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Angela Merkel ist wiedergewählt"Merkel ist die wahre Medienkanzlerin"

Mit 323 von 612 Stimmen wurde Angela Merkel als Kanzlerin in ihre zweite Amtszeit gewählt. Warum wir sie vielleicht noch viel länger haben werden, erklärt ihr Biograf Gerd Langguth.

"Krisenzeiten sind immer Kanzlerzeiten": CDU-Vorsitzende Angela Merkel bei der Pressekonferenz zum Koalitionsvertrag am vergangenen Samstag. Bild: ap
Interview von Ralph Bollmann

taz: Herr Langguth, nach elf Jahren Pause regiert wieder Schwarz-Gelb. In Überschriften ist von Angela Kohl die Rede. Erleben wir tatsächlich eine Neuauflage der Kohl-Ära?

Gerd Langguth: Jede Zeit hat ihr eigenes Personal, aber Angela Merkel hat viel von Kohl gelernt. Schwarz-Gelb gibt es jetzt schon in sieben Bundesländern. Diese Kombination wird wieder Normalität - vielleicht länger, als manche wünschen. Merkel hat gute Chancen, insgesamt sechzehn Jahre Kanzlerin zu bleiben.

Wie bitte?

Solche Perspektiven erfreuen Linke sicher nicht. Aber wenn es bei der Schwäche der SPD bleibt - dann kommt die CDU gar nicht darum herum, dass sie die Kanzlerin stellen muss. Merkel hat im Vergleich zu Kohl sogar den Vorteil, dass sie für alle denkbaren Koalitionen gut ist, außer mit der Linkspartei.

Wird ihre Popularität im gegnerischen Lager durch Schwarz-Gelb nicht schwinden?

Dieser Gefahr ist sie sich wohl bewusst. Deshalb hat sie schon am Wahlabend gegengesteuert - mit dem pathetischen Satz, sie bleibe die Kanzlerin aller Deutschen.

Kann das funktionieren?

Sie hat keine Alternative. Eine große Koalition wäre ihr vielleicht lieber gewesen. Wenn man die SPD im Boot hat, kann man leichter harte sozialpolitische Entscheidungen treffen. Aber der Wähler wollte es anders.

Bild: dpa
Im Interview: 

Gerd Langguth, Jahrgang 1946, lehrt als Politikwissenschaftler an der Universität Bonn. Er war von 1976 bis 1980 Bundestagsabgeordneter der CDU und auch Mitglied des CDU-Bundesvorstandes und zweier Grundsatzprogrammkommissionen der Union. 2005 veröffentlichte er eine Biografie über Angela Merkel.

Sie hätte auch mit Schwarz-Grün keine Probleme gehabt?

Im Gegenteil. Es hätte ihr großen Spaß gemacht, Künast und Trittin in einem Bundeskabinett zu domestizieren.

Und einen Teil des gegnerischen Lagers einzubinden?

Die Grünen verabschieden sich langsam von festgefügten Lagerbildungen, sie gehören für Merkel doch längst nicht mehr schlechthin zum gegnerischen Lager. Die meisten führenden Grünen, die ich kenne, sind offen für Koalitionen mit der CDU. Sie trauten sich aber nicht, die eigene Parteibasis und Wählerschaft davon zu überzeugen. Hätten die Grünen ähnlich wie Guido Westerwelle vor der Wahl gesagt, sie koalieren mit der CDU und verlassen das Gefängnis mit der aussichtslosen SPD, dann hätten sie zwar einen Teil der Anhänger verloren, dafür hätten dann andere die Sicherheit gehabt, dass ihre Stimme machtpolitisch nicht verloren ist.

Solche Tabubrüche wurden noch nie vor Wahlen angekündigt.

Bei einer Partei, die als Antiparteienpartei angetreten ist, sollte das anders sein. In dieser Hinsicht sind die Grünen längst erstarrt, sozusagen sehr normal.

Mit kaum jemandem traf sich Merkel zuletzt so oft wie mit Gewerkschaftern. Ist sie nach ihren Reformausflügen auch in der Sozialpolitik wieder bei Kohl und seinem Sozialminister Norbert Blüm angekommen?

Sie hat das Trauma des Wahlkampfs 2005, als man sie in die marktradikale Ecke stellte. Und sie denkt daran, dass sie diesmal fast eine Million Stimmen von ehemaligen SPD-Wählern bekommen hat. Aber auch von den Gewerkschaften war es klug, sich schon vor der Wahl mit Merkel einzulassen. Sie haben die Kanzlerin moralisch in die Pflicht genommen.

