■ An Oskar Lafontaine, Saarbrücken: Lieber Oskar,...
wir sind zwei niederbayerische Delegierte und schreiben dir vom Bundesparteitag in Berlin. Der Parteitag ist nun fast vorbei. Die Delegierten lassen sozialdemokratisches Herzblut durchblitzen: Für die Arbeitnehmer und Einzelhändler durch Beibehaltung des Ladenschlussgesetzes, für die Eisenbahner und deren Wohnungen ... Witzig wird es, als ein Antrag zum Verbot der Werbung für Alkohol ansteht. Verwirrung! Aufstand der Bier- und Weinliebhaber! Geschäftsordnungsanträge! Dann doch eine Mehrheit dafür. Energiepolitisch soll die Regierung mehr Gas geben und sich nicht von den Grünen antreiben lassen. Gestern morgen: Die Regierung wird aufgefordert, nun schnell eine großzügige Altfallregelung für Asylbewerber und Flüchtlinge vorzunehmen. Otto Schily ist nicht da. Die Delegierten sind angesäuert. Große Einigkeit für ein neues Programm, natürlich gründlich und in Diskussionen mit der Gesellschaft zu erarbeiten. Mitreißend war der Auftritt von Hans-Jochen Vogel, der mahnt, den Markt nur als Instrument zu begreifen, der Rahmenbedingungen und zwar nationale, europäische und globale braucht. Oskar, Du hättest Spaß an Deinen GenossInnen. Es muss Dir doch schwer fallen, dies nur in den Medien zu verfolgen. Juckt's Dich nicht?
Herzlichst Renate und Axel
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