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Aids-Studien lassen hoffen: Weniger Fixer sind infiziert

Berlin (taz) - „Zahlen, die hoffen lassen“, so stellte gestern das Berliner Sozialpädagogische Institut drei neue Studien für den Bereich Aids und Drogenmißbrauch vor. Die Studien, die die MitarbeiterInnen des Instituts gestern im Rahmen einer Pressekonferenz vorstellten, kommen zu dem Ergebnis, daß entgegen den bisherigen Annahmen etwa ein Fünftel der Drogenabhängigen HIV-positiv sind. Bislang war unter Fachleuten angenommen worden, daß bis zu 80 Prozent der FixerInnen Träger des Aids-Virus sind.

Die Auswertung von über 400 Interviews ergab auch ein deutliches Gefälle zwischen ländlichen Regionen und Städten. Während die Prävalenzrate, das heißt der Grad der Durchseuchung, auf dem Land bei etwa 14 Prozent liegt, nimmt sie kontinuierlich mit der steigenden Größe der Städte zu. In den Metropolen erreicht sie beinahe 30 Prozent.

Der häufigste Übertragungsweg im Bereich des Drogenmißbrauchs ist den Studien zufolge das „Needle -Sharing“, der gemeinsame Gebrauch von infizierten Spritzbestecken. Unter den Drogenabhängigen, die das „Needle -Sharing“ nicht praktizierten, sollen 16 Prozent HIV-positiv sein. Bei den FixerInnen, die ihre Spritzen mit anderen geteilt haben, hat sich dagegen im Untersuchungszeitraum jeder zweite angesteckt. In den Großstädten Berlin, Rom und Amsterdam ist der Anteil der Positiven unter den FixerInnen ähnlich hoch. Die jeweils zuständigen Behörden setzen in der Aids-Prävention aber auf völlig verschiedene Therapie- und Betreungsmaßnahmen. In Berlin werden nur drogenfreie Programme angeboten, die überwiegend in der Verantwortung von freien Trägern liegen.

In Amsterdam (35 Prozent) ist die Drogenarbeit dagegen fast ausschließlich Angelegenheit der Öffentlichen Hand, die FixerInnen können in den Niederlanden auch auf Methadonprogramme zurückgreifen.

wg

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