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Althaus wird LobbyistPolitiker wechselt zu Magna

Der thüringische Ex-Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) wird für das österreichische Unternehmen Magna als Lobbyist arbeiten. Kritik gibt es wegen der fehlenden Karenzzeit.

Vom Ministerpräsidenten zum Lobbyisten: Dieter Althaus. Bild: dpa

DRESDEN taz | Nach 20 Jahren in der Thüringer Landespolitik wechselt der ehemalige Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) in die Wirtschaft. Tief gefallen und zurückgetreten nach dem Debakel der CDU zur Landtagswahl, steigt Althaus nun ganz oben beim österreichisch-kanadischen Autozulieferer Magna ein. Schon am ersten Februar tritt er sein neues Amt als Vice President in Wolfsburg an. Dort wird er als Lobbyist für Kontakte zu den öffentlichen Stellen und für den großen Magna-Kunden Volkswagen zuständig sein. Einen solchen Posten gibt es im Konzern für jeden wichtigen Großkunden.

Magna galt lange als der aussichtsreichste Bewerber um die Übernahme von Opel. Die scheiterte am wiedererwachten Interesse des Eigentümers General Motors an seiner Tochter. Opel betreibt in Thüringen ein Autowerk in Eisenach, Magna zwei Zulieferbetriebe. Er kenne den Konzern aus seiner Zeit als Ministerpräsident sehr gut und schätze die Firmenkultur, sagte Althaus. Mit Magna-Chef Siegfried Wolf soll er seit längerem befreundet sein. In einem langen Interview der Thüringer Allgemeinen zum Jahreswechsel hatte Althaus noch nichts Derartiges angedeutet. "Der Wahlausgang und mein Rücktritt haben mir deutlich gemacht, neue Wege zu gehen", sagte er nun der Bild-Zeitung.

Magna-Chef Wolf zeigte sich erfreut. Man brauche "mehr Durchlässigkeit zwischen Wirtschaft und Politik". Thüringens Linken-Fraktionschef Bodo Ramelow äußerte sich hingegen besonders darüber empört, dass Althaus sein Landtagsmandat erst im April niederlegen will und für den Jobwechsel keinerlei Karrenzzeit einplane. "Die Menschen nennen das Lobbykratie", kommentierte Ramelow.

Für die Thüringer CDU kam der Schritt des ehemaligen Parteichefs teilweise überraschend. In der Landtagsfraktion soll er jedoch auch eine gewisse Erleichterung ausgelöst haben. Für Vizeministerpräsident Christoph Matschie (SPD) war ein solcher Schritt nur "eine Frage der Zeit".

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20 Kommentare

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  • V
    vic

    ...und Ackermann wird Finanzminister, nebenberuflich...

  • J
    jimmygjan

    Eigentlich war ja auch nichts anderes, insbesondere von Althaus, zu erwarten gewesen.

     

    Aus dem "bürgerlichen Lager" (CDU/CSU, FDP, und Teile der SPD) soll zukünftig bitte nicht erklärt werden, dass die Politiker ihr Mandat als Dienst an der Allgemeinheit verstehen und ausüben. Das jüngste Beispiel Althaus zeigt gerade, dass es Politikern nur darauf ankommt, ihr "eigenes Schäflein ins trockene zu bringen". Es kommt auch der Verdacht auf, dass gerade Politiker wie Althaus korrupt sind und denen die Bevölkerung und die gesellschaftlichen Probleme völlig egal sind. Diese Gier nach Geld und Macht ist nichts anderes als abartig asozial.

     

    Wann wird die Bevölkerung in Deutschland endlich wach, um die bürgerlichen Politiker mit ihrer Wahlstimme abzustrafen?!

     

    Was können sich bürgerliche Politiker noch alles erlauben, damit diese endlich durch die Wahl eines politischen Konkurrenten in der Versenkung verschwinden!?

     

    Oder finden die Wähler der bürgerlichen Politiker diese Handlungsweise auch noch akzeptabel. Aber wahrscheinlich würden diese Wähler im Falle einer eigenen Wahl zum Mandatsträger auch nicht anders handeln.

  • KA
    Klaus A.

    Vorbildlich, da sucht sich jemand einen neuen Job bevor er arbeitslos wird. Sollten andere sich ein Beispiel daran nehmen.