Wie lange kann Merkel diesen Kurs durchhalten, angesichts klaffender Haushaltslöcher?

Das hängt von der wirtschaftlichen Entwicklung ab - und von den Landtagswahlen. In Nordrhein-Westfalen wird es nicht selbstverständlich sein, im Mai 2010 eine Bestätigung für Schwarz-Gelb zu erhalten. Da bin ich sehr auf die Wahlaussage der Grünen gespannt.

Läuft Merkel in eine Falle wie einst Gerhard Schröder: Erst wartet sie ab, und mit den nötigen Kürzungen rückt sie dann gefährlich nah an die nächste Bundestagswahl?

Ihre Frage suggeriert, dass sie überhaupt zu einem marktradikalen Kurs zurückwill. Deutschland ist eine Konsensdemokratie, und Merkel will soziale Unruhen vermeiden. Ihre Hoffnung mag sein: Wenn sich erst einmal das Bewusstsein durchgesetzt hat, dass Schwarz-Gelb nicht zu einer Zerrüttung der Sozialsysteme führt, dann wächst vielleicht die Bereitschaft zu Reformen.

Kann man sagen: Kohl hat für die Einheit 1 Billion D-Mark Schulden gemacht, in der Krise legt Merkel jetzt die zweite Billion obendrauf?

Immerhin hat sich Merkel dem Konjunkturpaket als dem größten Verschuldungsprogramm lange widersetzt. Die Krise führt eben zu einer gewaltigen Kreditaufnahme - und macht den Staat bei wichtigen Themen wie der Bildung handlungsunfähig. In einer alternden Gesellschaft wird aber jede Regierung radikal abgewählt, die radikale Einschnitte in der Rentenpolitik macht. Das wissen die Politiker, auch da hat Merkel von Kohl gelernt.

Hat Angela Merkel einen Überzeugungskern, oder ist bei ihr alles nur bloße Strategie und Taktik?

Ohne Wertorientierung ist sie nicht, insbesondere in der Außenpolitik. Sie ist proamerikanisch, proisraelisch, proeuropäisch. Aber sie will auch politisch überleben. Sie will sich durch Spitzenleistungen verwirklichen. Weil sie schon im Elternhaus mitbekommen hat: Wenn du als Pfarrerstochter in der DDR studieren willst, musst du besser sein als alle anderen. Letztlich ist sie eine nichtideologische, pragmatische Problemlöserin. Das macht sie bei besonders Wertkonservativen in ihrer Partei suspekt, bringt ihr aber bei der Mehrheit der Wähler Respekt.

Bei den Koalitionsverhandlungen haben Union und FDP händeringend nach einem gemeinsamen Motto gesucht, nach so etwas wie einem Projekt. Was hätten Sie geraten, wenn Sie gefragt worden wären?

Merkel hat sich mit Oberbegriffen schon immer schwergetan, im Gegensatz zu Kohl ist sie auch keine Geschichtsdeuterin. Ich würde eine Kombination aus mehr Freiheit und mehr Solidarität empfehlen.

Das ist Ihrer Meinung nach kein Widerspruch?

Es war immer der Markenkern von Union, zu sagen: Mehr Freiheit für die Wirtschaft bedeutet mehr Arbeitsplätze, also auch mehr soziale Sicherheit. In Krisenzeiten ist den Wählern die Sicherheit der Arbeitsplätze ohnehin wichtiger als manche sozialpolitische Forderung. Bei der Bundestagswahl haben 9 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder die FDP gewählt. Dafür muss es doch Gründe geben.

Ist die Zeit der Projekte vorbei, nachdem Rot-Grün damit gescheitert ist?

Die Politik muss schon versuchen, eine Richtung vorzugeben. Schröders Problem war ein anderes: Er hatte 1998 eher mit einer großen Koalition gerechnet, auf einmal musste er Rot-Grün als historisches Projekt schönreden.

Auch Schwarz-Gelb wirkt wie eine arithmetische Mehrheit, die aus der Zeit gefallen ist.

Trotzdem sehe ich größere Schnittmengen als damals, vor allem auch im Politikstil. Die Grünen fühlten sich durch Schröder immer schlecht behandelt. Merkel wird mit der FDP pfleglicher umgehen.

Kohl hat immer sehr das Lagerdenken kultiviert. Kehrt es jetzt zurück?

