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Angst essen Seelen auf

■ Zur Schießerlaubnis für israelische Siedler

Unerträgliche Bilder reihen sich zwanglos aneinander. Tsahal scheint als Besatzungsarmee von den schlimmsten Dämonen einer Kolonialarmee heimgesucht. Nachdem Tsahal von der obersten Führung freien Schießbefehl erhielt, wenn Palästinenser Molotow–Cocktails benutzen, geht nun Israak Rabin einen Schritt weiter. Auch den Siedlern wurde jetzt ein Jagdschein erteilt, „sofern ihr Leben in Gefahr ist“. Diese staatliche Legitimierung einer gesellschaftlichen Selbstjustiz übersteigt bei weitem, was sich in diesem schleichenden Bürgerkrieg die radikalsten Kritiker zionistischer Maßlosigkeit vorstellen konnten. Ich habe noch Shamirs entsetzlichen Satz in den Ohren: „Es wird wieder Ruhe herrschen, wenn die Palästinenser wissen, was es bedeutet, Angst zu haben“. Nun scheint er die Losung der radikalsten Siedler übernommen zu haben: „Wir sind zwei Völker, die um ein Land kämpfen. Es gibt keinen Platz für zwei.“ Die Palästinenser selbst in den besetzten Gebieten bedrohen das Leben der Siedler. Dank der nun erteilten Schießerlaubnis werden die Siedler den „richtigen“ Gebrauch davon machen, damit diese Gebiete eines Tages nur von Juden bewohnt werden können. Tod und Tränen werden den Palästinensern die letzte Heimatsehnsucht austreiben. Diejenigen, die solche Schießerlaubnis erteilen, handeln aus rücksichtslosem Zynismus. Sie wollen keine menschliche Lösung, sondern die Schwächeren sollen sich den Stärkeren widerstandslos beugen. Israel frißt täglich seine Seele ein wenig mehr auf. Dany Cohn–Bendit

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