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■ Alte in der Großstadt„Sie werden eigentlich nur gejagt“

Ralf Fischer, 70 Jahre, Rentner

Berlin ist eine lebendige, vielseitige Stadt, und es gibt so viele schöne Möglichkeiten, etwas zu unternehmen. Man kann ins Theater oder auf den Rummel gehen, und im Winter gibt es außerdem noch viele Weihnachtsmärkte, die man dann besuchen kann. Auf dem Dorf sind all diese Möglichkeiten nicht gegeben. Da kann man nicht so leicht jeden Tag an einem anderen Ort sein.

Helga Konrad, 59 Jahre, Verwaltungsangestellte

Berlin ist für ältere Menschen auf jeden Fall eine lebenswerte Stadt, da man viele Möglichkeiten hat, etwas zu unternehmen. Zur Freizeitgestaltung kann man ohne großen Aufwand mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fast überall hinfahren. Und es gibt ein dichtes Netz an ärztlicher und sozialer Versorgung, was bei älteren Menschen von sehr großer Wichtigkeit ist.

Anna Zora Fiebig, 18 Jahre, Schülerin

Ich finde Berlin zwar klasse, aber im Alter könnte ich mir ein Leben in der Großstadt nicht vorstellen. Was ich mir dagegen gut vorstellen könnte, wäre, mich in irgendeinem Außenbezirk niederzulassen. Im Osten gibt es ja noch wunderschöne Gegenden mit viel Natur und vielen sauberen Seen. In der Stadt hingegen könnte es mir als Rentnerin zu laut und zu eindrucksvoll werden.

Hans Lange, 55 Jahre, Diplomingenieur

Die Möglichkeiten für ältere Menschen haben sich in den letzten Jahren sehr verbessert. Doch hat sich dies leider noch nicht auf die Außenbezirke ausgedehnt. Die öffentliche Verkehrsanbindung ist beispielsweise noch längst nicht gut genug. Man muß einen gewissen Aufwand betreiben, um überhaupt in die Stadt zu kommen. Da bleibt man dann oftmals lieber zu Hause.

Ursula Klaar, 61 Jahre, Hausfrau

Ich finde es sehr wichtig, im Alter in der Stadt zu wohnen. Dadurch, daß alles schnell zu erreichen ist, genießt man eine gewisse Unabhängigkeit. Daher würde ich nie ins Umland ziehen. Im Alter braucht man nämlich kurze Wege. Und wenn man mal raus ins Grüne möchte, ist das in Berlin mit der U-Bahn und der S-Bahn glücklicherweise auch nicht weiter kompliziert.

Jovita Halt, 52 Jahre, Atempädagogin

Die Situation auf der Straße ist für ältere Menschen in Berlin viel zu brutal. Sie werden eigentlich nur gejagt. Sei es durch zu kurze Ampelzeiten oder das Fehlen von Bänken, auf denen sie sich mal ausruhen könnten, um die langen Wege überhaupt zu schaffen. Ich glaube, Berlin wird leider immer mehr zu einer Stadt für erfolgsorientierte, junge und bewegliche Menschen.

Umfrage: Songül Çetinkaya

Fotos: Elke Fieger

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