piwik no script img

Anlässlich Boris Beckers "Ja"-WortVom Lieben gelernt

Glückwunsch! Boris Becker ist wieder in Hafen der Ehe - die taz hat die Rede seines Trauzeugen mitgehört.

Was lange währt, wird endlich gut - Boris Becker hat vorerst die letzte Frau seines Beuteschemas gefunden. Bild: ap

"Liebe Lilly, lieber Boris, liebes Brautpaar! Geschätzte Freunde, liebe Verwandte. Ich, Luis Garcia Fanjul, reichster Mann Mexikos, kann als Boris' Trauzeuge nicht von der guten Tradition lassen, heute sein Leben Revue passieren zu lassen. "Frauen haben mein Leben erweitert, aber lebensbestimmend waren sie nie", hast du einmal gesagt, Boris. Dabei haben Frauen dich von Anfang an geprägt, unterstützt, verändert. Und du, den wir als guten Liebhaber erinnern, hast deine Frauen zu anderen, besseren Menschen gemacht. Hatte Benedicte Courtin, deine erste große Liebe, dich nicht nach Monaco gebracht? Es war Schicksal, dass ihr Vater damals Chef der monegassischen Ausländerbehörde war. Gott, Boris, du warst neunzehn, hattest deinen ersten Sex - und das mit einer jungen Monegassin, I mean, hello!

Oder Karen Schultz, die Lehramtsstudentin - war die schlau gewesen. Plötzlich interessiertest du dich für Politik, sympatisiertest mit der Hafenstraße, man konnte dich nicht wiedererkennen! Dann kam Babs, deine Frau. Sie schenkte dir zwei Söhne und Spiritualität - die sie durch dich dann noch vertiefen konnte, denn wer durch tiefes Leid geht... Verdammt, durch sie arbeitest du dich seit zehn Jahren an einem Beuteschema ab - und jetzt hast du eine Frau gefunden, die ihre hübsche kleine Schwester sein könnte, verrückt ist das.

Angela Ermakova, ja, auch wenn es nur sieben Sekunden waren - ich muss sie erwähnen. Schließlich war noch nie, noch niemals auf der Welt, ein Vaterschaftstest unnötiger gewesen. Du erklommst durch Angela romantische Höhen: "Sie sind eine sehr schöne Frau" sollst du in der Kammer gesagt haben. Doch nicht nur dadurch hast du ihr Leben bereichert: Die Kosten-Nutzen-Rechnung dieser Affäre war wirklich brilliant.

Dann Sabrina Setlur, die Rapperin. Durch sie konntest du die Sprache der Straße perfektionieren. Sie selbst entdeckte nach dir ihre neue Sexualität und kommt jetzt im Fernsehen groß raus. Einen ähnlich guten Einfluss hattest du auf Patrice Farameh: Sie bekam eine eigene Fernsehshow und durfte mit Karl Lagerfeld reden. Dich lehrte sie, verlassen zu werden - eine unschätzbare Bereicherung für deine Seele!

Caroline Rocher, deine Tänzerin, gab dir den Glauben an lange Beziehungen zurück; durch dich kam sie in den Playboy, nach München und in den Keks-Kalender. Und dann trafst du Lilly: deine Braut, deine Schöne, dein Glück. Gott weiß, warum ihr euch verloren hattet, damals, im dunklem Herbst.

Vielleicht musstest du erst ein anderes Kapitel schließen: Sandy Meyer-Wölden kam zurück in dein Leben - um kurz darauf für immer zu verschwinden. Hattest du nicht ihrem Vater versprochen, auf sie aufzupassen? Hatte sie nicht deine Söhne gehütet? Lieber Boris, das Mädchen ist auf einem guten Weg, sie hat jetzt Oli Pocher.

Lilly, schönste Braut der Welt, diese Rede gehört auch dir, die du es wagst, mit diesem Mann dein Leben zu teilen. Sei ohne Sorge - er hat vom Leben gelernt. Alles Gute euch beiden, ahoi, ich bin bei euch." Protokoll: Jana Petersen

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

10 Kommentare

 / 
  • A
    andererElmar

    Danke dafür !

    Boulevard muss nicht zwangsläufig platt-niveaulos und ehrabschneidend sein !

    Wenn diese Rede wirklich so gehalten wurde, so war sie amüsant, von freundlicher aber auch direkter Offenheit - ganz so, wie man es von einem sehr vertrauten guten Freund erwarten würde !

  • P
    paulborat

    supi jetzt muss ich die bild neme kaufe...taz "deckt " alle themen ab...und bobbele: ich zähl mit ,du schaffst die 100 noch,ich glaube an dich...

  • E
    elmar

    armes deutsches herrentennis. einst war das bobble seine referenz. heute ist es sein fluch. papi + mami denken vor dem schlaegerkauf an ihn + lassen es dann aus fuersorgegruenden bleiben.denn boxen + tennis sind sich aehnlicher als man denkt. im Faustkampf sprach man einst von dem "einen kampf zuviel". seit b.b. gibt es welttennis den "return too much".

  • TH
    Theloneous Honk

    Die englander mit ihren angeborenen aussprachfehlern nannten das restaurant der "immaculate conception" NOBU,

    guenstigerweise: KNOB YOU

  • B
    Brezel

    Ich hoffe und wünsche B. Becker eine never-ending-story, nicht mit dieser Lilly, sondern mit Angela, Beatra, Cesarine, Doven-trine, Ernakova (in Verbindung mit Angela hat er es, in diesem Fall Sie - ja schon durchge… – (die Besenkammernummer, wie aufregend) usw. usw.

    Glückwunsch der TAZ. Jana Peterson, sollte sich noch in etwas Geduld üben, auch sie ist bald, zumindest vom alphabetischen Standpunkt aus, drann – von ihm genommen zu werden – denn schließlich ist er ein MANN!

    Er wird es uns immer wieder beweisen (müssen wollen, ganz unbedingt sogar), wenn er es dann nicht mehr tut, erst dann ist auch er ein alter Sa..! Dazu ist es (er) noch zu früh….

    Im Fernsehen werde ich es mir nun nicht mehr anschauen, das Gedächtnisprotokoll reicht mir…

  • A
    Alex

    Schade das die TAZ nun so nahe an die Bild Zeitung rangerückt ist. Mit Klatsch und Tratsch als Aufmacher.

  • O
    OhneWorte

    Nicht ernsthaft, oder?

  • SS
    Svetozar Schnuckelberger

    Erschütternd, dass sogar die taz sich nicht zu schade ist, dieses Nicht-Ereignis aus der untersten Schublade des Boulevards zu kommentieren!

  • B
    BÄÄÄÄÄRRK!!!

    Uns Bobbele, schon wieder ein Sturz per Trauung ins Unglück. Wann begreift er endlich, dass sie alle bloß sein Geld und seine Beziehungen wollen.

    Schlau diese LILLY definitiv saniert, egal wie lange dieser Ausflug dauert.

    Trotzdem Bobbele so lange wie es denn hält viel Spass mit Deiner Lilly.

  • K
    Katharina

    .. und übermorgen wird die Ehe wieder annuliert.

    Der Bengel hat's einfach immer noch nicht geschnallt. Nun gut, damals wollte ihn keine und heute wechselt er sie wie Unterwäsche. Typische Höhenflüge bei Berühmtheit.

    Für mich ist er heute immer noch genauso unattraktiv; bei solch Verhalten wird er auch nie attraktiv werden..