    Bei dem ganzen gejammer und geneide hier im Kommentarbereich stellt man sich die Frage, ob die hier geforderten Maßstäbe auch für die anderen Abgeordneten dieses Landes gelten sollen?

    Sollen Beamte und Lehrer ihre Dienstverhältnisse aufkündigen bevor sie in die Politik gehen? Sollen Juristen ihre Kanzleien verkaufen bevor sie in die Politik gehen? Sollen Bauern ihre Höfe verkaufen bevor sie in die Politik gehen um den Vorwurf von Lobbyismus und Käuflichkeit zu entgehen. Wie blöd soll dass eigentlich sein? Demokratie wär das jedenfalls nicht, eher der Traum von Kaderpolitik ala SED oder anderer Diktaturen.

    Jede Partei und jeder Politiker vertritt bestimmte Interessen, dafür kann man sie in der Demokratie wählen oder abwählen, wie im Fall Althaus.

    Bei Vorteilsnahme im Amt wird ein Politiker angezeigt und verurteilt.

    Außerdem diese Häme die über den Skiunfall verbreitet wird bei dem schließlich ein Mensch zu Tode kam sagt viel über die Schreiber dieser Kommentare aus.

  • W
    willy

    "Magna-Chef Wolf zeigte sich erfreut. Man brauche "mehr Durchlässigkeit zwischen Wirtschaft und Politik"

     

    Dieser Satz sagt doch wohl alles, wie bestimmte Herrschaften in diesem Land sich die sogenannte Demokratie vorstellen!

     

    Schafft doch einfach die Wahlen ab und bestimmt in Euren Vorstandssitzungen die Euch genehme Regierung, Ihr monetären Perverslinge!

  • HK
    Hardy Klag

    Wider ein Fall von Korruption. Es dreht sich schon mein Magen rum, wenn ich sehe, wie die Politiker von der Wirtschaft in ihrer Dienstzeit zu den Gunsten der Wirtschaft beeinflusst werden, um dann einen Vorstandsposten zu bekommen, wenn sie aus der Politik ausscheiden. Da kommt mir das Kotzen

  • J
    jimmygjan

    Eigentlich war ja auch nichts anderes, insbesondere von Althaus, zu erwarten gewesen.

     

    Aus dem "bürgerlichen Lager" (CDU/CSU, FDP, und Teile der SPD) soll zukünftig bitte nicht erklärt werden, dass die Politiker ihr Mandat als Dienst an der Allgemeinheit verstehen und ausüben. Das jüngste Beispiel Althaus zeigt gerade, dass es Politikern nur darauf ankommt, ihr "eigenes Schäflein ins trockene zu bringen". Es kommt auch der Verdacht auf, dass gerade Politiker wie Althaus korrupt sind und denen die Bevölkerung und die gesellschaftlichen Probleme völlig egal sind. Diese Gier nach Geld und Macht ist nichts anderes als abartig asozial.

     

    Wann wird die Bevölkerung in Deutschland endlich wach, um die bürgerlichen Politiker mit ihrer Wahlstimme abzustrafen?!

     

    Was können sich bürgerliche Politiker noch alles erlauben, damit diese endlich durch die Wahl eines politischen Konkurrenten in der Versenkung verschwinden!?

     

    Oder finden die Wähler der bürgerlichen Politiker diese Handlungsweise auch noch akzeptabel. Aber wahrscheinlich würden diese Wähler im Falle einer eigenen Wahl zum Mandatsträger auch nicht anders handeln.

  • DH
    Dr. Heinrich

    Ich verstehe die gekünstelte Aufregung hier nicht. Das ist doch nichts Außergewöhnliches. "Korruption", "Abschaum", "Pfuideibel" - wer so starke Worte für eine unaufregende Nachricht benutzt, muss entweder vor Langeweile nichts besseres zu tun haben oder er muss eine moralisch so weiße Weste haben, dass er als Erlöser der Menschheit noch eine steile Karriere vor sich hat. Meine Güte, hebt Eure Energie für die wahren Probleme auf! Leben und leben lassen! Oder wer von Euch will sich das Recht herausnehmen, irgendjemanden vorzuschreiben, für wen er arbeiten darf und für wen nicht?