Auch Merkel denkt in Lagern, kultiviert das aber nicht öffentlich. Im Unterschied zu Kohl ist sie eine Medienkanzlerin, viel mehr als Schröder. Sie tritt auch mit solchen Medien in Dialog, die der Union kritisch gegenüberstehen. Da kennt sie keine Berührungsängste.

Merkel regiert mit den Medien gegen die eigene Partei?

Ihre persönlichen Umfragewerte sind jedenfalls bedeutend besser als die der eigenen Partei. Bei Kohl war das umgekehrt. Merkels System funktioniert aber nur so lange, wie die Union ihre Mehrheiten in Ländern trotz bisheriger Verluste hält.

Was passiert, wenn Merkel bei den Medien in Ungnade fällt?

Das wird nicht dauerhaft passieren. Nicht nur die Kanzlerin braucht die Medien, auch die Medien brauchen die Kanzlerin.

Schröder wurde durchaus heruntergeschrieben.

Das stimmt, aber Merkel hat eine andere Offenheit des Dialogs. Sie wird nie Schröders Fehler wiederholen, etwa die Medien mit Flut von Prozessen zu überziehen.

Wenn Merkel lange regiert - wird sie dann diese Offenheit verlieren und sich dem Kohlschen Habitus annähern?

Dass man im Dauerstress immer mehr an Bodenhaftung verliert, ist ein natürlicher Prozess. Noch sehe ich das bei Merkel nicht.

Meist geraten Regierungschefs nach zwei Wahlperioden in die Krise. Kohl ist durch die Wiedervereinigung darüber hinweggekommen. Braucht Frau Merkel auch ein solches Ereignis?

Krisenzeiten sind immer Kanzlerzeiten, insofern hat Merkel bereits von der Finanzkrise sehr profitiert. Wie man sich Kohl sattgesehen hat, so sieht man sich auch irgendwann Frau Merkel satt. Ob Merkel in eine dritte Periode startet, hängt von der Performance der neuen Koalition ab. Auch davon, wie schnell sich die SPD berappelt. Letzteres wird lange dauern. Insofern braucht Merkel vielleicht kein außergewöhnliches Ereignis.

Also doch keine Angela Kohl, zumindest jetzt noch nicht?

Merkel ist ein viel modernerer Typ von Kanzlerin, zudem unideologisch. Helmut Kohl heute noch einmal auf die Bundespolitik zu übertragen wäre wie das Reaktivieren einer fernen Zeit.

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34 Kommentare

 / 
  • LP
    Ludwig Paul Häußner

    Es müsste ja geradezu mit dem Teufel zugehen, wenn Angela Merkels Geste auf dem Foto nicht das Satanszeichen wäre. Damit wäre sie auch auf der Achse des Bösen mit George W. Bush, der hin und wieder auch so auf Fotos zu sehen war.

  • A
    Axel

    Das unkritische Lobhudelei-Interview mit CDU-Langguth paßt genauso wie das erst am 26.10.09 erschienene mit Institut-der-Deutschen- Wirtschaft-Brügelmann in die taz und verdeutlicht den Schwenk dieser Zeitung analog zu den Grünen in "die Mitte". Bedenklich finde ich, daß dies zusätzlich einhergeht mit dem Verlust der Kritikfähigkeit der taz bezüglich CDU, FDP, Grünen und jeglicher sich daraus ergebender Koalitiobsmöglichkeiten.

    Aber wahrscheinlich versucht uns die taz-redaktion schon morgen mit einem Interview mit dem taz-SPD-Linken-Lauterbach oder der taz-Linken-Nahles ausgewogen ruhigzustellen.

    Schade, daß die taz politisch wie journalistisch immer mehr verkommt, ersteres im gleichklang mit den grünen.

  • B
    Bastlmayer

    Frau Merkel ist und gibt sich wie unsere dahindösende, möglichst ja nirgendwo Staub aufwirbelnde Gesellschaft. Ja nicht "Kante" zeigen, immer freundlich -Bussi, Bussi- lächeln, nebulöses Reden, der eigenen Klientel ja nicht auf die Füße treten. In dieser orientierunglos dahintaumelnden, verängstigten, um Erhaltung des Wohlstandes bittenden Gesellschaft wird Frau Merkel noch lange regieren dürfen.

  • AL
    Anna Luehse

    Von l.A.WOMAN: korrekt. "Medienkanzlerin":

    Bilderberger-sueddeutsche titelt: "Kanzlerin preist Qualitätsjournalismus" :-))).

    "QJ" geht so:

     

    "Don’t tell anyone, don’t breathe a word ..."

    http://www.timesonline.co.uk/tol/news/world/europe/article6283373.ece

     

    http://www.schweizmagazin.ch/2009/04/14/deutsche-regierung-wegen-hochverrat-angezeigt/

     

    http://www.schweizmagazin.ch/2009/04/13/deutsche-kanzlerin-merkel-ein-stasi-spitzel/

     

    @Bodo Bender, "Experten": Sind wir nicht alle Experten? :-) Ich schon, Du offensichtlich auch.

  • BB
    Bodo Bender

    Die Sinnhaftigkeit dieses Interviews mit dem CDU-Knaben Langguth ausgerechnet in der taz kann ich auch nicht erkennen. Es reicht doch, wenn dieser Mann ständig in dem Fastregierungsverlautbarungssender Phoenix seine ungeheuer unanalytischen, merkelangepassten Kommentare (als "Experte") nuschelt und einen zum Gähnen und Wegschalten veranlasst. Und dann oft genug auch noch die Hilflosigkeit und Angepasstheit der befragenden Journalisten! Auf die Frage des holländischen Journalisten Savelberg zu Schäubles 100.000 DM-Schublade bzw. die Antwort der Merkel ist ja bereits mehrfach verwiesen worden. In einem Interview hat Savelberg auf die Frage, ob deutsche Journalisten unkritisch seien, geantwortet: "Ich würde es anders bezeichnen. Vielleicht haben meine deutschen Kollegen zu viel Respekt. Mir fällt auf, dass es in Holland weniger Berührungsängste gibt. Das sind meine Kollegen härter."

  • L
    l.A.WOMAN

    Schande über die taz!

    Dieses sog. Interview hat mir die Tränen der Wut in die Augen getrieben!

    Langguth, der widerliche Schleim-Schönschreiber der Kanzlerin, den müssen wir nicht noch in der taz haben!

    Fragt doch mal nach Merkels Stasi-Akte, und warum ihr Pastor-Vater zurück in die DDR ging, fragt doch nach den Parteispenden, fragt doch mal, wie oft sie die Vertreter des Großkapitals, der INSM, der Großbanken und der Energiekonzerne trifft, und wie oft sie Kontakt zu Vertretern von Sozialverbänden, den Armenküchen, den Naturschutz-,den Frauenverbänden hat,

    geht nicht?

    warum nicht?

    Weil sie nur vorher genehmigten Fragen beantwortet, und diese gehören mit Sicherheit nicht dazu.

    Wie hilflos und unfähig sie ohne ihre PR-DDR-Leute ist, hat sie gerade bei der Frage des Journalisten des Telegraaf bei der BPK bewiesen, das youtube-Video hierzu dürfte inzwischen weltweit bekannt sein.

    @butokah, danke für den Hinweis, dass es noch eine engagierte Bewegung innerhalb der Grünen gibt, aber auch bei attac, ein Projekt, das sich speziell mit der Krise befasst.

  • G
    Georg

    Endlich mal ein Journalist der die 100.000 DM Frage an die Bundeskanzlerin stellt:

     

    http://www.youtube.com/watch?v=XaWE8K2nRVs

     

  • JB
    Joachim Bovier

    Neun Stimmen fehlen - und sicher ein Vielfaches an Stimmen, die Merkel nur mit geballter Faust in der Tasche erhalten haben wird. Ein ganz klares Zeichen, dass die von den christlichen Parteien seit Jahren ersehnten Koalition mit der FDP mit der DDR sozialististzierten Kanzlerin die Falsche an der Spitze hat: mittelfristig sollte sich die CDU nach einem anderen Kanzler umsehen. Übrigens: Peter Harry Carstensen hat gestern bei seiner Wiederwahl zum Ministerpräsidenten in Schleswig Holstein eine Stimme mehr bekommen als CDU und FDP an Sitzen haben.

  • S
    segelohr77

    Es stünde der taz gut zu Gesicht, ein wenig Mut zu zeigen und da weiterzumachen, wo Frau Merkel die Fragen des niederländischen Kollegen Rob Savelberg nicht beantwortet hat. Sie haben so ein schönes Archiv, schauen Sie doch mal rein. Stichworte Schreiber, Schäuble, 100.000 Mark, Umschlag, Hotelzimmer. Dämmert’s?

