: Alte Männer Kopf an Kopf
Santo Domingo (afp) - In der Dominikanischen Republik lag am Samstag noch kein amtliches Endergebnis der Präsidentschaftswahlen vom Mittwoch vor. Eine aus 16 Delegierten der größten dominikanischen Parteien und internationaler Organisationen zusammengesetzte Kontrollkommission wird nach Angaben der Zentralen Wahljunta (JCE) das Wahlergebnis überprüfen. Nach Auszählung der Stimmen aus 93 Prozent der Wahlbüros lag der konservative Amtsinhaber Joaquin Balaguer weiter knapp vor seinem linksgerichteten Herausforderer Juan Bosch. Bosch hatte von einem „Wahlbetrug ohne gleichen“ durch die Wahlbehörde und Balaguers Sozialchristliche Reformpartei (PRSC) gesprochen.
Belaguer und Bosch bestimmen schon seit Jahrzehnten die Politik der Dominikanischen Republik, beide waren schon in den 60er Jahren Staatspräsidenten. Der 83jährige Balaguer, der ein sechstes Mandat als Staatschef anstrebt, hatte sich zuletzt durch eine exzessive Baupolitik hervorgetan. Damit trug er nach Meinung seiner Gegner dazu bei, die Inflation anzuheizen. Der 80 Jahre alte Bosch hat sich vom radikalen Linken zum Anhänger der Marktwirtschaft gewandelt und tritt für eine „Modernisierung des Kapitalismus“ und die Privatisierung von Staatsbetrieben ein.
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