Wochenübersicht: Konzert : Andrea Edlinger hört auf den Sound der Stadt
Das Gehirn einfach mal entlasten nach einer stressigen Arbeitswoche und in den Grünen Salon gehen. Dort spielt am Samstag die „Damen-Pop-Band“ (so steht es tatsächlich im Pressetext) Schön Blond. Nach fünf Jahren Pause, die von einigen der Frauen zur Familiengründung genutzt worden sind, stehen die Musikerinnen wieder auf der Bühne. Respekt dafür. Aber was sie produzieren, ist leicht verdaulicher Pop mit deutschen Texten. Die Stimme erinnert an Nena. Die Inhalte sind belanglos: Dass sie gereist sind, Kinder gemacht haben in ihrer Pause, erzählen sie, von der Liebe singen sie, und was sie alles dafür tun würden, Wolken aufstechen zum Beispiel und Regenbogen hoch ziehen. Ganz schön romantisch klingt das alles. Aber warum nicht: Böses gibt es ja eh genug auf der Welt.
Nach so viel Friede-Freude-Eierkuchen-Feeling könnte das vollkommen andere ganz gut tun: Am Mittwoch sind Korn, die Begründer des Nu-Metal in Berlin. Sänger Jonathan Davis hatte eine harte Kindheit, ist noch immer böse mit der Welt, und deshalb macht er nach wie vor aggressive Musik. Im Klartext: Bei und von Korn gibt es nichts Neues.
Eigentlich haben Maximo Park versprochen, beim diesjährigen Melt-Festival zu spielen, da voriges Jahr ihr Konzert dort wegen Sturmschäden entfallen musste. Halten werden sie ihr Versprechen nicht ganz. Anstatt beim Melt-Festival, spielen sie schon am Donnerstag, in der Maria. Außerdem ist dort auch das Akustikfolk-Trio The Whitest Boy Alive auf der Bühne. Auffällig ist die Blässe des Bandbegründers Erlend Øyes allerdings nicht, dann schon eher seine Stimme. Die hebt sich nämlich angenehm ab von den reduzierten Musikarrangements. Im Verlauf des Donnerstagsabends soll sich auch noch Justus Köhnke ans DJ-Pult begeben. Die Visuals kommen von Lichtsport & Neulicht.