piwik no script img

Alte Zöpfe zukunftsweisend

■ betr.: „Wo sind die DDR-Gorba tschows?“, taz vom 7.11.94

Die Trennung von Parteiamt und Parlamentsmandat, die Bündnis 90/ Die Grünen erneut festgeschrieben haben, als alten Zopf zu bezeichnen, zeugt nicht gerade von politischem Weitblick des Hans Monath.

Tatsächlich ist diese Ämtertrennung ebenso wie das im Artikel verschwiegene Frauenstatut mit Frauenquote von 50 Prozent und Frauenveto gegen alle Parteientscheidungen ein Element der zukunftsweisenden Strukturen der Partei Bündnis 90/ Die Grünen. Oder hat Herr Monat nicht mitbekommen, daß die FDP auf ihrem letzten Parteitag ebenfalls eine Trennung von Ministeramt und Parteienvorsitz beschlossen hat und die CDU sich gerade auf eine Eindrittelquote für Frauen hinquält?

Merkwürdig, daß alte Zöpfe so attraktiv erscheinen, daß sie von der politischen Konkurrenz mit großem Getöse von Parteireform zumindest auf dem Papier kopiert werden. Michael Buchi, Delegierter auf

der BDK in Köln

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen