Albanien: Wenige Wähler bei Kommunalwahlen
Die von massiven politischen Spannungen überschattete Kommunalwahl in Albanien ist ohne größere Zwischenfälle zu Ende gegangen. Die Wahlbeteiligung war allerdings gering, sie lag kurz vor Schließung der Wahllokale nur bei 19 Prozent. Staatspräsident Ilir Meta hatte zuvor vergeblich versucht, die Abstimmung zu verhindern. Der Oppositionschef der rechten Demokratischen Partei (PD), Lulzim Basha, hatte am Samstagabend Anhänger nochmals aufgerufen, die Wahl zu boykottieren. In Tirana zogen Protestler laut mit Vuvuzelas pfeifend von Wahllokal zu Wahllokal, um auf den Boykott aufmerksam zu machen. Die Opposition wirft der Regierung der Sozialistischen Partei (PS) mit Ministerpräsident Edi Rama Wahlbetrug und Korruption vor. Staatsoberhaupt Meta hatte per Dekret versucht, die Abstimmung zu verschieben, und dies damit begründet, dass die aufgeheizte politische Stimmung ein demokratisches Votum unmöglich mache. Rama hatte Meta jedoch für „nicht befugt“ erklärt, die Wahl abzusagen. Die Wahlkommission als höchste Autorität in der Frage hatte dem Votum für diesen Sonntag stattgegeben. (afp)
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