: Alles besser bei Laurien
■ Senatorinnen-Poesie für bürgerfreundliche Verwaltung
„Also sprach die Frau Mama ...“ Die in dem nebenstehenden Faltblatt nach Art der Paech-Brot-Werbung angesprochenen Mitarbeiter der Schulverwaltung, werden mittels eines Wettbewerbs angehalten, Verbesserungsvorschläge zu machen. Gedacht sei, so Schulverwaltungssprecher Spanier, an Ideen zur Vereinfachung von Verwaltungsabläufen und zu einem bürgerfreundlicheren Verhalten. Zu gewinnen gibt's unter anderem so spannende Sachen wie Metallklammern mit dem Aufdruck „Verbesserungswesen“, „Anerkennungsschreiben mit einer Durchschrift für die Personalakte“ sowie drei „handverlesene Reisen mit Dienstbefreiung“, zum Beispiel nach München. Die taz hat parallel eine Mini-Umfrage zu notwendigen Verbesserungen gestartet, deren erste Ergebnisse sie nunmehr veröffentlicht: Eine Mutter wünscht sich zum Beispiel für Eltern eine Ansprechperson, die sämtliche Informationen annimmt und auch weiterleitet. Sie habe bisher die Erfahrung gemacht, daß für jedes Problem sieben Stellen zuständig seien, davon aber keine einzige Ahnung hätte: „Ich bin es satt, ständig verarscht zu werden.“ Jürgen Hegemann, Mitglied des Personalrats im Kreuzberger Bezirksamt, wünscht sich, daß Frau Laurien endlich anstelle des jetzigen Kreuzberger Volksbildungsstadtrates Engelmann „einen Herrn einsetzt, der etwas von der Sache versteht“. Und: „Frau Laurien kann das, Engelmann hört auf sie.“ Mehr, als „dieses bescheidene Anliegen“ wünsche er sich nicht. „Mit einer hübschen Frage kalt erwischt“ fühlt sich Andreas Volbracht, Mitglied des Hauptpersonalrats. Spontan falle ihm nichts ein. Er müsse erst einmal alle Kritikpunkte auflisten. Ähnlich erging es Pressesprecher Spanier selbst. Auch ihm sei noch kein Verbesserungsvorschlag eingefallen. Aber selbst wenn er ihn wüßte, würde er ihn „aus Befangenheit“ nicht vor der Presse nennen. Unser Verbesserungsvorschlag: mehr Offenheit gegenüber der Presse.
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