Antisemitismus den Kampf ansagen. Die Linke hat einen jüdischen Fraktionsvorsitzenden, Gregor Gysi. Das ist aber auch so was von antisemitsch, ist das. Dann drehen wir den Spieß doch mal um. Alle anderen Parteien, die keinen jüdischen Fraktionsvorsitzenden haben, sind nach ihrer Logik dann noch antisemitscher als die Linke.

     

    Die ganze Diskussion ist einfach nur pervers. Gestern Stasi, heute Antisemitismus, morgen sind die Linken wahrscheinlich alles Pädophile und übermorgen essen sie kleine Kinder zum Frühstück.

  • P
    PeditaDolorosa

    Es ist doch nicht richtig jüdisches Leben in Deutschland mit der Israelpolitik in einen Topf zu werfen. Mit Sicherheit stehen auch einige der hier lebenden Juden, dem Regime in Isreal kritisch gegenüber. Warum macht sich der Zentralrat der Juden in Deutschland zum Affen für den Konflikt im heiligen Land. Auf lange Sicht wird er seinem Anliegen mehr schaden als nützen, wenn er jeden Kritiker der isrealischen Regierung des Antisemitismus beschuldigt.

  • WB
    Wolfgang Banse

    Antisemitismus den Kampf ansagen

    Auch im Nachkriegs-Deutschland gibt es einen latenten Antisemitismus.Dies ist immer wieder erfahrbar.

    Der Vorwurf,dass bei der Partei Die Linke Antisemitismus vorhanden ist,könnte die Partei entgegen treten,dass dies nicht der Fall ist.

    Noch immer ist jüdisches leben keine Normalität,im Bezug auf die starken sicherheitsvorkehrungen bei jüdischen Gotteshäusern und Einrichtungen.

    Hat der Standort Deutschland nichts aus der jüngsten Geschichte gelernt?!

    Wehret den Änfängen!

  • M
    Menschenfreundin

    In seinem neuen Buch "Antisemit - Ein Vorwurf als Herrschafsinstrument" beschreibt der israelische Historiker und Soziologe Moshe Zuckermann genau das, was der Zentralrat der Juden Dr. Dieter Graumann praktiziert: Einen inflationären Gebrauch des Begriffs ' Antisemitismus '. Damit trägt dieser mit dazu bei, dass der Begriff zur Worthülse verkommt und beliebig für eigene Interessen mißbraucht wird.

     

    Der Zentralratsvorsitzende nährt durch seine nebulösen Vorwürfe gegenüber der Partei DIE LINKE

    den Verdacht, dass es ihm weniger um reale Bekämpfung von Rassismus und Menschenrechtsverletzungen geht, sondern um die Verteidigung einer israelischen Politik, die er glaubt mit Kritikverbot

    stützen zu müssen. Merkt der Zentralratsvorsitzende nicht, dass er sich nach einem Muster verhält, welches er anderen zum Vorwurf macht?

  • L
    LKS

    Es empfiehlt sich, auf sueddeutsche.de den Originaltext von Graumann zu lesen.

    Es ist schon ganz schön absurd, da schreibt der Mann tatsächlich, die Linke müsse sich aus einem "Kerker des Israel-Hasses" befreien, gehts auch eine Nummer kleiner?! Seine Vorwürfe sind unglaublich oberflächlich und über andere Parteien verliert er wohlweißlich kein Wort. So berechtigt es sicher ist, das Thema im Einzelnen im Auge zu behalten und darauf hinzuweisen - was für ein Ziel verfolgt Graumann mit dieser absurden Polemik? So erscheint das doch eher als Teil der systematischen Kampagne gegen die Linke denn als ernsthafte Auseinandersetzung mit einem Problem. Hätte ich so nicht erwartet.

  • J
    joka

    Ich glaube nicht, dass Die Linke gegen Araber, Israelis und Malteser (das sind nämlich Semiten)ist. Auch der jüdische Glauben kann denen schnurzpiepegal sein. Man ist auch nicht antijüdisch, wenn man die Politik des Staates Israel kritisiert. Die Menschen jüdischen Glaubens sollten nicht in dieses verbale Fettnäpfchen treten und Herr Graumann ... nun ja.

  • T
    Thorsten

    Wer zuerst Nazi oder KZ sagt, hat verloren.

