: Angst vorm chinesischen Staudamm
■ US-Banken geben keine Kredite für das Riesenprojekt
New York (AP) – Trotz China- Euphorie halten sich die amerikanischen Anleger beim Drei- Schluchten-Staudamm am Jangtse zurück. Das gigantische Projekt soll nach den Plänen der Pekinger Regierung bis zum Jahr 2009 am Jangtse bei Yichang entstehen – es wäre der größte Staudamm- und Kraftwerkskomplex der Welt mit einer Energieleistung von 84,7 Milliarden Kilowattstunden jährlich. Die Gegner im In- und Ausland warnen allerdings vor der unwiederbringlichen Zerstörung einzigartiger Naturschönheiten sowie den sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Umsiedlung von 1,3 Millionen Menschen.
Peking hofft, daß ausländische Investoren ein Finanzierungsloch von vier bis sieben Milliarden Mark stopfen. Doch die drei führenden Unternehmen der Investmentbranche zögern: Goldman Sachs gibt überhaupt keine Stellungnahmen ab, Merrill Lynch weist Berichte über Geschäftsverbindungen kategorisch zurück, und Morgan-Stanley hat noch nicht entschieden. Viele andere Investmentfirmen in den USA haben ihren Kunden bereits mitgeteilt, daß sie nicht mit Anleihen des Jangtse-Komplexes handeln werden.
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