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Archiv-Artikel

Anklage wegen Menschenhandels

Drei Ukrainer kommen vor Gericht. Fahnder waren bei den Ermittlungen zuvor auch auf Friedman gestoßen

Drei mutmaßliche ukrainische Menschenhändler, die im Zuge der Drogenermittlungen um den ehemaligen Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden, Michel Friedman, in die Schlagzeilen geraten waren, kommen bald vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft Berlin hat gegen die drei Männer wegen schweren Menschenhandels und Zuhälterei Anklage erhoben, wie Justizsprecher Björn Retzlaff am Dienstag mitteilte. Den 23, 25 und 33 Jahre alten Männer wird unter anderem vorgeworfen, von Mai 2001 bis zu ihrer Verhaftung im April mindestens vier osteuropäische Frauen nach Deutschland geschleust zu haben – drei von ihnen sollen unter Gewaltandrohung zur Prostitution gezwungen worden sein.

Bei den umfangreichen Zeugenbefragungen zu diesem Fall war auch Friedman wegen des Verdachts auf Drogenbesitz ins Visier der Fahnder geraten. Tatsächlich fanden die Ermittler dann bei einer Hausdurchsuchung bei dem bekannten TV-Moderator Anfang Juni drei Tütchen mit Kokainspuren. Das Verfahren gegen ihn wurde eingestellt, nachdem er einen Strafbefehl wegen illegalen Kokainbesitzes in Höhe von mehr als 17.000 Euro akzeptiert hatte. Zudem legte Friedman alle seine Ämter nieder. Bei den eigentlichen Ermittlungen zum Menschenhandel war er aber zu keinem Zeitpunkt Beschuldigter, hatte Retzlaff während des Verfahrens stets betont. DPA