LESUNG : Anarchy in the UKR
„Vergiß die Politik, lies keine Zeitung, geh nicht ins Netz, verweigere deine Stimme“, beginnt das Kapitel „Der Linke Marsch“ des zweiten Prosabandes „Anarchy in the UKR“ (Suhrkamp, 216 S., 10 Euro) von Serhij Zhadan (Foto), der mit großen Schritten dabei ist, sich zur lautesten Stimme der jungen ukrainischen Literatur zu entwickeln. Permanent ist sein Protagonist im Zug oder durch bizarre Landschaften unterwegs, zu den Industriebrachen im Südosten des Landes, an die Orte des von den Sowjets zerschlagenen Anarchokommunismus: Anarchismus, den gab es nie. Bis er im November 2004 plötzlich zu Füßen des „Fuck-Lenin-Denkmals“ in Charkiw wiederaufersteht… Am Dienstag ist Serhij Zhadan gemeinsam mit dem literarischen Nationalhelden Juri Andruchowytsch und dem „jungen Wilden“ Lyubko Deresch im „Machtclub“ zu Gast. Zwischendurch und hinterher spielen die Punkrock-Ska-Folkloristen „Sobaki V Kosmose“. MATT
■ Di, 15. 9., 20.30 Uhr, Uebel & Gefährlich, Feldstraße 66