  • M
    Mördermund

    Genau, Merkel ist die wahre Medienkanzlerin, schaut euch das mal an: http://www.youtube.com/watch?v=vXis7BYk85s

  • P
    Philip

    Wirklich kein besonders kritisches Interview. Und auch langweilig, warum wird nicht darauf eingegangen, dass kleine Parteien im Trend sind?

  • S
    Sonja

    Das mit der Medienkanzlerin stimmt sicher insofern, als dass sie es sehr geschickt versteht, ihre Politik als "sozial" und "umweltbewusst" zu verkaufen, obwohl das Gegenteil zutrifft.

     

    Meiner Meinung nach ist Merkel der GAU für Deutschland, eben deshalb, weil sie (wie die meisten, die in der DDR groß geworden sind) es vorzüglich versteht, ihre wahren Absichten zu verschleiern.

     

    Was gern und oft vergessen wird: Wäre Merkel schon früher Kanzlerin geworden, dann wäre Deutschland genau so wie GB am Irak-Krieg beteiligt gewesen und möglicherweise heute ein weit weniger friedlicher Ort. Auch ihren jetzigen Einsatz für die Atomindustrie darf man nicht vergessen. Sie setzt sich auch dafür ein, dass Gorleben weiterhin auf die Eignung als Endlagerstätte erforscht wird. Das ist eine Entscheidung die schon vor 30 Jahren von den CDU-Konsorten entgegen besserem Wissen durchgefochten wurde. Daran ist allzu deutlich zu erkennen, an wem Angies Herz wirklich hängt.

     

    Und mir persönlich geht es so, wenn ich sie reden höre und sehe, muss ich unwilkürlich an den Pastor auf der Kanzel denken.

     

    Doch leider, leider - genießen solche Leute eben doch das Vertrauen der Menschen.

     

    Nee, hoffentlich keine 16 Jahre!

  • D
    Doktor

    16 Jahre Kanzlerin Das Merkel? Das bedeutet 100 Jahre Einsamkeit für alle vernünftigen Leute im Land. Merkel und Co. werden vor allem von Thomas-Gottschalk-Silbereisen-Musikantenstadl-und-Verstehen-Sie-Spaß- vielleicht noch von Tokio-Hotel-Sehern gewählt. Im Endeffekt sind diese Leute die Blockierer jeden Fortschritts.

  • P
    Philip

    Frau Merkel reißt vor allem nicht ihren Mund auf und macht sie so schwer angreifbar. Kritik und Kontroverse wird höflich weg geschwiegen. Funktioniert leider ziemlich gut.

  • HW
    Hans-Dieter Wege

    Angela Merkel ist nicht die Kanzlerin aller Deutschen oder besser gesagt aller in Deutschland lebenden Menschen.

    Sie nutzt die Medien und selbst ihre eigene Internetplattform "direkt zur kanzlerin" ausschließlich für ihre eigenen politischen Zwecke.

     

    http://www.direktzurkanzlerin.de/

     

    Selbst mehrheitliche Abstimmungsergebnisse "ihrer" Bürger werden hier einfach ignoriert und versprochene Antworten nicht gegeben.

     

    Hier z.B. wird die Demokratie mit Füßen getreten und man muss sich überhaupt nicht wundern, wenn die Politikverdrossenheit der Bürgerinnen und Bürger immer mehr zunimmt.

     

    Der angebliche Dialog mit dem Bürger wird selbst hier zum Monolog für die Bundeskanzlerin Merkel.

     

    Kanzlerin aller Deutschen?

     

    Mit freundlichen Grüßen

    Hans-Dieter Wege, parteilos

  • H
    hoeschler

    Wenn selbst die taz solche Interviews ohne kritisch zu Hinterfragen übernimmt, dann muss da wohl was dran sein, dass wir eine Medienkanzlerin haben.

     

    Hier wird einfach ein simples Mantra, die CDU sei für alle da, eingestreut und stets und ständig wiederholt. Und anstatt kritisch den Wahrheitsgehalt zu prüfen, wird noch nichtmal nachgehakt.

     

    Ich meine, inwieweit unterscheidet sich die angebliche sozialdemokratisierte CDU, die ja selbst durch Gewerkschafter gewählt wird und auch im Dialog mit den Gewerkschaften steht, von der realen CDU, die zusammen mit der FDP einen so grausigen Koalitionsvertrag zusammengezimmert hat? Ist das nicht in irgendeiner Form widersprüchlich?

  • B
    butokah

    Es wäre sehr nett, wenn die TAZ mit der Merkel Werbung aufhören würde.

    Es reicht, dass wir SteuerzahlerInnen die manipulierende PR der Bundesregierung selbst zahlen müssen - dann muß ich das nicht noch in der TAZ lesen.

    Herr Langguth versucht Frau Merkel ein soziales Anlicht zu geben, so ein Schwachsinn - ich frage mich, ob er die Menschen für so dumm hält? Diese Frau ist knallhart und einseitig an Unternehmnsinteressen interessiert.

    Ihre PR Maschine verscuht sie jedoch anders darzustellen. Wie man Propaganda macht, weiß sie aus eigener Erfahrung. das hat sie schon in der ehemaligen DDR gelernt!

    Und zu den GRÜNEN: ja es gibt ein paar machtorientierte Leute an der Spitze und diese scheuen die CDU nicht. Auch nicht die FDP, wie im saarland...weil ein Ulrich dort seine Kollegen begünstigt - das ist Günstingswirtschaft und sind Männerbünde, wie sie im Buche stehen..pfui deibel! Es gibt aber eine gute grüne Basis und auch gute Leute in den Landesverbänden...früher oder später sollten sie diese grünen Trittbrettfahrer rausschmeßen, Oswald Metzger ist ja auch weg!!!

  • LP
    Ludwig Paul Häußner

    Es müsste ja geradezu mit dem Teufel zugehen, wenn Angela Merkels Geste auf dem Foto nicht das Satanszeichen wäre. Damit wäre sie auch auf der Achse des Bösen mit George W. Bush, der hin und wieder auch so auf Fotos zu sehen war.

  • A
    Axel

    Das unkritische Lobhudelei-Interview mit CDU-Langguth paßt genauso wie das erst am 26.10.09 erschienene mit Institut-der-Deutschen- Wirtschaft-Brügelmann in die taz und verdeutlicht den Schwenk dieser Zeitung analog zu den Grünen in "die Mitte". Bedenklich finde ich, daß dies zusätzlich einhergeht mit dem Verlust der Kritikfähigkeit der taz bezüglich CDU, FDP, Grünen und jeglicher sich daraus ergebender Koalitiobsmöglichkeiten.

    Aber wahrscheinlich versucht uns die taz-redaktion schon morgen mit einem Interview mit dem taz-SPD-Linken-Lauterbach oder der taz-Linken-Nahles ausgewogen ruhigzustellen.

    Schade, daß die taz politisch wie journalistisch immer mehr verkommt, ersteres im gleichklang mit den grünen.

  • B
    Bastlmayer

    Frau Merkel ist und gibt sich wie unsere dahindösende, möglichst ja nirgendwo Staub aufwirbelnde Gesellschaft. Ja nicht "Kante" zeigen, immer freundlich -Bussi, Bussi- lächeln, nebulöses Reden, der eigenen Klientel ja nicht auf die Füße treten. In dieser orientierunglos dahintaumelnden, verängstigten, um Erhaltung des Wohlstandes bittenden Gesellschaft wird Frau Merkel noch lange regieren dürfen.

  • AL
    Anna Luehse

    Von l.A.WOMAN: korrekt. "Medienkanzlerin":

    Bilderberger-sueddeutsche titelt: "Kanzlerin preist Qualitätsjournalismus" :-))).

    "QJ" geht so:

     

    "Don’t tell anyone, don’t breathe a word ..."

    http://www.timesonline.co.uk/tol/news/world/europe/article6283373.ece

     

    http://www.schweizmagazin.ch/2009/04/14/deutsche-regierung-wegen-hochverrat-angezeigt/

     

    http://www.schweizmagazin.ch/2009/04/13/deutsche-kanzlerin-merkel-ein-stasi-spitzel/

     

    @Bodo Bender, "Experten": Sind wir nicht alle Experten? :-) Ich schon, Du offensichtlich auch.

  • BB
    Bodo Bender

    Die Sinnhaftigkeit dieses Interviews mit dem CDU-Knaben Langguth ausgerechnet in der taz kann ich auch nicht erkennen. Es reicht doch, wenn dieser Mann ständig in dem Fastregierungsverlautbarungssender Phoenix seine ungeheuer unanalytischen, merkelangepassten Kommentare (als "Experte") nuschelt und einen zum Gähnen und Wegschalten veranlasst. Und dann oft genug auch noch die Hilflosigkeit und Angepasstheit der befragenden Journalisten! Auf die Frage des holländischen Journalisten Savelberg zu Schäubles 100.000 DM-Schublade bzw. die Antwort der Merkel ist ja bereits mehrfach verwiesen worden. In einem Interview hat Savelberg auf die Frage, ob deutsche Journalisten unkritisch seien, geantwortet: "Ich würde es anders bezeichnen. Vielleicht haben meine deutschen Kollegen zu viel Respekt. Mir fällt auf, dass es in Holland weniger Berührungsängste gibt. Das sind meine Kollegen härter."

  • L
    l.A.WOMAN

    Schande über die taz!

    Dieses sog. Interview hat mir die Tränen der Wut in die Augen getrieben!

    Langguth, der widerliche Schleim-Schönschreiber der Kanzlerin, den müssen wir nicht noch in der taz haben!

    Fragt doch mal nach Merkels Stasi-Akte, und warum ihr Pastor-Vater zurück in die DDR ging, fragt doch nach den Parteispenden, fragt doch mal, wie oft sie die Vertreter des Großkapitals, der INSM, der Großbanken und der Energiekonzerne trifft, und wie oft sie Kontakt zu Vertretern von Sozialverbänden, den Armenküchen, den Naturschutz-,den Frauenverbänden hat,

    geht nicht?

    warum nicht?

    Weil sie nur vorher genehmigten Fragen beantwortet, und diese gehören mit Sicherheit nicht dazu.

    Wie hilflos und unfähig sie ohne ihre PR-DDR-Leute ist, hat sie gerade bei der Frage des Journalisten des Telegraaf bei der BPK bewiesen, das youtube-Video hierzu dürfte inzwischen weltweit bekannt sein.

    @butokah, danke für den Hinweis, dass es noch eine engagierte Bewegung innerhalb der Grünen gibt, aber auch bei attac, ein Projekt, das sich speziell mit der Krise befasst.

  • G
    Georg

    Endlich mal ein Journalist der die 100.000 DM Frage an die Bundeskanzlerin stellt:

     

    http://www.youtube.com/watch?v=XaWE8K2nRVs

     

  • JB
    Joachim Bovier

    Neun Stimmen fehlen - und sicher ein Vielfaches an Stimmen, die Merkel nur mit geballter Faust in der Tasche erhalten haben wird. Ein ganz klares Zeichen, dass die von den christlichen Parteien seit Jahren ersehnten Koalition mit der FDP mit der DDR sozialististzierten Kanzlerin die Falsche an der Spitze hat: mittelfristig sollte sich die CDU nach einem anderen Kanzler umsehen. Übrigens: Peter Harry Carstensen hat gestern bei seiner Wiederwahl zum Ministerpräsidenten in Schleswig Holstein eine Stimme mehr bekommen als CDU und FDP an Sitzen haben.

  • S
    segelohr77

    Es stünde der taz gut zu Gesicht, ein wenig Mut zu zeigen und da weiterzumachen, wo Frau Merkel die Fragen des niederländischen Kollegen Rob Savelberg nicht beantwortet hat. Sie haben so ein schönes Archiv, schauen Sie doch mal rein. Stichworte Schreiber, Schäuble, 100.000 Mark, Umschlag, Hotelzimmer. Dämmert’s?

  • M
    Mördermund

    Genau, Merkel ist die wahre Medienkanzlerin, schaut euch das mal an: http://www.youtube.com/watch?v=vXis7BYk85s

  • P
    Philip

    Wirklich kein besonders kritisches Interview. Und auch langweilig, warum wird nicht darauf eingegangen, dass kleine Parteien im Trend sind?

  • S
    Sonja

    Das mit der Medienkanzlerin stimmt sicher insofern, als dass sie es sehr geschickt versteht, ihre Politik als "sozial" und "umweltbewusst" zu verkaufen, obwohl das Gegenteil zutrifft.

     

    Meiner Meinung nach ist Merkel der GAU für Deutschland, eben deshalb, weil sie (wie die meisten, die in der DDR groß geworden sind) es vorzüglich versteht, ihre wahren Absichten zu verschleiern.

     

    Was gern und oft vergessen wird: Wäre Merkel schon früher Kanzlerin geworden, dann wäre Deutschland genau so wie GB am Irak-Krieg beteiligt gewesen und möglicherweise heute ein weit weniger friedlicher Ort. Auch ihren jetzigen Einsatz für die Atomindustrie darf man nicht vergessen. Sie setzt sich auch dafür ein, dass Gorleben weiterhin auf die Eignung als Endlagerstätte erforscht wird. Das ist eine Entscheidung die schon vor 30 Jahren von den CDU-Konsorten entgegen besserem Wissen durchgefochten wurde. Daran ist allzu deutlich zu erkennen, an wem Angies Herz wirklich hängt.

