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Archiv-Artikel

Airbus beginnt mit Stellenabbau

Zeitarbeiter sind die Hauptbetroffenen der Krise beim Flugzeugbauer. Die Bundesregierung will den deutschen Anteil am Mutterkonzern EADS „stabil“ halten

BERLIN ap/rtr ■ Der in der Krise steckende Flugzeughersteller Airbus hat offenbar mit dem Abbau von Arbeitsplätzen begonnen. Mehrere der üblicherweise quartalsweise geschlossenen Verträge mit Leiharbeitern seien gekündigt oder nicht verlängert worden, berichtete die Financial Times Deutschland gestern. Zudem plane Airbus die Rückverlagerung von Aufträgen, die an Fremdfirmen vergeben wurden.

Ein Sprecher von Airbus wurde mit den Worten zitiert, es gebe noch keine endgültigen Beschlüsse über den Umfang der Personalmaßnahmen. „Die Verhandlungen dauern an“, sagte er. Airbus habe 22.000 eigene Mitarbeiter beschäftigt und 7.000 Mitarbeiter aus mehreren Dutzend Leiharbeitsfirmen. Die Zeitarbeiter sind nun die Hauptbetroffenen der verzögerten Auslieferung des Großraumjets A 380. Der Airbus-Betriebsrat drohte nach einem Bericht des Magazins Focus mit Streik, sollte es zu einseitigen Einschnitten in deutschen Werken kommen.

Die Bundesregierung prüft indes mehrere Optionen, um den deutschen Anteil am Mutterkonzern EADS stabil zu halten. Ziel sei es, ein Gleichgewicht zwischen der deutschen und der französischen Beteiligung an dem Konzern zu schaffen, erklärte Regierungssprecher Ulrich Wilhelm gestern. „Entscheidungen sind noch nicht gefallen.“ Es sei aber klar, „dass wir hier in den nächsten Tagen, in nächster Zeit auch zu Verabredungen kommen müssen“.

Der Autokonzern DaimlerChrysler, der 22,5 Prozent an EADS hält, bekräftigte derweil seine Absicht, nach der Abgabe von 7,5 Prozent im Frühjahr eine zweite Tranche am Unternehmen versilbern zu wollen. Zu dem genauen Zeitpunkt des möglichen Verkaufs wollte das Unternehmen jedoch nichts sagen. Regierungssprecher Wilhelm sagte: Der DaimlerChrysler-Anteil müsse „in der deutschen Sphäre bleiben“.