  • S
    Shani

    Die Kommentare zeigen wunderbar das eigentliche Problem auf, das Verleugnen oder Verdrängen, und natürlich die beliebte Strategie, entrüstet zu verneinen, dass Kritik an Israel immer antisemitisch sein müsse. Das behauptet niemand, aber dagegen zu protestieren, das erscheint erstmal logisch.

     

    So muss man über das eigentliche Problem - den schäbigen Antisemitismus (nicht nur) in der Linkspartei - nicht mehr sprechen.

  • OS
    Otmar Sauer

    beginnt antisemitismus DIESSEITS oder JENSEITS der SIEDLUNGSFRAGE???

  • A
    aurorua

    Im Grunde ist für extremistische Juden doch jeder der die endliche Umsetzung der UN-Resolution 242 fordert ein Antisemit. Seit der Landname Kanaans scheitern israelische Staatsgründungen immer wieder, woran das wohl liegen mag.

  • L
    Luet

    Wie würde die Region Israel/Palestina aussehen, wenn seit Gründung des Staates Israel z.B. 10 % der Ausgaben für das Militär Israels als Entschädigung, an die ihres Grundbesitzes beraubten Palästinenzer, gezahlt worden wären?

    Würden aus Feinden zumindest verträgliche Nachbarn, wenn die Füchtlingelager unnötig würden?

    Wenn die aus ihrer Heimat Vertriebenen Arbeit und Unterkunft erhalten, hätte dann der Terrorismus weniger Anhänger?

    Dreimal Ja.

    Liebe Einwohner Israels, dann fangt endlich an, Frieden mit den Nachbarn zu schließen und existenzsichernde Maßnahmen für die von eueren Vätern vertriebenen Menschen durchzuführen.

  • G
    gettop

    da erdreistet sich ein Herr graumann (beruf immobilienkaufmann)in deutschland die gutmenschen zu definieren - mit dem metermaß - gut und richtig sind diese, welche die ziele des zionismus fördern : die okupationspolitik israels beklatschen und wie kürzlich in us-congress, die träumereien von einem grossisrael des Herrn netanjahu 29mal beklatschen.

     

    im herbst gibt herr graumann wieder eine meßlatte zum antisemitismus vor, wenn in der un-vollversammlung ein palestinenserstaat ausgerufen wird, muss die deutsche hand untenbleiben, nur die anderen eu-staaten dürfen sie heben, aber denen ist ja die beurteilung durch herrn g. egal.

  • S
    Shani

    Die Kommentare zeigen wunderbar das eigentliche Problem auf, das Verleugnen oder Verdrängen, und natürlich die beliebte Strategie, entrüstet zu verneinen, dass Kritik an Israel immer antisemitisch sein müsse. Das behauptet niemand, aber dagegen zu protestieren, das erscheint erstmal logisch.

     

    So muss man über das eigentliche Problem - den schäbigen Antisemitismus (nicht nur) in der Linkspartei - nicht mehr sprechen.

  • B
    Birol

    Tja, liebe TAZ. Die Geister die gerufen wurden, befinden sich offensichtlich innerhalb ihrer Leserschaft. Antisemitismus wohin man liest...

  • TB
    Thorsten Büchner

    Stimmt auf den Punkt, was Graumann sagt. Die Einlassungen der "Israelkritiker" in diesem Forum ("Antisemiten" würde besser passen) erinnern übrigens an gängige Statements aus den Achtzigern zu einem anderen Thema: "Ich habe nichts gegen Ausländer, aber..."

  • K
    Kischaberse

    Uh Ha

     

    ich bin nicht nur Antisemit weil ich die israel Politik kritisiere sonder auch antichrist weil ich die deutsche politik kritisiere. und antikommunist weil auch stalin doof finde. hm. ich bin das böse.

  • M
    max

    selber antisemit!

     

    (kindergartenniveau liebe jüdische gemeinde, ganz schwach)

  • J
    Johannes

    Ich finde die Kampagne gegen die Linkspartei nur noch grotesk. Nachdem die Kommunismusdebatte nicht verfangen hat, wird nun die Antisemitismuskeule ausgepackt. Ich halte die Äusserungen einiger LINKE auch nicht für hilfreich, weiss man doch, wie Israelkritik in Deutschland immer wieder instrumentalisiert wird. Aber nach der Logik des Zentralrates müsste man auch der UN wegen ihrer Resolutionen und Verurteilung der israelischen Politik Antisemitismus vorwerfen. Ein durchschaubaresw und verlogenes Spiel betreiben Sie da, Herr Graumann.