     

    Und mir persönlich geht es so, wenn ich sie reden höre und sehe, muss ich unwilkürlich an den Pastor auf der Kanzel denken.

     

    Doch leider, leider - genießen solche Leute eben doch das Vertrauen der Menschen.

     

    Nee, hoffentlich keine 16 Jahre!

  • D
    Doktor

    16 Jahre Kanzlerin Das Merkel? Das bedeutet 100 Jahre Einsamkeit für alle vernünftigen Leute im Land. Merkel und Co. werden vor allem von Thomas-Gottschalk-Silbereisen-Musikantenstadl-und-Verstehen-Sie-Spaß- vielleicht noch von Tokio-Hotel-Sehern gewählt. Im Endeffekt sind diese Leute die Blockierer jeden Fortschritts.

  • P
    Philip

    Frau Merkel reißt vor allem nicht ihren Mund auf und macht sie so schwer angreifbar. Kritik und Kontroverse wird höflich weg geschwiegen. Funktioniert leider ziemlich gut.

  • HW
    Hans-Dieter Wege

    Angela Merkel ist nicht die Kanzlerin aller Deutschen oder besser gesagt aller in Deutschland lebenden Menschen.

    Sie nutzt die Medien und selbst ihre eigene Internetplattform "direkt zur kanzlerin" ausschließlich für ihre eigenen politischen Zwecke.

     

    http://www.direktzurkanzlerin.de/

     

    Selbst mehrheitliche Abstimmungsergebnisse "ihrer" Bürger werden hier einfach ignoriert und versprochene Antworten nicht gegeben.

     

    Hier z.B. wird die Demokratie mit Füßen getreten und man muss sich überhaupt nicht wundern, wenn die Politikverdrossenheit der Bürgerinnen und Bürger immer mehr zunimmt.

     

    Der angebliche Dialog mit dem Bürger wird selbst hier zum Monolog für die Bundeskanzlerin Merkel.

     

    Kanzlerin aller Deutschen?

     

    Mit freundlichen Grüßen

    Hans-Dieter Wege, parteilos

  • H
    hoeschler

    Wenn selbst die taz solche Interviews ohne kritisch zu Hinterfragen übernimmt, dann muss da wohl was dran sein, dass wir eine Medienkanzlerin haben.

     

    Hier wird einfach ein simples Mantra, die CDU sei für alle da, eingestreut und stets und ständig wiederholt. Und anstatt kritisch den Wahrheitsgehalt zu prüfen, wird noch nichtmal nachgehakt.

     

    Ich meine, inwieweit unterscheidet sich die angebliche sozialdemokratisierte CDU, die ja selbst durch Gewerkschafter gewählt wird und auch im Dialog mit den Gewerkschaften steht, von der realen CDU, die zusammen mit der FDP einen so grausigen Koalitionsvertrag zusammengezimmert hat? Ist das nicht in irgendeiner Form widersprüchlich?

  • B
    butokah

    Es wäre sehr nett, wenn die TAZ mit der Merkel Werbung aufhören würde.

    Es reicht, dass wir SteuerzahlerInnen die manipulierende PR der Bundesregierung selbst zahlen müssen - dann muß ich das nicht noch in der TAZ lesen.

    Herr Langguth versucht Frau Merkel ein soziales Anlicht zu geben, so ein Schwachsinn - ich frage mich, ob er die Menschen für so dumm hält? Diese Frau ist knallhart und einseitig an Unternehmnsinteressen interessiert.

    Ihre PR Maschine verscuht sie jedoch anders darzustellen. Wie man Propaganda macht, weiß sie aus eigener Erfahrung. das hat sie schon in der ehemaligen DDR gelernt!

    Und zu den GRÜNEN: ja es gibt ein paar machtorientierte Leute an der Spitze und diese scheuen die CDU nicht. Auch nicht die FDP, wie im saarland...weil ein Ulrich dort seine Kollegen begünstigt - das ist Günstingswirtschaft und sind Männerbünde, wie sie im Buche stehen..pfui deibel! Es gibt aber eine gute grüne Basis und auch gute Leute in den Landesverbänden...früher oder später sollten sie diese grünen Trittbrettfahrer rausschmeßen, Oswald Metzger ist ja auch weg!!!