■ Anspruchsvoll: Wesseler will 200 m
Bremerhavens Kunstverein könnte mehrere Jahre lang jeden Sommer einen unterschiedlich bunten Strauß aus den inzwischen angesammelten Werken binden. Aber wer immer wieder – inzwischen zum vierten Mal – raffiniert schöne Potpourris erstellt, träumt natürlich weiter. Kunsthallen-Chef Jürgen Wesseler würde sich für die vielen Stücke, deren Ankauf er seit 1971 mitverantwortet, ein festes Haus wünschen. Die guten, die ausstellenswerten Exponate – niemals Einzelstücke, sondern nach Schwerpunkten gesammelt – würden etwa 200 Wandmeter einnehmen, hat der Kunstverein kürzlich errechnet. Objekte und Skulpturen sind dabei gar nicht berücksichtigt. Für eine Dauerausstellung des Bestandes würde also ungefähr das Vier- bis Fünffache der Kunsthallenfläche benötigt. Eine unrealisierbare Vision? „Wir brauchen ein eigenes Haus“, sagt Wesseler klipp und klar. Zwar will er sich weder auf Standort noch auf Größe festlegen lassen, aber daß ein neues Kunstmuseum aus touristischen und ökonomischen Gründen nur in Sichtweite der Kunsthalle sinnvoll ist, gibt er zwischen den Zeilen zu. Die Diskussion ist in Gang gekommen, und die Sommer für Sommer wechselnden „Potpourris“ zeigen, daß im Keller genug herumliegt, was das Tageslicht nicht zu scheuen braucht. hh
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