IRANISCHER AUSSENMINISTER ÜBERRASCHEND ENTLASSEN : Ahmadinedschad feuert Mottaki
BERLIN | Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat überraschend seinen Außenminister Manuchehr Mottaki entlassen. Der ahnungslose Minister befand sich auf einer Dienstreise nach Senegal. In einem Schreiben bedankte sich der Regierungschef für Mottakis „wertvolle Dienste als Verantwortlicher des Außenministeriums“. Gründe wurden nicht genannt.
Mottaki wurde 2005 von Ahmadinedschad als Außenminister nominiert. Obwohl er in seinen radikalen Äußerungen nicht hinter seinem Regierungschef zurückblieb, konnten seine Differenzen zu Ahmadinedschad nicht ganz verborgen bleiben. Bereits im Oktober 2007 erklärte er nach Aussagen von zwei Parlamentariern seinen Rücktritt, den er jedoch wenige Tage später zurückzog. Mottakis Nachfolge soll zunächst der Chef der Atombehörde des Landes, Ali Akbar Salehi, antreten. Außenminister Guido Westerwelle sagte, die Regierungsumbildung im Iran dürfe nicht dazu führen, „dass es jetzt ein Unterbrechen oder Zögern bei den Atomgesprächen“ gebe. „Die Gespräche haben begonnen und sie müssen fortgesetzt werden.“ (taz)