Algerien: Demokratieaktivist gerät vorübergehend in Haft
In Algerien ist der bekannte Demokratieaktivist Karim Tabbou vorübergehend in einer Polizeizelle festgehalten worden. Nach 24 Stunden sei Tabbou wieder freigelassen worden, teilte sein Anwalt Toufik Belala am Samstag mit. Am kommenden Mittwoch muss sich Tabbou erneut auf der Polizeiwache melden. Laut Menschenrechtsgruppen holten Sicherheitskräfte den Aktivisten am Freitagabend aus seiner Wohnung. Sein Bruder Djaffar schrieb bei Facebook, Tabbou habe keine Möglichkeit bekommen, seinen Anwalt oder seine Familie zu kontaktieren.
Der 47-Jährige Tabbou gilt als Schlüsselfigur der Protestbewegung Hirak, die 2019 den Rücktritt des Präsidenten Abdelaziz Bouteflika erzwang, bevor Algeriens Militär seine Macht erneut konsolidierte. 2020 wurde Tabbou wegen „Untergrabung der nationalen Sicherheit“ zu einer einjährigen Bewährungsstrafe verurteilt. Am Dienstag hatte er einen Nachruf auf den in Haft an einem Herzinfarkt verstorbenen Aktivisten Hakim Debbazi veröffentlicht. (afp)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen