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AnnaKlöpper Der Wochenendkrimi Klüngel im laufenden Betrieb

Man muss ein wenig Geduld mitbringen für den fünften Fall von Kommissarin Helen Dorn (Anna Loos). Und zwar eine ganze lange Ewigkeit von beinahe einer halben Stunde – ja, für einen 90-minütigen Krimi ist das viel –, bis aus einer Rückblende hier (ein vermeintlicher Mord unter libanesischen Drogendealern) und ein paar Privatproblemen der Kommissarin dort (der kranke, einsame Vater, der freakige Typ von der Bar letzte Nacht) die losen Enden zur eigentlichen Geschichte zusammenschnurren.

Macht aber nichts, im Gegenteil. Gerade weil nichts passiert, wartet man und wartet – und erschrickt dann erst recht: über diese Plötzlichkeit, die Wucht, mit der das Chaos kommt. In diesem Fall eine Bombe, die in der Duisburger Innenstadt ­explodiert. Fünf Tote, auch die Kommissarin war – ob Zufall oder nicht, wird noch die Frage sein – am Tatort und liegt hernach mit einem Knalltrauma, was tatsächlich nur so lustig klingt, im Krankenhaus.

Selbstverständlich hält es sie dort nicht lange, denn Dorn muss verhindern, dass der Fall zu früh zu den Akten gelegt wird: Dass der junge, deutsche Islamist, der sich gleich nach der Tat per Video zu dem Anschlag bekennt, tatsächlich der Täter war, mag sie nämlich nicht so recht glauben.

„Sie haben also Ihren islamistischen Terroristen, Fall erledigt“, zischt sie verächtlich in Richtung ihres Koermittlers ­Viktor Renko (Adnan Maral).

Tatsächlich sind die Dinge am Ende etwas komplizierter, aber auch nicht allzu sehr: Wer am Anfang bei der Rückblende, der vermeintlichen Schießerei im Drogenmillieu, genau hinschaut, ist am Ende nicht allzu überrascht. Aber dass die Polizei vielleicht lieber erst mal „in alle Richtungen“ ermittelt, als Licht in den Klüngel im laufenden Betrieb zu bringen – okay, da kann man ruhig immer mal wieder hinleuchten.

„Helen Dorn“: „Gefahr im Verzug“; Sa., 20.15 Uhr, ZDF

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