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Anti–Atom–Gesetz in Neuseeland Zäsur in der Geschichte des Landes

Wellington (afp) - Das neuseeländische Parlament hat am Donnerstag ein Gesetz verabschiedet, mit dem das Land zur atomfreien Zone erklärt wird. Das Gesetz verbietet die Entwicklung, Erprobung und Lagerung atomarer Einrichtungen und untersagt atomgetriebenen Schiffen das Anlaufen neuseeländischer Häfen. Premierminister David Lange bezeichnete die Annahme des Gesetzes, das bereits im vergangenen Jahr die Auflösung der 35 Jahre bestehenden Verteidigungsallianz mit den USA bewirkt hatte, als entscheidende Zäsur in der Geschichte des Landes. Schon seit Amtsantritt der Labour–Regierung Langes im Juli 1984 waren atomgetriebenen Kriegsschiffen Besuche in Neuseeland verboten worden. Die oppositionelle Nationale Partei erklärte, sie werde das Gesetz nach einem Sieg bei der für August erwarteten Parlamentswahl zurücknehmen. Premierminister Lange erklärte, man habe zum ersten Mal in der Geschichte Neuseelands der letzten 40 Jahre „eine fundamentale Wiederfestlegung dessen unternommen, was unsere Sicherheit bedeutet“. Oppositionsführer Jim Bolger dagegen warf Lange vor, durch die Anwendung einer Anti–Atom–Politik zu einem „Werkzeug Moskaus“ geworden zu sein und die Sicherheit nicht zu gewährleisten.

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