: Altersdiskriminierung
betr.: „Kinder an die Macht“, taz vom 12. 12. 02
„Krüger rief alle Politiker auf, sich stärker für Kinderrechte einzusetzen.“ Was für ein Hohn! Es geht nicht um besondere „Kinderrechte“; es geht um alle Menschenrechte – auch für Kinder. Unser Grundgesetz enthält die Gleichheit von Geschlecht, Rasse, Meinung oder Religion, nicht jedoch die nach dem Alter.
Altersdiskriminierung hat viele Formen. Arbeitslose über 45, Alte in Heimen wissen das. Endlich wird deutlich, dass diese Diskriminierung nicht nur am Ende der Lebensspanne zuschlägt, sondern dass sie uns schon in die Wiege gelegt wird. Als Parteien das „Wahlrecht für Kinder“ für ihr Wahlprogramm diskutierten, wurde das viel belacht.
Mit diesem neuen Anstoß von DKHW und Unicef sollten wir alle ernsthafter darüber nachdenken. Das könnte auch schmerzhafte Gefühle wieder wecken, denn dann kommt in den Sinn, wie jeder von uns als Kind in seinen Menschenrechten missachtet wurde. Dann könnte auch Pisa eine völlig neue Dimension bekommen. JANS BONTE, Kiel
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