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■ An Oskar Lafontaine, SaarbrückenLieber Oskar...

Wir sind zwei niederbayerische Delegierte und schreiben Dir vom Bundesparteitag der SPD in Berlin. Vor einem Jahr auf dem Parteitag in Bonn standest Du noch da vorne am Rednerpult. Jetzt spricht Gerhard Schröder. Die Steuerreform, die noch Deine Unterschrift trägt, hat soziale Gerechtigkeit verwirklicht, sagt Gerhard. Eigentlich könntest Du Dich über vieles freuen.

Dein Rücktritt im März hat uns verwundert und erschüttert, die Monate danach waren dadurch belastet. Im Frühjahr die Anfeindung gegen die sozialgerechten 630-Mark- und Scheinselbständigkeitsgesetze, im Sommer das unnötige Steuertheater und im Herbst Deine Enthüllungen. Viel Bekanntes, manch Interessantes, aber auch unfeines Nachtreten. Einfach war es nicht. Gerhard widmet Dir in seiner Rede zwei knappe Sätze – die Delegierten klatschen, als er die Enttäuschung der GenossInnen über die Art Deines Rücktritts kurz anspricht. Dann geht es weiter mit zukünftiger Politik. Zukunft braucht Mut, ist das Motto seiner Rede, Zukunft verlangt aber auch geduldiges Arbeiten mit langem Atem. Der Wille in der Partei, es gemeinsam anzupacken, ist heute spürbar.

Solidarische Grüße,

Renate + Axel

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