Alfred Ehrhardt Stiftung: In der Gezeitenzone: David Batchelder & Alfred Erhardt
Tiefe Furchen, schlierende Wellenformationen und feinstaubige Muster: Die Urheberschaft seiner lustvollen, surrealen Sandfotografien teilt sich David Batchelder ganz bewusst mit dem Meer. Die komplexen Oberflächenstrukturen und unberechenbaren Laufrichtungen im Sand an der Küste von South Carolina sind an Ebbe und Flut gebunden. Salzablagerungen und bewegter Grund verschwinden immer wieder aufs Neue im Watt, jenem Teil der Gezeitenzone, der bei Ebbe sichtbar wird und uns beim Ansehen von Batchelders Bildern so mondestrunken macht. In der Ausstellung „100 jahre bauhaus II: DAS WATT: David Batchelder | Alfred Ehrhardt“ treffen Batchelders Arbeiten auf Alfred Ehrhardts schwarz-weißes Erstlingswerk „DAS WATT“ (1933–36). Wo Ehrhardt mit analoger Technik auf Abstand fotografieren musste und dafür im finalen Bild umso präzisere Ausschnitte präsentierte, erlaubte die digitale Produktionsweise Batchelder, eine Vielheit an Bildern anzufertigen, die ihm, wie er im Katalog schreibt, das andere Sehen des „Tideland“ erst ermöglichte. Besonders eindringlich ist in der Ausstellung, wie die Übersetzung Batchelders digitaler Bilder in Tintenstrahldrucke eine ganz eigene samtige Oberfläche im offenen Papier erzeugt, die die prekäre, ephemerale Feinheit des Sandes wiederspiegelt. nym
Bis 7. 7., Di.–So. 11–18 Uhr, Do. 11–21 Uhr, Auguststr. 75
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