: „An unsere Mitarbeiter“
VDO-Betriebsleitung an türkische Betriebsangehörige ■ D O K U M E N T A T I O N
Wie Sie wissen, sind unsere ehemaligen Mitarbeiter, die Herren Pek und Taskin, im „Hungerstreik“. Sie wurden entlassen wegen schlechter Arbeit und Beleidigung von Vorgesetzten und Kollegen. Wir haben als erste Maßnahme eine Weiterbeschäftigung angeboten: Weiter können wir im Augenblick nicht gehen.
Die beiden Herren haben unser Angebot abgelehnt. Das zeigt, daß ihnen an einer gerechten Lösung gar nicht gelegen ist. Sie wollen Unruhe in die Belegschaft bringen und sich in der Öffentlichkeit interessant machen. (...)
Aber verdienen die Herren auch unsere und Ihre Aufmerksamkeit? Herr Pek hat nach sieben Abmahnungen seine Gruppenführerin bösartig beleidigt; wer unter den türkischen Frauen würde sich sagen lassen: „Halt's Maul!“ Herr Taskin hat nach vielen Reibereien mit Kollegen einem Kollegen gesagt: „Du A...“ Wer unter den türkischen Männern würde sich das gefallen lassen? Es wurde aufgerufen, die Kantine nicht mehr zu betreten. Würden Sie sich von Ihrem großen Bruder so etwas sagen lassen? Wer hat Ihnen bisher geholfen, wenn Sie einmal Hilfe brauchten? Waren dies Herr Pek oder Herr Taskin? Haben Sie von den beiden überhaupt etwas bemerkt? Bisher haben diese Herren nur eigene Schwierigkeiten verursacht und andere mit hineingezogen. Hören Sie nicht auf falsche Propheten - wenn Sie diese brauchen, sind sie weg. Wer gibt Ihnen Arbeit - die Herren Pek und Taskin oder die VDO? (...) Wir werden unseren Betrieb mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erhalten und in etwa drei Jahren ein schönes neues Werk beziehen. Das sollte auch Ihr Ziel sein.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen