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Alternative zum KinderfreibetragSPD kämpft gegen Kinderarmut

Von der Regelung des Kinderfreibetrags profitieren Gutverdienende, sagt SPD-Generalsekretär Heil. Die SPD will ihn zugunsten von Geringverdienern ändern.

Schulen und Kitas sollen laut SPD künftig in Eltern-Kind-Zentren umgewandelt werden. Bild: dpa

Die SPD will Geringverdiener unterstützen, indem sie die steuerlichen Kinderfreibeträge entsprechend umstellt. Eltern sollen in Zukunft für Kinder einen fixen Betrag vom Finanzamt erstattet bekommen - bisher hatten Gutverdienende hier unter dem Strich einen Vorteil. "Es kann nicht sein, dass Geringverdiener weniger gefördert werden", sagte SPD-Generalsekretär Hubertus Heil am Montag nach einer Präsidiumssitzung. Jedes Kind müsse in Deutschland gleich viel wert sein.

In Deutschland gibt es zwei Möglichkeiten, von Kinderzuschüssen zu profitieren: Einerseits können Familien sich das Geld monatlich auszahlen lassen - je 154 Euro für die ersten drei Kinder, für jedes weitere 179 Euro. Möglich ist jedoch auch, einen Freibetrag von 5.808 Euro pro Kind zu beanspruchen, was sich ab einem bestimmten zu versteuernden Einkommen lohnt.

Ein Beispiel: Ein verheiratetes Elternpaar mit einem Einkommen von rund 60.000 Euro im Jahr kann so etwa 70 Euro monatlich gegenüber Kindergeldempfängern sparen. Durch die Freibetrags-Regelung profitieren derzeit also die Besserverdienenden, weil der Freibetrag bei Geringverdienern kaum ins Gewicht fällt.

Doch genau die bräuchten mehr Unterstützung, argumentiert Heil. "Deutschland ist ein reiches Land", sagt der SPDler. Aber es gebe ein neues Armutsrisiko für Alleinerziehende und Familien mit Migrationshintergrund. Mit dem Vorschlag versucht sich die SPD gegenüber der Union zu positionieren. Die hatte jüngst eine Kindergelderhöhung zum 1. Januar 2009 gefordert. Der CDU-Vorschlag sei eine "eindimensionale Politik" und "fantasielos", sagte Heil. Gegen eine Erhöhung des Kindergeldes zum 1. Januar wollte Heil sich jedoch auch nicht aussprechen. Man wolle sich nicht sperren. Aber eigentlich sei ein "Systemwechsel" nötig.

Die Fixierung der Kinderfreibeträge soll nur ein Teil eines umfangreichen Konzepts der SPD gegen Kinderarmut sein. Ein gesundes Mittagessen für alle Kinder, bessere Ausbildung in Erziehungsberufen, Gebührenfreiheit bei allen Bildungseinrichtungen, Lehrmittelfreiheit und eine Verankerung von Kinderrechten im Grundgesetz sind weitere Punkte des Aktionsplans der SPD. Auch sollten Schulen und Kitas künftig in Eltern-Kind-Zentren umgewandelt werden, und Netzwerke auf der kommunalen Ebene für eine Unterstützung von Kindern geschaffen werden.

Doch ob der plakative Vorschlag für eine feste Pauschale bei den Kinderfreibeträgen einen "Systemwechsel", wie ihn Heil forderte, auslösen kann, ist fraglich. Denn steuerzahlende Eltern haben einen Rechtsanspruch auf den Freibetrag. Er richtet sich am Existenzminimum aus und soll Ausgaben der Familien für Erziehung, Unterhalt und Ausbildung der Kinder ausgleichen. Der Betrag ist durch eine Entscheidung des Bundesverfassungsgericht abgesichert - wie auch das Existenzminimum des Steuerpflichtigen nicht besteuert werden darf.

Eine Kinderfreibetragspauschale darf nicht darunter liegen, und durch den neuen Existenzminimumbericht, der im Herbst vorgelegt werden soll, kann dieser Betrag sogar noch ansteigen. Die Kosten, die durch Heils Vorschlag entstehen könnten, konnte er am Montag nicht benennen.

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9 Kommentare

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  • K
    K.Krams

    Die SPD kämpft nicht gegen Kinderarmut. SPD und die Grünen haben durch ihre Politik während der Regierungsjahre des 'Rot-Grünen-Projektes' Armut und Kinderarmut erzeugt und zu einem relevanten Massen'phänomen' gemacht. Arme Kinder gab es im Lande vorher schon. 1 Million weitere Kinder wurden allein während der Regierungszeit von Bundeskanzler Schröder in Armut gedrängt. Heute sind es ca 2,5 Millionen. Drohende Altersarmut? Gibt es bereits. Bildungsarmut? Ganz schön armselig, wie diese Parteien mit Wortspielereien ihre Verantwortung für die zu geringen Bildungschancen für Kinder aus in Armut gedrängte Familien vergessen machen möchten. Alles selbst geschaffen. Was jetzt passiert von Seiten der SPD ist Wahlkampfretusche. Nach der Bundestagswahl 2009 sind die armen Menschen in DEUTSCHLAND (achtung, wir reden hier nicht über ein Land in Afrika) wieder weniger interessant. Was wir uns merken sollten: es ist kein Zufall, sondern Folge von Politik dass Menschen verarmen.

  • JA
    Jeziorski, Anne

    Die SPD hat das Programm der >dieLINKE< zum Teil aufgegriffen. Warum kämpft die SPD gegen die Kinderarmut? Weil sie selbst für die Armut gesorgt hat und mit der schwarzen Regierung dafür sorgt(e), dass ihnen die Wähler weg laufen, und gleichzeitig Unruhen in den eigenen Reihen stiften? Was soll das ganze Liebkosegehabe?

     

    Wer ist den von der Kinderarmut betroffen? Die Millionen Kinder, deren Eltern oder Elternteile von ALG II leben müssen, von ergänzende Sozialhilfe, weil das Einkommen nicht ausreicht. Was hat ein "HARTZ Kind" von den Steuervergünstigen? Das Kindergeld wird auf die Regelleistung angerechnet, nämlich als Einkommen. 100,-- Euro Einkommen ist lt. Gesetz aber anrechnungsfrei. Leider nicht bei der Berechnung der RL auf das Kindergeld. Ich frage mich ernsthaft, ob dieser Artikel aus einer einseitigen Betrachtungsseite geschildert wurde, weil die SPD nur einäugig sozial sieht? DIE SPD KÄMPFT GEGEN KINDERARMUT ? - Wäre als Fragestellung an die LeserInnen besser und eindeutiger, um das Quäntchen Ironie an die Öffentlichkeit zu bringen. Besser wäre die Antwort, die sich die SPD auf ihre AGENDA schreiben sollte: Das Kind aus der sozialen Armut wird in die soziale AUS-Wahl gedrängt! Damit die SPD punkten? Was für ein Hohn in dieser ethisch-moralisch degenerieten Gesellschaft, die der SPD mit zu zu schreiben ist.

  • A
    Axel

    Die von der taz gewählte Überschrift spricht Bände - verschleiert sie doch vortrefflich die Mitverantwortlichkeit der SPD mittels ihrer Agenda-Politik für zunehmende Armut insbesondere bei Rentnern und Kindern.

    Ein wenig mehr journalistische Sorgfalt und eine wesentlich größere Portion kritischer Distanz auch vbei Artikelüberschriften würde der taz besser anstehen, oder sollte diese Überschrift etwa Ironie beinhalten?

  • K
    K.Krams

    Die SPD kämpft nicht gegen Kinderarmut. SPD und die Grünen haben durch ihre Politik während der Regierungsjahre des 'Rot-Grünen-Projektes' Armut und Kinderarmut erzeugt und zu einem relevanten Massen'phänomen' gemacht. Arme Kinder gab es im Lande vorher schon. 1 Million weitere Kinder wurden allein während der Regierungszeit von Bundeskanzler Schröder in Armut gedrängt. Heute sind es ca 2,5 Millionen. Drohende Altersarmut? Gibt es bereits. Bildungsarmut? Ganz schön armselig, wie diese Parteien mit Wortspielereien ihre Verantwortung für die zu geringen Bildungschancen für Kinder aus in Armut gedrängte Familien vergessen machen möchten. Alles selbst geschaffen. Was jetzt passiert von Seiten der SPD ist Wahlkampfretusche. Nach der Bundestagswahl 2009 sind die armen Menschen in DEUTSCHLAND (achtung, wir reden hier nicht über ein Land in Afrika) wieder weniger interessant. Was wir uns merken sollten: es ist kein Zufall, sondern Folge von Politik dass Menschen verarmen.

  • JA
    Jeziorski, Anne

    Die SPD hat das Programm der >dieLINKE< zum Teil aufgegriffen. Warum kämpft die SPD gegen die Kinderarmut? Weil sie selbst für die Armut gesorgt hat und mit der schwarzen Regierung dafür sorgt(e), dass ihnen die Wähler weg laufen, und gleichzeitig Unruhen in den eigenen Reihen stiften? Was soll das ganze Liebkosegehabe?