  • CC
    Claus Carstensen

    Was mir hier wieder nebenbei auffällt:

     

    Warum definieren diese Menschen sich nicht als Menschen jüdischen Glaubens? Denn sollten wir nicht zuerst alle Menschen sein, und dann erst Christen, Juden, Muslime, Atheisten, Behinderte, Fußballfans, Journalisten, Linksparteimitglieder, ...

     

    Ich denke, solange wir das nicht begriffen haben, wird es schwer bleiben.

  • C
    Celsus

    Hier sollte scharf getrennt werden zwischen Antisemitismus und der Ablehnung der aktuellen israelischen Politik. Politisch sollte neben dem Existenzrecht Israels allerdings auch die Einhaltung der Menschen- und Bürgerrechte durch den Staat Israel gegenüber den Arabern beobachtet werden und über den besten Weg zu einem Frieden diskutiert werden. Das geht uns alle an und nicht nur Israel.

  • M
    Maike

    Ich glaube gerne, dass die Linkspartei ein antisemitismusproblem hat, allerdings ist die Aufführung der Belege hierfür dürftig.

  • L
    Lars

    Warum ein sitzenbleiben bei einem Peres Besuch und das nicht zustimmen der sog. Antisemitismuserklärung der Linken Antisemitismus sein sollen bleibt wohl Graumanns Geheimnis. Das Graumann auch zu denen gehört, die jüdische Mitbürger die politisch anderer Meinung sind, diffamiert nur mal so nebenbei. Mit dem Begriff Antisemitismus wird z.Zt. sehr inflationär umgegangen. Ob dies der Bekämpfung des wirklichen Antisemitismus dient stelle ich mal in Frage.

     

    @Jan

     

    Ich würde ja die Formulierung berechtigte Kritik an der Politik der israelischen Regierung vorziehen, aber um die Frage zu beantworten genau darauf zielt die von Voigt und Salzborn angezettelte Debatte. Denn berechtigte Kritik gibt es in deren Augen nicht, folglich muß jede Kritik per se Antisemitisch sein. Das eigentlich schlimme ist das, sich selbst als seriös definierende, Medien darauf anspringen und das relativ undifferenziert nachplappern. Eine Ausnahme ist hier z.B. der Kommentar von Ullrich hier in der TAZ, wobei sonst auch von der TAZ wenig konstruktives kam.

  • W
    Wortklauber

    Gab es nicht mal einen Unterschied zwischen

    Antisemitismus und Antijudaismus ?

    Gab es nicht mal ein recht darauf Regierungen zu Kritisieren die willkürlich einen Teil ihrer Bevölkerung kritisieren?

    Ist man dann auch ein Ausländerfeind wenn man China kritisiert ?

    Die Kritik an der Linkspartei wird immer Abstruser, erst werfen ihr NSDAP-Nachfolger eine Nachfolge zur SED vor, jetzt werfen ihr NSDAP-Verfolgte und kopierer eine Nachfolge zur NSDAP vor.

    Die Hilfkosigkeit scheint immer weitere Kreise zu ziehen.

  • C
    camus

    diese ganze debatte ist dermaßen verlogen....die anderen parteien haben selbst genügend antisemitismus leichen im keller liegen. die fdp z.b. ist die partei mit den meisten ehemaligen nsdap mitgleidern (zum großteil schon tod). ide cdu hat anscheindend ihren herrn filbinger und oettingers rede vergessen. auch betreibt sie heute nocht "bildungszentren" gemeinsam mit rassisten und faschisten.

    des weiteren zum antisemitismus gehört auch die politik israels mit einem anderen maß zu messen als die politik anderer staaten. das kann auch ein permanentes gut heißen sein (positiver-antisemitismus). ein "aufgeklärter" journalismus würde die vorwürfe in kontext und vergleich setzen und nicht schlicht rekapitulieren, wenn es dem redakteur passt

  • W
    Walter

    Wieso ist man Antisemit, wenn man mit der Politik der israelischen Regierung nicht einverstanden ist. Eins hat doch mit dem anderen nichts zu tun.

  • J
    Jan

    Der Zentralrat der Juden müsste mir mal eine Frage beantworten:

     

    Ist berechtigte Kritik an Israel gleichzusetzen mit Antisemitismus? Ich würde wahrscheinlich auch nicht aufstehen, wenn der israelische Präsident anwesend ist, aber deswegen habe ich nichts gegen Juden.