: Anklage in Mauretanien
NOUAKCHOTT afp/taz ■ Mauretaniens inhaftierter Oppositionsführer Mohammed Ould Haidallah soll des versuchten gewaltsamen Umsturzes angeklagt werden. Generalstaatsanwalt Mohammed Ould Oumar sagte am Montag vor Journalisten, Haidallah habe die Bürger zu Gewalt aufgerufen, sei in Subversion verwickelt und habe „nach den uns vorliegenden Dokumenten und Informationen heimlich einen Putsch versucht, um die Macht mit Gewalt zu ergreifen, während er zugleich an demokratischen Wahlen teilnahm“. Haidallah war einen Tag vor den Präsidentschaftswahlen vom letzten Freitag kurzzeitig festgenommen worden und sitzt seit Sonntag erneut in Haft. Laut offiziellem Wahlergebnis erhielt er 18,7 Prozent der Stimmen, Amtsinhaber Maaouiya Ould Taya bekam 66,7 Prozent. Wahlbeobachter waren nicht zugelassen. Oppositionelle forderten, Tayas Wahlsieg nicht anzuerkennen. Gestern sollte Mauretaniens Parlament zu einer Sondersitzung zusammentreten, um dem ebenfalls inhaftierten Wahlkampfleiter Haidallahs, dem Oppositionsabgeordneten Ould Amar, in Vorbereitung auf einen Prozess die Immunität zu entziehen.