Air France-Unglück: Stimmenrekorder gefunden
Zwei Jahre nach dem Absturz der Air France-Maschine wurde endlich der Stimmenrekorder geborgen. Ob die Daten noch auswertbar sind, ist bis jetzt allerdings ungewiss.

PARIS rtr/dapd | Suchmannschaften haben vor der Küste Brasiliens auch den zweiten Flugschreiber der vor knapp zwei Jahren abgestürzten Air-France Maschine geborgen. Das Gerät zur Aufnahme der Gespräche im Cockpit sei äußerlich in relativ gutem Zustand, sagte eine Sprecherin der französischen Ermittlungsbehörde BEA am Dienstag. Mit dem Fund wächst die Hoffnung, das Unglück aufklären zu können, dass am 1. Juni 2009 228 Menschen das Leben kostete. Der Stimmenrekorder wurde am Montag entdeckt und am Dienstag aus dem Meer geborgen, wie die französische Flugunfall-Untersuchungsbehörde BEA erklärte.
Der Flugdatenschreiber wurde am Sonntag aus 3.900 Meter Tiefe an die Oberfläche geholt. Der Zustand der Geräte war nicht bekannt. Eine BEA-Sprecherin sagte am Montag, bis zur Öffnung der Black Box könne man nicht wissen, ob die Daten noch lesbar seien. Das Gerät sei in der Tiefe zwei Jahre einem beträchtlichen Druck ausgesetzt gewesen.
Die Absturzstelle befindet sich mitten im Atlantik in einem Tiefseegebiet, in dem zwei Suchteams zunächst vergeblich gesucht hatte. Anfang April wurde dann mit den High-Tech-Geräten der größte Teil des Wracks entdeckt, auch einige Leichen wurden mit der hochauflösenden Kamera eines der Spezialfahrzeuge sichtbar.
Automatische Nachrichten, die Computer an Bord des Airbus 330 während des Flugs verschickten, zeigten an, dass die Maschine wohl falsche Geschwindigkeitsangaben erhielt. Experten erklärten, wahrscheinlich habe aber wohl eine Serie von Problemen zu dem Absturz geführt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Moskau fordert für Frieden vollständigen Gebietsabtritt
Sozialwissenschaftlerin zur Spargelernte
„Er sagte: ‚Nirgendwo war es so schlimm wie in Deutschland‘“
„Friedensplan“ der US-Regierung
Putin wird belohnt, die Ukraine aufgegeben
Mindestlohn
Die SPD eiert herum
Kontroverse um Gedenkveranstaltungen
Ein Kranz von Kretschmer, einer von Putin
Tödlicher Polizeieinsatz in Oldenburg
Drei Schüsse von hinten