Al-Qaida bekennt sich: 52 Tote bei Geiseldrama in Bagdad
Der Al-Qaida-Ableger Islamischer Staat Irak hat die Verantwortung für die blutige Geiselnahme in einer Kirche in Bagdad übernommen, bei deren Erstürmung 52 Menschen ums Leben kamen.
BAGDAD afp | Bei dem Geiseldrama in einer Bagdader Kirche sind weit mehr Menschen ums Leben gekommen als zunächst angenommen. 52 Geiseln und Polizisten seien bei der Erstürmung am Sonntag getötet worden, 67 weitere verletzt worden, teilte das irakische Innenministerium am Montag mit. Angaben zu Toten und Verletzten unter den Geiselnehmern machte das Ministerium zunächst nicht. Nach früheren Angaben sollen auch bis zu sieben von ihnen getötet worden sein. Zunächst waren die Behörden von lediglich bis zu zehn getöteten Geiseln ausgegangen.
Extremisten mit Verbindungen zur islamistischen Al-Qaida-Organisation hatten mehr als 100 irakische Katholiken in der Kirche als Geiseln genommen. Sie forderten die Freilassung von Al-Qaida-Kämpfern im Irak und in Ägypten. Wie das auf die Überwachung islamistischer Internetseiten spezialisierte US-Unternehmen SITE am Montag mitteilte, erklärte die radikalislamische Bewegung, eine "Gruppe wütender Gotteskrieger" habe die syrisch-katholischen Kirche in der irakischen Hauptstadt überfallen, die "schon immer von den Christen im Irak als Hauptquartier für den Kampf gegen den Islam" genutzt worden sei. Ziel der Aktion sei es gewesen, "unseren schwachen gefangenen muslimischen Schwestern" in Ägypten zu helfen, hieß es in der Erklärung weiter. Darin gab die Terrorgruppe laut SITE der koptischen Kirche in Ägypten eine 48-stündige Frist, um den Status muslimischer Frauen offenzulegen, die "in Klöstern des Unglaubens und Kirchen des Götzendienstes gefangen" seien und diese freizulassen.
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