piwik no script img

Anschlag im IrakMindestens 32 Tote

Erneut sind bei einem Anschlag im Irak mehr als 30 Menschen getötet worden. Und wieder ereignete sich der Anschlag in einem hauptsächlich von Schiiten bewohnten Viertel.

Seit Beginn des Jahres wurden im Irak mindestens 200 Menschen bei Anschlägen getötet. Bild: dapd

BAGDAD dapd | Bei der Explosion eines mit Sprengstoff beladenen Autos nahe eines Trauerzugs sind am Freitag in der irakischen Hauptstadt Bagdad mindestens 32 Menschen getötet worden. Bei der Hälfte der Toten handelte es sich um Polizisten, die den Marsch bewachen. 65 weitere Menschen wurden verletzt, wie die Polizei mitteilte.

"Es war eine riesige Explosion", sagte der Ladenbesitzer Salam Hussein, der den Trauerzug beobachtet hatte. Nachdem einer seiner Mitarbeiter bei dem Anschlag verletzt worden sei, habe er diesen ins Krankenhaus gebracht. Dabei habe er rund um den Anschlagsort in Flammen stehende Fahrzeuge und "verstreut herumliegendes menschliches Fleisch und mehrere verstümmelte Körper in Blutlachen" gesehen, sagte der Händler. Nur Minuten nach dem Anschlag eröffneten Bewaffnete an einem Kontrollposten in dem Viertel das Feuer und töteten der Polizei zufolge zwei Beamte.

Bei dem Anschlag sprengte ein Selbstmordattentäter sein Auto in einem vorwiegend von Schiiten bewohnten Viertel Bagdads in die Luft. Dort waren Trauernde zu einem Begräbnis für eine am Vortag getötete Person zusammen gekommen.

Seit Beginn des Jahres wurden im Irak mindestens 200 Menschen bei Anschlägen getötet. Nach dem Abzug der amerikanischen Truppen und einer andauernden politischen Krise wächst die Sorge vor einem Bürgerkrieg im Irak. Bisher waren die meisten Todesopfer schiitische Pilger oder Angehörige der irakischen Sicherheitskräfte.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!