     

    Wer ist den von der Kinderarmut betroffen? Die Millionen Kinder, deren Eltern oder Elternteile von ALG II leben müssen, von ergänzende Sozialhilfe, weil das Einkommen nicht ausreicht. Was hat ein "HARTZ Kind" von den Steuervergünstigen? Das Kindergeld wird auf die Regelleistung angerechnet, nämlich als Einkommen. 100,-- Euro Einkommen ist lt. Gesetz aber anrechnungsfrei. Leider nicht bei der Berechnung der RL auf das Kindergeld. Ich frage mich ernsthaft, ob dieser Artikel aus einer einseitigen Betrachtungsseite geschildert wurde, weil die SPD nur einäugig sozial sieht? DIE SPD KÄMPFT GEGEN KINDERARMUT ? - Wäre als Fragestellung an die LeserInnen besser und eindeutiger, um das Quäntchen Ironie an die Öffentlichkeit zu bringen. Besser wäre die Antwort, die sich die SPD auf ihre AGENDA schreiben sollte: Das Kind aus der sozialen Armut wird in die soziale AUS-Wahl gedrängt! Damit die SPD punkten? Was für ein Hohn in dieser ethisch-moralisch degenerieten Gesellschaft, die der SPD mit zu zu schreiben ist.

  • A
    Axel

    Die von der taz gewählte Überschrift spricht Bände - verschleiert sie doch vortrefflich die Mitverantwortlichkeit der SPD mittels ihrer Agenda-Politik für zunehmende Armut insbesondere bei Rentnern und Kindern.

    Ein wenig mehr journalistische Sorgfalt und eine wesentlich größere Portion kritischer Distanz auch vbei Artikelüberschriften würde der taz besser anstehen, oder sollte diese Überschrift etwa Ironie beinhalten?

  • K
    K.Krams

    Die SPD kämpft nicht gegen Kinderarmut. SPD und die Grünen haben durch ihre Politik während der Regierungsjahre des 'Rot-Grünen-Projektes' Armut und Kinderarmut erzeugt und zu einem relevanten Massen'phänomen' gemacht. Arme Kinder gab es im Lande vorher schon. 1 Million weitere Kinder wurden allein während der Regierungszeit von Bundeskanzler Schröder in Armut gedrängt. Heute sind es ca 2,5 Millionen. Drohende Altersarmut? Gibt es bereits. Bildungsarmut? Ganz schön armselig, wie diese Parteien mit Wortspielereien ihre Verantwortung für die zu geringen Bildungschancen für Kinder aus in Armut gedrängte Familien vergessen machen möchten. Alles selbst geschaffen. Was jetzt passiert von Seiten der SPD ist Wahlkampfretusche. Nach der Bundestagswahl 2009 sind die armen Menschen in DEUTSCHLAND (achtung, wir reden hier nicht über ein Land in Afrika) wieder weniger interessant. Was wir uns merken sollten: es ist kein Zufall, sondern Folge von Politik dass Menschen verarmen.

  • JA
    Jeziorski, Anne

    Die SPD hat das Programm der >dieLINKE< zum Teil aufgegriffen. Warum kämpft die SPD gegen die Kinderarmut? Weil sie selbst für die Armut gesorgt hat und mit der schwarzen Regierung dafür sorgt(e), dass ihnen die Wähler weg laufen, und gleichzeitig Unruhen in den eigenen Reihen stiften? Was soll das ganze Liebkosegehabe?

     

    Wer ist den von der Kinderarmut betroffen? Die Millionen Kinder, deren Eltern oder Elternteile von ALG II leben müssen, von ergänzende Sozialhilfe, weil das Einkommen nicht ausreicht. Was hat ein "HARTZ Kind" von den Steuervergünstigen? Das Kindergeld wird auf die Regelleistung angerechnet, nämlich als Einkommen. 100,-- Euro Einkommen ist lt. Gesetz aber anrechnungsfrei. Leider nicht bei der Berechnung der RL auf das Kindergeld. Ich frage mich ernsthaft, ob dieser Artikel aus einer einseitigen Betrachtungsseite geschildert wurde, weil die SPD nur einäugig sozial sieht? DIE SPD KÄMPFT GEGEN KINDERARMUT ? - Wäre als Fragestellung an die LeserInnen besser und eindeutiger, um das Quäntchen Ironie an die Öffentlichkeit zu bringen. Besser wäre die Antwort, die sich die SPD auf ihre AGENDA schreiben sollte: Das Kind aus der sozialen Armut wird in die soziale AUS-Wahl gedrängt! Damit die SPD punkten? Was für ein Hohn in dieser ethisch-moralisch degenerieten Gesellschaft, die der SPD mit zu zu schreiben ist.

  • A
    Axel

    Die von der taz gewählte Überschrift spricht Bände - verschleiert sie doch vortrefflich die Mitverantwortlichkeit der SPD mittels ihrer Agenda-Politik für zunehmende Armut insbesondere bei Rentnern und Kindern.

    Ein wenig mehr journalistische Sorgfalt und eine wesentlich größere Portion kritischer Distanz auch vbei Artikelüberschriften würde der taz besser anstehen, oder sollte diese Überschrift etwa Ironie beinhalten?