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Anne Haeming Der Wochenendkrimi Drei Folgen Mord mit Aussicht!!!

Erst singen alle noch einträchtig, dann saust eine Kugel durch die Luft, ein Mann fällt tot vom Pferd. Dass irgendwer bei Dorffesten am liebsten mal die Knarre rausholt, wundert wirklich nicht weiter. Und Hauptkommissarin Sophie Haas (Caroline Peters) freut sich: Endlich mal wieder was los in Hengasch, Kaff jottwede.

Wirklich, es ist wurscht, dass wir hier in drei Folgen hintereinander von Sankt-Martins-Umzug bis Weihnachten die trübe Kälte um die Ohren gehauen bekommen. Es ist auch wurscht, dass das die letzten drei Folgen der bislang letzten Staffel von „Mord mit Aussicht“ sind, die immerhin schon vor drei Jahren zu sehen war.

Denn mal ehrlich: Drei Folgen oder gerne auch eine ganze Staffel „Mord mit Aussicht“ im NDR ist immer noch besser als alles andere, was an diesem Wochenende im Fernsehen zu sehen ist. Kanzler*innen-Duell am Sonntag inklusive. Deswegen spielt es auch überhaupt keine Rolle, um welche Fälle es geht, dass Haas selbst in der Mittelfolge in Verdacht gerät, weil sie nach einem Konzert der Band „Fraktus“ mit einem totalen Filmriss aufwacht. Und auch, dass ihr Vorgänger Zielonka in der Schlussfolge, in der sie eigentlich auf dem Absprung zurück nach Köln ist, entführt wird.

All das ist vollkommen nebensächlich. Denn die großartige Lässigkeit, mit der das umwerfende Ensemble aus Peters, Meike Droste, Bjarne Mädel, Petra Kleinert und Johann von Bülow agiert, die punktsicheren Dialoge, die Aufmerksamkeit, mit der jeder einzelne Moment inszeniert ist; all das macht diese Provinzkrimiserie nach wie vor unübertroffen. Und das Warten, ob doch noch eine Staffel folgt, ein einziges Jammertal.

Zugegeben, all diese Zeilen stehen hier nur, um den Platz zu füllen. Es hätte gereicht, ganz oben nur „Drei Folgen Mord mit Aussicht“ hinzuschreiben, dahinter ein paar Ausrufezeichen, fertig. Wissen eh alle Bescheid.

„Mord mit Aussicht“; 3 Folgen, Sa., 21.45 Uhr, NDR

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