Turrinis „Eröffnung“ : Alter König
Wenn man es recht bedenkt, ist sie schlimmer als eine Geburt. Quälender, endloser, kreißender: Mit Auszügen aus Peter Turrinis Die Eröffnung präsentierte sich während der samstäglichen Theaternacht – wie im Vorjahr besucht von insgesamt 15.000 Zuschauern – das neue Ensemble des Schauspielhauses. Und dass Bernd Moss innerhalb dieses karnevalesken Chaos als Erster und rückwärtig unterm Vorhang hervorkroch, bekleidet mit Balletteusen-Dress, war dann schon fast eine Pflichtveranstaltung. Mit Dosenöffnern, öffentlich geöffneten Mündern sowie der Frage, auf welches Zauberwort hin sich der zweite Vorhang öffnen werde, befasste sich alsdann die stetig hin und her rennende Meute, die zum Dialog nicht so recht finden konnte, aber so war das ja auch gar nicht gedacht. Dafür durfte jeder ein paar Worte sagen, durfte – wie bei jeder ordentlichen Jam-Session – zu diesem Behufe herfürtreten, um dann aber auch gleich wieder Teil der Menge zu werden, die sich schlussendlich zur Feier zu dem dort hinten hängenden aufgeblasenen Plastik-Delphin – dem neuen Wahrzeichen des Schauspielhauses – begab. Wie man eine Eröffnung beendet? Gar nicht – beziehungsweise: Mit Hilfe des auf „alternder König“ frisierten Martin Pawlowsky. Der braucht dann nur noch verlegen mit Glitzerstaub zu werfen und sich – Entschuldigung, war alles nur Spaß! – durch den Vorhang von der Bühne zu stehlen. PS