AUSREISEVERBOT : Ai Weiwei hat UdK-Gastprofessur bereits angenommen
Wegen seines Ausreiseverbots weiß der chinesische Künstler und Regimekritiker Ai Weiwei noch nicht, wann er für seine Gastprofessur an der Berliner Universität der Künste (UdK) nach Deutschland kommen kann. „Ich werde reisen, wenn mir erlaubt wird, China zu verlassen“, sagte der 54-Jährige am Donnerstag in Peking. Dies sei momentan nicht möglich, aber: „Ich habe den Job bereits angenommen.“
Nach zwei Monaten in Haft war Ai Weiwei am 22. Juni auf Kaution freigelassen worden. Ihm werden Steuervergehen vorgeworfen. Seine Familie sieht den Hintergrund der Vorwürfe und der Festnahme in seiner Kritik am kommunistischen Regime. In einer Anhörung auf dem Pekinger Steueramt ging es am Donnerstag um die geforderte Zahlung von Steuern und Bußgeldern in Höhe von umgerechnet 1,3 Millionen Euro.
Ai Weiweis Anwalt beklagte, dass alle Unterlagen konfisziert worden seien, sodass er seine Mandanten nicht angemessen rechtlich vertreten könne. Ihnen seien bei der Anhörung auch nur Kopien vorgelegt worden, die sie nicht mitnehmen durften. Er sprach von einem „illegalen Verfahren“. (dpa)