After the Butcher, n.b.k: Vernetzen, Verstricken
„A war von der Konzeption her so unrealistisch, dass jede Form der Realisation darin Platz finden konnte“, schrieb Künstler-Kurator Johannes Cladders 1969 an Kasper König. Zu dem Zeitpunkt war das kühne Projekt eines freien Kunstraums namens A 379089 bereits vorbei. Selbst organisiert und von König koordiniert hatten Künstlerinnen der späteren Neo-Avantgarde, darunter Hanne Darboven, Marian Zazeela und La Monte Young, ein Jahr lang in den Antwerpener Räumen radikale Neuansätze erprobt. Eine Dokumentation dieses wegweisenden Pionierprojekts zeigt gerade der n.b.k. Den Ansatz von A 379089, Kunst außerhalb der Museumswände in die Gesellschaft hineinwirken zu lassen, will der Projektraum After the Butcher in einer Korrespondenzausstellung fortführen. Minimalistisch arrangiert wie bei A in den 60ern, aber thematisch im Heute verweist die Schau auf politische „Verstrickungen“. Man kann sich dabei auf Michaela Meises Holzbank mit dem Zitat der Punkband Floh de Cologne setzen, in ihrem Buch zur Gedenkstätte des KZ Sachsenhausen blättern oder den präzisen Nachforschungen von Forensic Architecture zum NSU-Mord an Halit Yozgat folgen. Tomás Saracenos filigrane Spinnennetze wachen dabei als mahnendes Sinnbild für politischen Verstrickungen im Hintergrund, und als Trost, denn ohne soziale Vernetzung bestünden freie Kunsträume gar nicht. (soj)
After the Butcher bis 11. 11., per Anmeldung: mailto@after-the-butcher.de, Spittastr. 25n.b.k. bis 27. 1. Di.–So. 12–18 Uhr, Chausseestr. 128/129
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