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Antifa demonstriertZweiter Streich gegen Weddinger Nazis

Demo gegen Weddinger Neonazi-Gruppe. Verfassungsschutz wertet diese als aggressiv.

"Nazis auf die Pelle rücken", lautet das Motto, mit dem ein Antifa-Bündnis am Freitagabend durch den Wedding ziehen will. Die Demonstration richtet sich gegen die rechtsextremen "Freien Nationalisten Berlin Mitte" und aktuelle rechte Übergriffe im Norden Berlins. Die Opferberatung Reachout listet seit Jahresbeginn jeweils vier rechtsextreme Vorfälle im Wedding und Weißensee auf. Die Demoveranstalter erwarten rund 500 Teilnehmer.

Bereits vor drei Wochen hatte sich eine Antifa-Demonstration in Weißensee gegen die "FN Mitte" gerichtet. Die lose Kameradschaft hatte sich Anfang des Jahres im Wedding gegründet. Der Verfassungsschutz rechnet ihr 10 bis 15 Mitglieder aus dem Berliner Norden zu. Diese sind zumeist jung, gewaltbereit und aktionistisch: fremdenfeindliche Sprühereien an Moscheen und Parteibüros, "NS jetzt"-Plakate, auch ein versuchter, bewaffneter Angriff auf ein alternatives Jugendzentrum in Weißensee.

Trotz erster Proteste zeigt sich die "FN Mitte" weiter rege. Auf ihrer Internetseite berichtet sie unter anderem von einem Besuch der Berliner Grabstätte des 1930 erschossenen SA-Sturmführers Horst Wessel - "einem unserer tapfersten Helden". Man verstehe sich als Teil einer Generation, die "eine deutsche Revolution herbei- und durchführen" wird, heißt es. Dazu die Parole: "Nie wieder Krieg nach unserem Sieg". Auch mit der NPD versteht man sich und ruft mit zu einer Kundgebung der Neonazi-Partei am Samstag in Schöneweide auf.

Verfassungsschutz-Chefin Claudia Schmid attestierte der "FN Mitte" am Mittwoch "Versatzstücke einer revisionistischen, system- und fremdenfeindlichen Gesinnung". Die kameradschaftsähnliche Gruppierung zeige ein hohes Aktionsniveau, sei gewaltbereit und äußere sich "ausgesprochen aggressiv". Innensenator Ehrhart Körting (SPD) sprach dagegen von einer "kleinen Gruppe, deren Gewicht man nicht überschätzen sollte".

Die Demonstration gegen die Neonazis beginnt um 18 Uhr am U-Bahnhof Osloer Straße. "Wir werden nicht zulassen, dass menschenverachtende Propaganda im Wedding Fuß fasst", so Martin Sonnenburg von der Antifa Pankow.

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