■ Am Rande: ARD gegen Bertelkirch und die Telekom
Hamburg (AFP/taz) – Die ARD interveniert nach Informationen des Spiegel bei der EU-Kommission gegen die TV-Pläne der Konzerne Bertelsmann, Kirch und Telekom. In einem Dossier führten ARD-Manager aus, im digitalen Fernsehen entstehe durch die Kooperation des von Bertelsmann dominierten Abonnementsenders Premiere mit Kirchs DF 1 „ein horizontales wie vertikales Monopol“. Bertelsmann und Kirch kontrollierten laut ARD über Sportrechtsagenturen, Produktionsfirmen und Archivbestände den Programmbeschaffungsmarkt für Sport, Filme und Serien und schalteten dort die Wettbewerber aus.
Die rund um Premiere geplanten Programmpakete sollten sich „langfristig zum Kerngeschäft des Fernsehengagements von Bertelsmann und Kirch entwickeln“, um das herum auch werbefinanzierte Programme gruppiert werden könnten. Damit führe das Digitalmonopol „zu einer dauerhaften erheblichen Behinderung des Wettbewerbs“, zitiert der Spiegel aus dem Papier. Auch die geplante technische Zusammenarbeit mit der Telekom über die Firma Beta Research, die einen TV-Standard setzen solle, störe die ARD. Das Technikkonzept sei „bereits stark veraltet“ und könne geplante Serviceangebote der ARD gar nicht berücksichtigen.
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