  • K
    Kommentator

    Also Korruption kann ich hier noch (!) nicht direkt erkennen. Opel-Magna-Connection-Schnellschuss vielleicht? Dazu fehlen Indizien.

     

    Eher ne typische Karriere eines opportunistischen Machtjunkies:

     

    - In der DDR *überzeugter Vorzeige-Stalinist* bis zuletzt

    - Wenige Tage später *überzeugter Kapitalist* und *gläubiger Christ*:

    Hatz-IV-Unterbieter und Kreationist

    - Dann fährt er aus Versehen aber mit Mitschuld beim Skifahren ne *Frau tot* und gibt sich wenig reuig

    - Dann sinkt seine Beliebtheit und die Politik gibt ihm nicht mehr genug

    - Dann wechselt er in ein Unternehmen als *Top-Manager*

    - What`s next?!?

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Dieter_Althaus

     

    Die Lösung gegen solche Biografien kann nur lauten:

    Power to the People!

  • AM
    Ali Mente

    Hoffentlich ist er ein besserer Manager als Skifahrer!

  • P
    P.Haller

    Warum nicht Lobbyist für eine Ski-Firma ??

    Da hat er, denke ich, doch einen wesentlich grösseren Erfahrungsschatz, den er da beisteuern könnte !

    Aber vielleicht bringt das ausser Scherereien nicht allzuviel ein !

  • PF
    peter fluhr

    Schon frech, wie Politiker schon während ihrer "politischen Zeit", auf so dreiste und unverschämte Art und Weise dafür Sorge tragen und Kontakte knüpfen und pflegen, dass es ihnen nach Ende ihrer politischen Laufbahn an nichts "mangeln" wird. Aber es gehört auch immer das Volk dazu, das sich solche Unverschämtheiten gefallen lässt...

  • G
    gurkenkurve

    Wurde den grünen Lobbyisten auch ein ganzer Artikel gewidmet?

    Ausserdem passt Magna. Hätte Magna Opel übernommen, wäre vielleicht einiges anders gelaufen.

    Und wer ist bekanntlich ein grosser Arbeitgeber in Thüringen?

  • S
    Schulz

    Vielleicht ist er ja in der Wirtschaft besser

    als in der Politik oder im Sport?

    Jemand, der 130 kmh Ski faehrt, ist sowieso

    kein Politiker.

    Und den Wirtschaftswechsel hat Schroeder vorgemacht.

    Wir sind definitiv

    ein gekaufter Staat, weiter nichts,

    gekauft fuer ein wenig weniger als Symbolpreis

    deutsche Einheitsware.

  • M
    Mike

    Pfuideibel! Es sollte eine Sperrfrist von 5 Jahren für solche Übergänge von der Politik in die Wirtschaft geben. Verhungern muß ein Herr Althaus in der Zwischenzeit sicherlich nicht!

  • J
    Jean

    Typisch bürgerliche Parteien. Schröder bei Gazprom, Fischer bei BMW, FDP und Mövenpick, jetzt Althaus...Wer sich da noch fragt, in welchem Interesse Politik gemacht wird, ist echt begriffsstutzig.

  • W
    Westberliner

    Manche Politiker sind doch echt arme korrupte Kreaturen. Pfui, kann ich da nur sagen.

  • R
    Ratio

    Pech für Althaus, dass es nur zum VP gereicht hat. Aber ich bin sicher, die Vergütung wird variabel geregelt sein . . .

  • E
    Eser

    Besser, als seine Lobbyarbeit während eines Mandats auszuführen.

  • SH
    SKI HEIL!!

    Abschaum kommt immer wieder nach oben...

  • E
    end.the.occupation

    >> Er wird Opel-Chef Nick Reilly direkt unterstehen. Sein Landtagsmandat will Hoff behalten.

     

    Die Parlamente als Pfründe von Versicherungen, Banken oder hier Industriekonzernen.

     

    Willkommen in "Demokratie 2.0".

     

    Und man möchte gar nicht erst wissen, wie das in den Redaktionen - etwa der taz - funktioniert. Die Redakteure hier sind doch sicher zu 100% total unabhängig von irgendwelchen Lobbies. Oder?